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0282 - Frühstück in der Todeszelle

0282 - Frühstück in der Todeszelle

Titel: 0282 - Frühstück in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frühstück in der Todeszelle
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er ihn gelöst. Aber unter diesem ersten Knoten befand sich noch ein zweiter. Es war eine Qual, aber zum Schluss war auch dieser offen.
    »Ziehen Sie eine Hand heraus«, befahl er.
    Das Mädchen gehorchte erst nach nochmaliger Aufforderung. Sie schien gar nicht begriffen zu haben, dass ihre rechte Hand frei war.
    »Versuchen Sie jetzt Ihren linken Arm zu erreichen und loszumachen.«
    Sie probierte, aber die Hand fiel kraftlos zurück.
    »Ich habe kein Gefühl mehr in den Fingern. Ich kann nicht!«, stöhnte sie.
    »Reißen Sie sich zusammen, Nancy. Es geht um Ihr Leben. Stützen sie sich auf den Boden und wälzen sie sich mit dem Stuhl auf den Rücken. Dann wird es leichter gehen.«
    Mindestens eine halbe Stunde verging, während Phil machtlos Zusehen musste, wie die kraftlosen Finger an dem Knoten entlangtasteten, bis sie die richtig Stelle fanden und sich dann mühten, den Strick zu lösen. Als auch Nancys linker Arm frei war, musste mindestens eine Stunde vergangen sein.
    »Und jetzt Ihre Füße!«, trieb er sie an.
    Nun hatte sie wieder Hoffnung, und die Hoffnung gab ihr Kraft. Bald danach war sie frei und zehn Minuten später auch Phil. Das Erste, was er tat, war, dass er Hände und Füße, obwohl sie unerträglich schmerzten, immer wieder bewegte, bis sie wieder gelenkig wurden.
    Jetzt fühlte er sich kräftig genug, um die Tür einzutreten, aber vorher warf er noch einen Blick durch das Fenster. Zu seiner Enttäuschung befanden sich davor, schwere Gitterstäbe und es ging hinaus auf einen parkartigen Garten. Phil erinnerte sich daran, dass die Häuser am Graham Beach weit voneinander entfernt standen. Selbst wenn er die Scheibe einschlug und um Hilfe rief, so würde es wahrscheinlich keiner hören.
    Es war bestimmt schon zwei Uhr, und alles ringsum lag im Schlaf.
    Also blieb nur noch die Tür. Er trat ein paar Schritte zurück und warf sich dagegen. Die Türfüllung knirschte, aber sie leistete Widerstand. Er musste das gleiche noch drei Mal wiederholen, bis sich der erste Sprung zeigte. Und erst beim fünften Mal zersplitterte sie. Durch das entstandene Loch griff er hinaus und fand den von außen steckenden Schlüssel.
    Ein paar Sekunden später war er frei.
    »Schnell!«, keuchte das Mädchen hinter ihm, »Schnell! Wir müssen weg sein, bevor sie zurückkommen.«
    Räder knirschten auf dem Kies. Ein Motor stoppte und zwei Mal knallte ein Wagenschlag.
    »Zu spät!«, stöhnte das Mädchen.
    Die Gangster waren zurückgekehrt.
    Das Erste, was Phil tat, war, dass er das Licht ausschaltete. Dann fasste er Nancy an der Hand, zog sie hinaus und tastete sich den Gang entlang. Schritte kamen über eine Treppe und erklangen immer näher, die Schritte eines einzelnen Mannes.
    Phil stieß Nancy los, und drückte sich gegen die Wand des Korridors.
    Im matten Licht, das von der Treppe herauffiel, sah er den Kerl näherkommen. Er pfiff vor sich hin. Phil wartete. Erst als er dicht heran war, schlug er zu. Die Linke traf den Magen. Der Kerl gurgelte, kippte nach vorn, und ein Kinnhaken warf ihn um. Phil erwischte ihn, bevor er auf den Boden fiel.
    In fieberhafter Eile schleppte er ihn zurück in das Zimmer, band ihm Hände und Füße zusammen und stopfte ihm sein eigenes Taschentuch als Knebel in den Mund.
    »Nummer eins«, sagte er mit leisem Lachen zu Nancy Black, die immer noch an der gleichen Stelle an der Wand lehnte.
    »Hallo, Jack. Wo bleibst du? Sind die beiden-Vögel noch gesund und munter?«, erklang eine Stimme von unten.
    Phil gab keine Antwort, und dann hörte er, wie ein zweiter diesmal schnell über die Treppe lief und den Gang heraufgestürmt kam.
    Plötzlich war alles erschreckend einfach. Zwei Schläge und ein paar Stricke.
    »Und jetzt vorwärts.«
    Nancy blieb dicht hinter ihm, als er sich die Treppe hinabtastete. Zur Rechten klaffte der Spalt einer nicht ganz geschlossenen Tür. Es roch nach Feuer. Phil spähte hindurch. Vor dem Kamin stand Big Ross und er hatte trotz der warmen Nacht ein ordentliches Feuer entfacht. Auf dem Kamin lag ein in braunes Leder gebundenes Buch und daneben ein Päckchen Papier.
    Bis Ross rieb sich die Hände. Dann griff er nach dem Buch.
    Phil Decker sprang ihn an. Unter der Wucht des Anpralls stürzten sie beide nach vorn mitten in den flammenden Holzstapel. Das Holz flog nach allen Seiten. Phil sprang zurück, aber auch Ross war mit einer für sein Alter und seinen Umfang erstaunlichen Behändigkeit auf den Beinen.
    Mit wutverzerrtem Gesicht hob er die Faust und schlug

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