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0291 - Medusas Höllenschwester

0291 - Medusas Höllenschwester

Titel: 0291 - Medusas Höllenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Florida, Zamorra kannte, wie er angedeutet hatte. »In Nairobi haben wir uns auf einem Parapsychologenkongreß kennengelernt«, hatte er gesagt. »Es ging ein wenig rund.« Inzwischen kannte Bill Tendykes Hang zu maßlosen Untertreibungen. Es mußte also ganz erheblich was losgewesen sein.
    Bill genoß das kalte Bier und Manuelas verführerischen Anblick. Sie entlastete die Wissenschaftler dadurch, daß sie ihnen die trockene Schreibarbeit abnahm. Die Experten brauchten also nur auf Band zu sprechen, Manu tippte getreulich ab. Bill schloß die Augen. Es war verdammt heiß hier unten, die Zelte glühten förmlich, und nur im Van gab es ein wenig Kühlung. Deshalb standen auch die Getränke hier in den Kühlfächern. Auch der Reiswein für Chang, den chinesischen Koch.
    »Wenn man an den Teufel denkt, dann kommt er«, murmelte Bill, als Chang eintrat und die von Tendyke erschossene Schlange schwenkte.
    »Ah, Mistel Tendyke«, zwitscherte er vergnügt. »Schlange sehl klein fül Abendessen. Kannst du schießen zweite Schlange, damit Topf voll wild? Zu wenig nicht gut, Suppe zu dünn.«
    Bill verschluckte sich am Bier. Manu verdrehte die Augen. Tendyke holte tief Luft. »Rrrrrrrrraus, du Laus!« brüllte er. »Wenn du es noch einmal wagst, diesen Schlangenfraß zu kochen, bringe ich dich um!« Er zog den Peacemaker aus dem Holster und spannte den Hahn.
    »Ah, Mistel Tendyke, das ist abel gal nicht fleundlich!« zeterte der kleine Wang. »Ich velsuche, beste Schlangenmenüs zu kochen, und was ist Dank? Ich weide eischossen! Ich weide mich bei Mistel Fleming übel dich beschwelen, jawohl! Mistel Fleming, diesel Unmensch…«
    »Wang, nimm die Schlange und schmeiß sie weg, ja«, bat Bill matt. »Nicht schon wieder dieses Zeugs! Versuch’s mal mit Bratkartotteln und Hering, zur Abwechslung.«
    »Abel ich habe neues Lezept fül Schlange«, protestierte Wang. »Blatkaltoffeln mit Heling sind Beleidigung fül velwöhnten Gaumen. Vol allem, wo wil doch keinen Heling haben, nicht mal einen einzigen…«
    »Du bist auch eine Beleidigung. Raus, Mann! Sehe ich dich noch einmal mit einer Schrange - verdammt, Schlange! Dieses dauernde ›el‹ statt ›er‹ macht mich wahnsinnig! Hau ab und koch was Vernünftiges!«
    Wang verdrückte sich entrüstet, nicht ohne den Zorn der Götter über Tendyke, seine Vorfahren bis ins siebzehnte Glied und alle seine möglichen Nachkommen beschworen zu haben, und vergaß auch nicht, eine Flasche seines Reisweines mit nach draußen zu nehmen.
    Tendyke schob den Colt ins Holster zurück. »Der Knabe zieht mir den letzten Zahn«, beschwerte er sich. »Sag mal, Bill - konntest du bei so viel Milliarden Menschen auf der Welt keinen anderen Koch finden als den?«
    »Man sagte mir, er sei gut. Was kann ich dafür, wenn er nur Schlangenrezepte kennt? Sei froh, daß er nicht jeden Tag Ente braten, kochen oder backen will.«
    »Wieso?«
    »Weil’s hier keine gibt, Mann!«
    »Aber dafür jede Menge Schlangen«, murmelte Tendyke. »Eh - ich sehe mich mal um, wo Willies und Sanderson stecken. So long, Freunde.«
    Er verließ den Van. Bill und Manuela sahen sich an und grinsten. Manu zwängte sich mit in Bills Sessel und küßte ihn verlangend. »O Herr, laß Abend werden«, murmelte sie. »Mir ist so nach einem stillen Stündchen.«
    »Tendyke anscheinend auch, sonst würde er nicht nach Cheryl Ausschau halten.«
    Es war ein offenes Geheimnis, daß der »Sheriff« sich stark für die hübsche Wissenschaftlerin interessierte. Wie weit das Verhältnis inzwischen gediehen war, war Bill nicht völlig klar, weil sowohl Cheryl Sanderson als auch Tendyke die Klappe hielten. Aber wenn Bills Vermutung zutraf, dann mußte Tendyke mehr als unruhig sein, wenn Cheryl mit dem coolen und smarten Jok Willies irgendwo steckte, der für seinen Frauenverschleiß und seine Unwiderstehlichkeit bekannt war.
    Manu stand auf, ging zur Tür und schloß ab. »Jetzt haben wir Zeit«, sagte sie. »Wir machen ohnehin alle zuviel Überstunden…«
    »Das schreckliche Los des Forschers«, schmunzelte Bill und küßte seine Gefährtin. Knopf für Knöpfchen begann er ihre dünne Bluse zu öffnen. »Wer Wissen finden will, darf keine Uhr kennen… so wie ein Künstler immer künstlerisch arbeiten muß, ein Schriftsteller immer schreiben muß, ein Finanzbeamter immer Steuern eintreiben muß… so muß ein Forscher immer forschen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Bin ich froh, daß du so ein geeignetes Forschungsobjekt bist…« Die Bluse glitt

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