0288 - Das Sonneninferno
kann Allan nichts abschlagen. Er hatte wieder einmal Sonderwünsche.
Beeilt euch aber. Perry wartet wirklich."
Gucky setzte sich in einen Gliedersessel und legte die Beine über die Lehne Mercant entschuldigte sich für seine ungewöhnliche Maßnahme „Machen wir es kurz. Sir."
„Nennen Sie mich doch Atlan."
„Danke. Ich bin in Sorge. Perry findet sich in einer Gewissenskrise, die meine Vorbereitungen zunichte machen kann.
Verschiedene Wissenschaftler, unter ihnen Hochenergiephysiker und Historiker, wehren sich mit allen Kräften gegen die einzig richtige Maßnahme, die auf die Zerstörung des Andromeda-Sechsecks hinzielt. Perry kann sich diesen Meinungen nicht verschließen."
„Aha!" meldete sich Gucky. „Das habe ich mir gedacht."
„Halten Sie den Mund, Sonderoffizier Guck", sagte Atlan geistesabwesend. „Wie geht es weiter, Allan?"
Der kleine Mann schritt nervös im Zimmer auf und ab.
„Das ist die Frage. Ihre so erfolgreiche diplomatische Mission im Alpha-Nebel brachte einige Strategen zu der Auffassung, die durch das Bündnis erzielte Rückendeckung sei ausreichend genug, um auf eine rigorose Lösung in meinem Sinne verzichten zu können."
„Die Zerstörung des Großtransmitters?"
„Genau, Atlan. Man wirft immer wieder die Einmaligkeit einer technischen Nutzbarmachung von künstlich zusammengefügten Sternen in die Waagschale."
„Der Standpunkt ist nicht einmal so abwegig. Wie aber denkt man sich die Beseitigung der Invasionsgefahr?"
Atlan folgte dem Abwehrchef mit den Blicken. Mercant wurde ruhiger.
„Es wurden Pläne vorgelegt, die - oberflächlich betrachtet - erfolgversprechend sind. Eine eventuelle Unterstützung durch die Maahks spielt in allen Vorlagen eine bedeutende Rolle. Man will die tefrodischen Streitkräfte so beschäftigen, daß eine Totalbindung aller Flottenverbände die Folge sein muß. Ich halte den Gedanken für illusorisch. Niemand weiß, was die Meister der Insel aufbieten können. Niemand wann auch nur annähernd vermuten, wieviel Duplomonstren stündlich aus den Multi-Duplikatoren treten, um fertig ausgebildet und körperlich fit bereitstehende Schiffsneubauten zu steigen. Eine Totalbindung könnte nur dann gelingen, wenn wir über die Stärke des Gegners informiert wären."
„Ich bin Ihrer Meinung. Gibt es keine besseren Ideen? Etwa ein Programm, das die Vernichtung des Großtransmitters tatsächlich überflüssig machte?"
Mercant schaute zu Gucky hinüber. Er lächelte unglücklich.
„Unser kleiner Freund hätte die einzig durchführbare Idee gehabt, wenn er sie vor einem Vierteljahr ausgesprochen hätte."
„Sie meinen die Verbindungsaufnahme mit den Sonneningenieuren?"
„Ja. Nur sie hätten die Schaltungen blockieren können. Da wir über die hyperphysikalischen Vorgänge so gut wie nichts wissen, ist es von vornherein zwecklos, nach einer Kompromißlösung zu suchen. Es gibt keine! Wenn wir nicht angreifen, wird die Milchstraße von Duploflotten überflutet. Dann können wir einpacken. Unsere Wissenschaftler scheinen sich nicht darüber klar zu sein, mit welchen innenpolitischen Schwierigkeiten wir ständig zu kämpfen haben. Wenn die Solare Flotte in unserer eigenen Galaxis durch Duploüberfälle gebunden wird, brechen auf wenigstens fünfhundert Systemen schlagartig ernstzunehmende Revolten aus. Ich halte die Meister der Insel für geschickt genug, die internen Spannungen zwischen Terranern, Akonen, Arkoniden, Springern, Aras und Antis auszunutzen. Die Herrscher von Andromeda werden besonders den Akonen Königreiche versprechen, wenn sie sich zusätzlich gegen uns stellen. Atlan - es ist zwecklos, länger über die Folgen einer Duploinvasion zu sprechen. Sie kennen sie. Wie entscheiden Sie sich? Wollen Sie mir helfen?"
Der Arkonide erkannte, wie ernst die Situation geworden war. Die terranischen Erfolge im Kampf gegen die Meister der Insel hatten zu einem gefährlichen Optimismus geführt. Atlan glaubte auch zu wissen, daß Rhodan durch das soeben abgeschlossene Bündnis in seiner bisherigen Strategie wankelmütig geworden war.
Atlan ging zu Gucky hinüber und nahm ihn wieder auf den Arm.
„Eh, was soll das?"
„Du bringst mich in den Konferenzsaal. Ich bitte darum. Unsere Zwischenlandung wollen wir vergessen, nicht wahr?"
„Meinetwegen", seufzte der Kleine. „Was ist denn nun richtig?
Wie muß Perry handeln?"
„Angreifen, und das sofort. Die Vorbereitungen laufen seit drei Wochen. Allan hat recht. Sie kommen unauffällig nach,
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