0279 - Die Bezwinger der Zeit
das folgende Manöver ausführte, erkannte Perry Rhodan, daß er darin bereits Übung besaß. Die Peilimpulse der Station hielten das Schiff auf dem richtigen Kurs. Es bewegte sich nur noch mit geringer Fahrt durchs Wasser.
„Hier sind überall gewaltige Felsen", erklärte Nevis-Latan und zeigte auf den Ortungsschirm. Der winzige Lichtfleck, der das U-Boot war, nahm sich unter den flimmernden Punkten verloren aus.
Endlich tauchte die Außenfläche der Kuppel auf. Die Schleusenöffnung wurde von Scheinwerfern erhellt. Das Schiff trieb langsam hinein.
„Jetzt wird ein Teil des Wassers aus der Kammer gepumpt, so daß eine Art Miniaturhafen entsteht", sagte Nevis-Latan. „Dann können wir aussteigen."
„Benötigen wir die Schutzanzüge?" fragte Rhodan.
„Natürlich nicht, aber wenn Sie ängstlich sind, können Sie Ihren Anzug anlegen."
Der MdI hatte trotz des Hypnoseblocks, den ihm Noir auferlegt hatte, seinen Sarkasmus nicht verloren. Sie warteten, bis die Schleuse geschlossen war.
„Wir steigen durch das Turmluk aus", sagte Nevis-Latan. „Das Schiff liegt genau am Landesteg."
Rhodan weckte die Männer und teilte ihnen mit, daß sie innerhalb der Kuppel angekommen waren.
„Hält sich irgend jemand innerhalb der Kuppel auf?" fragte Atlan den Mdl.
„Nur der Roboter, erwiderte Nevis-Latan.
Brazos Surfat kratzte verschlafen seinen schmutzigen Bart. „Ein richtiger Matrose, unser Gefangener, finden Sie nicht?" flüsterte er Bradon zu.
Leutnant Bradon zwinkerte nervös mit den Augen. In Gedanken war er noch bei dem Traum, den er gerade erlebt hatte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er sich mit den neuen Gegebenheiten abgefunden hatte.
Nevis-Latan kletterte zuerst aus dem Schiff. Dann folgten Rhodan und Noir.
„Was, glauben Sie, wird passieren wenn diese Kuppel einbricht?" fragte Surfat Papageorgiu, der neben ihm stand und darauf wartete, daß sie nach oben steigen konnten.
„Daran denke ich überhaupt nicht", sagte der Offiziersanwärter gähnend.
Surfat brummelte etwas in seinen Bart und versetzte dem jungen Griechen einen Rippenstoß.
„Ich will Ihnen sagen, was passiert, mein Junge. Wir werden zerdrückt, verstehen Sie? Dann werden wir davongespült wie ein Haufen Dreck."
„Seien Sie still!" befahl Leutnant Bradon. „Selbstverständlich wird die Kuppel standhalten. Warum sollte sie ausgerechnet jetzt nachgeben?"
„Weil wir alle zusammen einsteigen, deshalb", bekräftigte Surfat seine Theorie. „Ich wette, es gibt innerhalb der Kuppel eine Sicherheitsschaltung. Sobald außer Nevis-Latan noch jemand hereinkommt, beginnt das Verderben."
Bradons Gesicht wurde grau. „Sie könnten recht haben", meinte er. „Warum, zum Teufel, sind Sie nicht früher damit herausgerückt."
Bevor Surfat etwas erwidern konnte, stürmte Bradon zum Turmluk. Er fand Atlan, der gerade dabei war, nach oben zu klettern. In hastigen Worten berichtete Bradon von Surfats Vermutung.
Atlan deutete nach oben.
„Der MdI, Noir, Gucky und Kakuta sind schon draußen", sagte er. „Wenn es eine Sicherheitsschaltung gibt, ist sie jetzt bereits ausgelöst."
Bradon hatte ein Gefühl, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Er schluckte einen Kloß hinab, der sich in seiner Kehle bildete.
„Sie... „, begann er.
Atlan hob die Hand. „Lassen Sie nur, Bradon", sagte er. „Wenn wir einen Fehler begangen haben, ist es jetzt zu spät, darüber nachzudenken."
Bradon sah zu, wie der Arkonide nach oben kletterte. Surfat schob sich heran. Bradon warf ihm einen wilden Blick zu und begann dann ebenfalls in den Turm zu steigen. Hinter Surfat tauchte Redhorse auf.
Er blickte zuerst in den Turm, dann maß er Surfats korpulente Gestalt mit einem besorgten Blick.
„Glauben Sie, daß Sie sich da durchzwängen können, Brazos?" fragte er.
„Vielleicht ist es gar nicht mehr nötig", meinte Surfat verstimmt.
Redhorse wollte wissen, was diese Worte bedeuteten, und Surfat berichtete ihm von seinen Bedenken. Der Major zuckte mit den Schultern und verschwand im Turm.
„Es ist immer noch nichts passiert", sagte Doutreval erleichtert. „Ich glaube, wir können den anderen folgen."
Ächzend setzte sich Surfat in Bewegung. Als er den Kopf aus dem Luk streckte, blickte er auf einen Steg, der zu einem breiten Vorsprung hinüberführte. Auf dem Vorsprung hatten sich die Männer versammelt die das Schiff bereits verlassen hatten. An der Wand sah Surfat eine eingelassene Tür, durch die man ins Innere der Station gelangen
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