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0279 - Die Bezwinger der Zeit

Titel: 0279 - Die Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollten.
    „Jedes Objekt hinterläßt bestimmte Auswirkungen innerhalb der Zeit in der es sich aufhält", erklärte Nevis-Latan. „Diese Auswirkungen mögen noch so geringfügig sein, sie werden von diesem empfindlichen Gerät geortet. Es umfaßt die gesamte Zeitskala, auf die es eingestellt ist. Voraussetzung ist jedoch, daß irgendwann innerhalb des Zeitraums den es umspannt, bereits ein Nullfeld errichtet wurde." Nevis-Latan beugte sich nach vorn. Kontrollampen flackerten auf. „Der Nullfeldspürer tut weiter nichts, als Ursache und Wirkung gegeneinander abzuwägen. Dann stellt er die gewonnene Messung den Daten früherer Messungen gegenüber und gewinnt durch diesen Vergleich genaue Kenntnis darüber ob sich ein Körper durch die Zeit bewegt hat. Da er alle Wirkungen an der Zeitlinie bis zur Ursache zurückverfolgen kann, ist es möglich, die Zeitverschiebung eines Körpers auf die Sekunde genau zu berechnen."
    „Schön", sagte Rhodan ungeduldig. „Fangen Sie endlich an, sonst ist das Schiff gelandet, bevor wir eingreifen können."
    „Mit der Nachrichtenübermittlung in die Realzeit verhält es sich ähnlich", fuhr Nevis-Latan unbeirrt fort. „Dieser Nullfeldspürer schafft irgendeine Ursache, deren Auswirkungen von einem gleichen Gerät in der Relativzukunft ausgewertet und richtig gedeutet werden. Im Grunde genommen ist es ein ständig fließender Energiestrom durch die Zeitmauer, geschaffen von diesen Maschinen."
    Sergeant Brazos Surfat, der zusammen mit Papageorgiu weiter hinten stand, warf dem Offiziersanwärter einen verstohlenen Blick zu.
    „Verstehen Sie ein Wort von dem, was der Bursche redet?" erkundigte er sich mit gedämpfter Stimme.
    „Nein", gestand Papageorgiu.
    „Sie sind doch Offiziersanwärter", trumpfte Surfat auf. „An wen soll sich ein ungebildeter Sergeant wenden, wenn nicht an Männer wie Sie?"
    „Fragen Sie doch den Chef", schlug Papageorgiu vor.
    „Lieber beiße ich mir die Barthaare ab", erklärte Surfat.
    „Ruhe!" befahl Rhodan. „Hören Sie auf zu schwatzen, Surfat."
    Sie hörten das Klicken der Maschine, dann breitete sich eine ungewöhnliche Stille aus. Surfat reckte den Hals, um irgend etwas sehen zu können.
    „Das wäre alles", sagte Nevis-Latan schließlich. „Es wird einige Zeit dauern, bis die Antwort durchkommt."
    Surfat seufzte und schaute sich nach einer Sitzgelegenheit um.
    „Andre Noir sollte den MdI dazu bringen, ein paar Fische für uns zu braten", sagte er zu Chard Bradon.
    „Müssen Sie immerzu daran denken, wie Sie sich Ihren Bauch vollschlagen können?" verwies ihn der Leutnant.
    „Das sind aufrichtige, männliche Gedanken", setzte ihm Surfat auseinander. „Soll ich vielleicht an diese verrückte Zeitverschiebung denken, bis ich dabei verhungert bin?"
    „Sie sind tatsächlich ein alarischer Barbar", knurrte Bradon.
    Der MdI hatte sich erhoben. Er teilte den Männern mit, daß einige Zeit verstreichen würde, bis die Antwort durchkam. Rhodan sah die Gelegenheit für gekommen, weitere Fragen an Nevis-Latan zu stellen.
    „Wie wird das Schiff in die Realzeit transportiert, ohne daß die Lemurer etwas von diesem Geschehen erfahren?" fragte Rhodan.
    „Der Transport eines Körpers in die Realzeit kann nur durch ein absolutes Nullfeld erfolgen. Es entsteht nahe der Riesensonne Big Blue und kann infolge seiner sechsdimensionalen Struktur niemals von den derzeitigen Variobewohnern geortet werden."
    „Weshalb nicht?" warf Rhodan ein.
    „Bitte, begreifen Sie, daß die Ortung einer solchen Energieeinheit nicht mit herkömmlichen Geräten durchgeführt werden kann. Dazu sind Spezialausführungen erforderlich."
    „Wie kann das Nullfeld überhaupt gefunden werden?"
    „Durch einen von meiner Zentrale ausgeschickten Peilstrahl, der auf gleicher Energieebene arbeitet und ebenfalls nicht ausgemacht werden kann. Wir haben dafür gesorgt, daß die Entwicklung der geeigneten Taster unterblieb."
    „Wo ist der Spezialpeiler, mit dem man den Leitstrahl anmessen kann?"
    Der Willenlose gab auch diesmal die richtigen Auskünfte.
    Eine Minute später hielt Rhodan eine tragbare Ausführung des sechsdimensionalen Peilers in der Hand. Er war nicht größer als ein normales Funksprechgerät terranischer Fertigung.
    „Es ist an der Zeit, daß wir ihn über seine Organisation befragen", sagte Atlan.
    Rhodan wußte nicht, warum er diese Fragen bisher nicht gestellt hatte, obwohl sie ihn stark beschäftigten. Schon immer hatte er etwas über die geheimnisvollen Meister der

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