0288 - Das Sonneninferno
unbekannten Lebewesen auf. Sie wollten nicht erscheinen.
Es war ein Versehen. Daraus geht hervor, daß man im Andromedanebel jetzt schon dabei ist, uns den Lebensnerv abzuschneiden. Ein totaler Zusammenbruch der Solaren Finanzen konnte gerade noch verhindert werden. Nun wird man sich in der Zweiten Galaxis wohl dazu entschlossen haben, uns über die Transmitterverbindung mit Duploflotten zu überschwemmen.
Kasom, militärisch betrachtet, bleibt uns keine Wahl mehr, als den Großtransmitter von Andromeda auszuschalten. Damit wäre die Gefahr einer unheimlichen Invasion gebannt."
„Leider wissen wir nicht, wo der Knopf zum Ausschalten zu finden ist."
„Sie sollten unseren hyperphysikalischen Hexenmeister fragen.
Sein Name ist Arno Kalup."
Die beiden Männer schritten auf die zwei Kilometer entfernt stehende RAWANA zu. Es sah so aus, als hätten sie sehr viel Zeit.
2.
Gucky materialisierte in Atlans Kabine. Der Arkonide saß immer noch in dem Pneumosessel und blickte auf die Blumen.
Gucky wartete einen Augenblick. Seine Mäusenase hob sich. Er saugte prüfend die Luft ein, schaute nochmals zu dem Lordadmiral hinüber und trippelte dann auf die Schaltanlage der Klimaanlage zu. Der nur ein Meter große Mausbiber mußte sich recken, um den Drehknopf erreichen zu können.
Im gleichen Augenblick begannen die Gebläse zu surren. Frische Luft strömte durch die Versorgungsschlitze. Die Deckenklappen öffneten sich und nahmen Duftwolken auf.
Atlan drehte nicht den Kopf, als er sagte: „Schade. Es mußte aber wohl sein. Bist du gekommen, um mich zu holen, Kleiner?"
Gucky watschelte durch den Raum und setzte sich mit seinem verdickten Hinterteil auf Atlans ausgestreckte Beine.
„Damit du wieder in die Wirklichkeit zurückfindest", meinte er selbstsicher. „Wirst du mit meinem Gewicht fertig?"
„Ich will es versuchen. Man nimmt übrigens nicht auf den Beinen eines großen Mannes Platz. Hast du nicht die Karte gelesen?"
Gucky zeigte seinen Nagezahn.
„Beeindruckend, beeindruckend!" äffte er die vielbelachte Aussage eines Historikers nach. Atlan schmunzelte.
„Ob groß oder nicht - in der RAWANA brennt es lichterloh. Das ist natürlich symbolisch gemeint."
„Danke für die Aufklärung."
Der Kleine ließ seinen Nagezahn im Mund verschwinden.
„Auf Power-Center scheint heute jedermann unausstehlich zu sein. Tifflor verulkt die Leute, und du fängst jetzt auch noch an.
Hängt das etwa mit den Maahks zusammen? Die haben ja genug ironische Spritzen ausgeteilt?"
„Das ist sicherlich auch symbolisch gemeint."
„Genau", schrie Gucky aufgebracht und rutschte von Atlans Beinen herab.
„Ihr habt euch zum Beispiel eingebildet, die Methans hätten monatelang nichts von unserer Anwesenheit im Beta-Nebel bemerkt. Und wie war es wirklich? Nun - wie war es wirklich? Sie haben so getan, als wären sie blind, und wir haben es geglaubt.
Sie sind die wirklichen Sieger in deiner diplomatischen Schlacht um den Frieden. Die haben uns schön an sich herankommen lassen."
„Ich schätze, das spielt nun keine Rolle mehr. Sei lieb Kleiner. Du hast mich aus meiner andächtigen Stimmung gerissen."
Gucky winkte ab und deutete mißbilligend auf die Nelken.
„Bisher hatten sie mir gefallen, jetzt nicht mehr. Ein träumender Lordadmiral taugt nicht viel fürs Geschäft. In der RAWANA wird aber darüber gesprochen, und du wirst sehnlichst erwartet."
Atlan wurde ernst. Er fuhr den Gliedersessel in Normalstellung zurück.
„Fürs Geschäft, hm ...! Geht es um die Zerstörung des Andromeda-Sechsecks?"
„Du bist ein Hellseher. Worum sonst? Die ganze Prominenz ist erschienen. Atlan - ich hätte eine Frage unter alten Freunden."
„Ja ...?"
Gucky zögerte. Er suchte nach Worten.
„Diese - diese Sonnentransmitter sind die großartigste Sache, die ich jemals gesehen habe."
„Sie sind einmalig."
„Eben. Ich fühle mich mit ihnen sogar artverwandt. Meine Teleportergabe ist nichts anderes, als ein Transport entstofflichter Materie an einen anderen Ort, nur daß ich dafür keine Empfangsstation benötige. Meine Frage lautet: Muß das Sonnensechseck von Andromeda zerstört werden?"
Atlan stand auf. Der Bedienungsroboter erschien und reichte ihm die Dienstmütze.
„Ich habe lange genug darüber nachgedacht, kleiner Freund. Ich sehe keine andere Möglichkeit. Seitdem wir wissen, daß unsere unter größten Mühen eingerichtete Empfangssperre durchbrochen werden kann, laufen wir Gefahr, von Duplos aller Art
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