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Eine Braut zu Weihnachten

Eine Braut zu Weihnachten

Titel: Eine Braut zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Kapitel Eins
    30. November 1885
    E r ist es«, sagte Lady Veronica Smithson, mehr zu sich selbst als zu der Frau neben ihr, und lächelte zufrieden. Sie liebte es, wenn alles nach Plan verlief.
    Mit einem »Pst!« brachte Lady Portia Redwell sie zum Schweigen und blickte voller Stolz zu dem Sprecher hinter dem Rednerpult auf dem Podium am anderen Ende des Raums hinüber.
    »… und obwohl es zugegebenermaßen ein bisschen mehr Abenteuer war, als wir erwartet hatten, war es im Nachhinein betrachtet nicht nur aufregend, sondern sogar sehr bemerkenswert.« Sir Sebastian Hadley-Attwater pausierte in der ausgefeilten Manier eines erfahrenen Redners und blickte zu seinem Publikum im Hörsaal des Explorers Club herab.
    Ein wissendes Lächeln ließ Grübchen sichtbar werden in einem Gesicht, das geradezu zu gut aussehend gewesen wäre, wenn es nicht etwas zu braun gebrannt für die derzeitige Mode wäre. Eine interessante Narbe zog sich oberhalb der rechten Augenbraue über seine Stirn, und seine blauen Augen unter dem dunkelblonden, schon fast braunen Haar, funkelten vor Humor und Intelligenz. Langsam ließ er den Blick über den Raum gleiten, und eine Frau hätte schon lange unter der Erde liegen müssen, um sich nicht zu fragen, wie es wohl wäre, wenn diese Augen sie und nur sie ganz allein anschauten.
    Veronica bemerkte den Moment, in dem ihm seine Cousine ins Auge fiel, die neben ihr hinten im Saal saß. Seine Augen leuchteten auf und Portia strahlte. Portias Eltern waren gestorben, als sie noch sehr jung gewesen war, und da ihr Onkel und ihre Tante sie bei sich aufgenommen hatten, war sie mit Sebastian und seinen sechs Geschwistern aufgewachsen. Er nickte ihr fast unmerklich grüßend zu und setzte dann die Betrachtung seines Publikums fort. Für einen Moment richtete sich sein Blick auf Veronica, obwohl er vermutlich ihren Hut anstarrte, eine ihrer ausgefallensten Kopfbedeckungen, dann sprach er weiter.
    »Erlauben Sie mir, zum Abschluss noch zu sagen, dass es nur eins im Leben gibt, das bewegender ist, als einen Fuß auf unbekanntes Land zu setzen oder mit eigenen Augen Dinge zu erblicken, die nur eine Handvoll Ihrer Mitmenschen je gesehen haben.«
    Er richtete den Blick wieder auf Veronica, und dieses Mal erwiderte sie ihn. Sie hob ein wenig das Kinn und schenkte ihm ein leises Lächeln. Ein anerkennendes, ermutigendes Lächeln, obwohl dieser berühmte Abenteurer nach allem, was sie über ihn gehört hatte, wohl kaum Ermutigung benötigte. Seine Eskapaden mit Frauen waren ebenso zahlreich wie seine Abenteuer in fremden Ländern, zumindest den kursierenden Gerüchten und Portias Erzählungen zufolge.
    »Und das« – sein Lächeln wurde breiter, und seine Grübchen vertieften sich – »ist, endlich heimzukehren!«
    Ein köstliches Gefühl der Erwartung durchrieselte Veronica. Oh ja, dieser Mann war genau der Richtige.
    Beifall brauste aus der Menge auf, die sich versammelt hatte, um den Abend in Gegenwart dieses berühmten Abenteurers zu verbringen und seinen Schilderungen unzivilisierter Länder und fremder Menschen zu lauschen. Es war ein aufregender Abend voller faszinierender Geschichten eines meisterhaften Erzählers gewesen. Das Publikum hatte ganz und gar in Sir Sebastians Bann gestanden.
    Veronica beugte sich zu ihrer Freundin hinüber und flüsterte ihr zu: »Er ist es.«
    »Das hast du schon einmal gesagt«, erwiderte Portia zerstreut, während sie mit einem für sie sehr unüblichen Enthusiasmus klatschte. Ein stolzes Lächeln spielte um ihren Mund. »Er ist was?«
    »Der Mann, den ich will.«
    »Den du für was willst?« Portias Aufmerksamkeit richtete sich weiter auf Sir Sebastian, der jetzt auf bescheidene und unprätentiöse Art das Lob und die anerkennenden Worte seiner Zuhörerschaft entgegennahm. Und obgleich Veronica den Verdacht hatte, dass dieser Abenteurer absolut nichts Bescheidenes und Unprätentiöses an sich hatte, trug sein Auftreten zu seiner Anziehungskraft bei. Ja, er war in der Tat genau der Richtige.
    »Wie mir sicher jeder bestätigen wird, der mich schon einmal gehört hat, war ich heute Abend um einiges effizienter als gewöhnlich.«
    Ein amüsiertes Lachen ging durch das Auditorium.
    »Und deswegen haben wir jetzt noch Zeit für ein paar Fragen.« Wieder suchte sein Blick Veronica. Seine Augen funkelten, als forderte er sie heraus, mehr zu tun, als nur seinen Blick zu erwidern. Veronica hatte tatsächlich eine Frage, aber keine, die sie zu stellen bereit war. Zumindest jetzt noch

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