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Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel

Titel: Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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DAS UNGELÖSTE RÄTSEL
    Christoph Marzi
    Aus den Erinnerungen von John H. Watson M.D., ehemals Mitglied des Medizinischen Dienstes der Armee Es war ein verregneter, kalter Herbsttag, als uns der grimmige Mann mit dem ungepflegten Bart und der Brille besuchte, den ich, wie ich es mit Gästen, meist auch den ungebetenen, zu tun pflege, in den Salon führte.
    „Darf ich mich Ihnen vorstellen“, begann der fremde Gentleman, nachdem er in die wohlige Wärme des Raumes eingetreten war. Den Mantel und den Stock mit dem Tigerkopfknauf hatte er unten an der Treppe abgelegt. Unter dem Arm trug er ein Bündel, bestehend aus drei Büchern.
    „Warten Sie!“ Holmes, der das Geigenspiel, dem er seit zwei Stunden nachging, in Ruhe beendete, betrachtete neugierig unseren Gast.
    Dann sagte er mit einer schneidenden Stimme: „Ich habe Einige Untersuchungen über eine Reihe von Kalmückenschädeln gelesen. Und ich bin gespannt, welches Anliegen Sie zu uns führt, Professor Challenger.“ Höchst überrascht schaute ich ihn an, war ich doch davon ausgegangen, dass auch Holmes unserem Gast noch nie zuvor begegnet war.
    Der Angesprochene indes nickte anerkennend. „Ich habe gehört, dass Sie gut sind.“ Seine Stimme war laut und polternd. „Nun, dann lassen Sie mal hören, wie Sie erraten haben, wer ich bin.“ Holmes erhob sich, ging zu ihm hin und schüttelte ihm die Hand.
    „Das Buch, das Sie in der Hand halten, wurde meines Wissen noch nicht veröffentlicht, wenngleich die Times schon vergangene Woche darüber berichtet hat. Abriss der Entwicklung der Wirbeltiere , der Titel ist mir nicht entgangen. Wenn Sie also ein Exemplar besitzen, dann können Sie nur der Verleger dieses Werkes sein oder der Autor.“
    „Oder ein Dieb“, bemerkte Professor Challenger augenzwinkernd.

    Holmes lächelte äußerst dünn und bedachte unseren Gast mit einem Blick, der vieles bedeuten konnte. „Wenn ich es bemerken dürfte, Sie sind von kräftiger Statur. Sie sehen aus wie ein Mann, dem körperliche Betätigung nicht fremd ist. Der Bart, den sie tragen, ist nur unzureichend gestutzt, und Ihre Haut ist von der Sonne gebräunt, was – da werden Sie mir zustimmen – nur möglich ist, wenn Sie die letzten Wochen nicht in England und erst recht nicht hier in London verbracht haben. Die Daily Gazette berichtete erst gestern davon, dass der Präsident der paläontologischen Gesellschaft von einer längeren Reise aus dem Hochland des südamerikanischen Dschungels zurückgekehrt sei.“ Er deutete auf den geröteten Hals unseres Gastes. „Und diese Einstiche sehen mir nach den Stichen von Moskitos aus.“ Lächelnd fügte er hinzu: „Von denen es in London, da werden Sie mir ebenfalls zustimmen, nicht gerade viele gibt.“ Er begutachtete unseren Gast. „Demnach müssen Sie Professor George Edward Challenger sein, der Träger der Crayston-Medaille für zoologische Untersuchungen, wohnhaft im Enmore Park, drüben in West Kensington.“ Challenger nickte nur. „Sie sind wirklich gut.“
    „Ich weiß“, entgegnete Holmes und kam zur Sache: „Was führt Sie zu uns?“
    Challenger nahm Platz und kraulte sich den dichten Bart. „Sie beide, meine Herren, sind der Grund meines unangekündigten Besuchs.
    Um genauer zu sein, es ist der Fall, den Sie gerade erst gelöst haben.
    Oder besser die Umstände, die mich diesen Fall verstehen lassen.“ Holmes runzelte die Stirn. „Man kennt mich noch nicht ausreichend in der Stadt. Niemand weiß von dem Fall, an dem wir gearbeitet haben.“
    „Noch nicht“, fügte ich hinzu und spielte damit auf meine Aufzeichnungen an, die, das sollte ich nicht zu erwähnen vergessen, aber erst noch geschrieben werden mussten.
    „Sie sind Sherlock Holmes“, begann Challenger. „Sie leben erst seit wenigen Wochen in der Baker Street. Dr. John Watson hier ist ein ehemaliger Arzt, der erst vor kurzem aus dem Zweiten Afghanistan-Krieg zurückgekehrt ist.“ Er räusperte sich. „Vor zwei Wochen hat sich in 3, Lauriston Gardens, nahe der Brixton Road, eine außerordentlich üble Sache ereignet. Ein Amerikaner namens Enoch J. Drebber wurde ermordet, und es gab keinerlei Anhaltspunkte. Bis auf das deutsche Wort Rache , mit Blut an die Wand geschmiert.“
    „Woher wissen Sie das?“, entfuhr es mir. Es gelang mir kaum, die Erregung in meiner Stimme zu verbergen. „Sie können das nicht wissen. Unmöglich.“
    Es bereitete Challenger nicht die geringste Mühe uns zu erklären, wie dieser Fall ausgegangen war.
    „Da hat der

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