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029 - Der tätowierte Tod

029 - Der tätowierte Tod

Titel: 029 - Der tätowierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Blau war verschwunden. Als er an sich hinunterblickte, entdeckte er, daß es jetzt seine Brust zierte. Und es brannte wie Feuer auf der Haut.
    Mit einem Aufschrei stürzte er durch den Vorhang aus dem Raum, hastete die Treppe hinunter und tauchte in der Menschenmenge des Basars unter. Die Leute sahen verständnislos dem verwahrlosten jungen Mann mit dem roten Haar nach, der wie am Spieß schrie, während er durch die Gassen des Basars torkelte. Sein Körper wurde ständig wie von Krämpfen geschüttelt. Er krümmte sich zusammen, fiel hin, raffte sich wieder auf, bog seinen Körper schreiend durch, stürzte erneut und raffte sich abermals auf. Er bemerkte die verstörten und entsetzten Blicke der anderen nicht. Er spürte nur das Feuer in seinem Körper, das ihn bei lebendigem Leib aufzuzehren schien. Und wenn er noch zu einem klaren Gedanken fähig war, dann war es der, wenigstens noch Ginger zu erreichen, seine über alles geliebte Fee, um in ihren Armen zu sterben.

    Das »Cibyra Oteli« sah wie nach einer russischen Invasion aus. In der Mitte der Halle hatten sich etwa zwanzig Personen mit ihren Koffern versammelt, die offenbar auf ihre Abfertigung warteten. Entweder wollten sie abreisen, oder sie waren erst angekommen. Sie unterhielten sich in russischer Sprache und schienen ziemlich aufgeregt, denn sie gestikulierten temperamentvoll und redeten alle gleichzeitig untereinander und auf das vorbeihuschende Personal ein.
    Dorian Hunter wandte sich, seine drei Begleiter im Schlepptau, der Rezeption zu, hinter der die beiden Angestellten alle Hände voll zu tun hatten.
    »Melden Sie uns an!« trug Alexej Suslikow dem Dämonenkiller auf.
    Dorian mußte einige Minuten warten, weil ein amerikanisches Ehepaar den Portier gerade über die russische Delegation ausfragte. Auf diese Weise erfuhr Dorian, daß es sich um eine Archäologengruppe handelte, für die ganz überraschend Zimmer beschafft werden mußten. Kein Wunder, daß der Portier Blut und Wasser schwitzte.
    In Dorians Kopf schlug eine Warnglocke an, als er hörte, daß es sich um Archäologen handelte. Er wollte nicht an einen Zufall glauben.
    »Auf den Namen Juri Samjatin wurden drei Zimmer bestellt«, sagte Dorian Hunter auf Russisch, als ihm einer der beiden Männer hinter der Rezeption seine Aufmerksamkeit schenkte.
    »Juri Samjatin, der Archäologe?« erkundigte sich der Portier. Als Dorian dies bestätigte, fuhr er fort: »Ja, ich sehe Ihren Namen auf der Liste. Damit sind die Archäologen vollzählig. Bitte, warten Sie mit den anderen!«
    Bevor Dorian sich anschicken konnte, das offensichtliche Mißverständnis aufzuklären, schaltete sich Gregor Stolowski ein, einer der drei Begleiter, die Kiwibin ihm zu seinem Schutz mitgegeben hatte; Dorian argwöhnte allerdings, daß sie auf ihn aufpassen sollten, damit er sich in Istanbul nicht davonmachte.
    »Sie scheinen nicht recht verstanden zu haben, mein Herr«, sagte Dorians Leibwächter angriffslustig zu dem Portier. »Wir haben mit den Leuten dort nichts zu schaffen. Auf den Namen Juri Samjatin wurden drei Zimmer bestellt. Haben Sie die etwa nicht reserviert?«
    Der Portier bekam einen roten Kopf, kramte ein Bestellbuch hervor und blätterte darin. Dorian sah, wie sich sein Gesicht plötzlich erhellte, gleichzeitig aber einen verwirrten Ausdruck bekam.
    »Entschuldigen Sie, ich konnte nicht ahnen, daß zwei Personen gleichen Namens …«, begann er, wurde aber von Suslikow unterbrochen.
    »Schenken Sie sich Ihre Beteuerungen und geben Sie uns die Zimmerschlüssel!«
    Dorian war hellhörig geworden. Er wollte die Sache keineswegs auf sich beruhen lassen. Ihm war sofort klar, daß an der Sache irgend etwas faul war. Er hatte Kiwibin schon mißtraut, als dieser ihm weismachte, daß seine Papiere verlorengegangen seien und man ihm deshalb einen russischen Paß verschafft hätte, der auf den Namen Juri Samjatin lautete. In diesem Paß stand, daß er Archäologe war. Warum ausgerechnet Archäologe? Und nun trafen sie in ihrem Hotel auf eine russische Archäologengruppe.
    Dorian hatte sich von seinen drei Begleitern, die an der Rezeption die Formalitäten erledigten, etwas abgesondert.
    »Heißen Sie tatsächlich Juri Samjatin?« wurde er plötzlich angesprochen.
    Er sah einen kleinen Mann von etwa sechzig Jahren vor sich, der etwas verlegen wurde, als Dorian ihn direkt ansah.
    »Verzeihen Sie, daß ich Sie anspreche, aber ich habe zufällig Ihren Namen gehört – und daß Sie Archäologe sind.«
    »So steht es in

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