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0292 - Sieben Seelen für den Dämon

0292 - Sieben Seelen für den Dämon

Titel: 0292 - Sieben Seelen für den Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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tun haben, ihn an der Störung der Beschwörung zu hindern«, keuchte er Zar zu.
    Der Familiaris schwieg.
    Das war kein gutes Zeichen…
    ***
    »O nein«, murmelte Zamorra. Er starrte Nicoles reglosen Körper an. Er sah sofort, was mit ihr los war.
    Sie hatte ihre Seele verloren.
    Faulcon mußte hier gewesen sein. Er war also doch der Seelendieb!
    Ein paar Hotelgäste waren Zamorra gefolgt, um ihn wegen des Lärms zur Rechenschaft zu ziehen. »Raus!« brüllte er sie an und brachte sie handgreiflich dazu, das Feld zu räumen. Hastig kleidete er sich an, kehrte zu Bill zurück und ignorierte die Empörung der anderen. Ein paar Hotelbedienstete, die auf den Plan gerufen worden waren, schob er radikal zur Seite.
    Bill war gerade dabei, die letzten Schnittwunden zu verfplastern. Seltsamerweise wurde sein Zimmer jetzt in Ruhe gelassen.
    »Mach dich fertig«, sagte Zamorra. »Wir rücken Faulcon auf den Pelz. Er hat Nicoles Seele gestohlen.«
    »Also doch Faulcon«, sagte Bill. »Verdammt, wir könnten ihn schon längst geschnappt haben, wenn… ach, verdammt.« Er sah in diesem Moment ein, daß es keinen Sinn hatte, jemandem Vorwürfe zu machen.
    Wenig später waren sie unterwegs, um Faulcon in seinem Haus aufzustöbern.
    »Wenn er seine Hexenküche nicht irgendwo anders hat«, brummte Bill.
    Aber Zamorra war seiner Sache ziemlich sicher…
    ***
    Robert Faulcon fuhr wie ein Wahnsinniger, mißachtete jede Verkehrsregel und hatte Glück, daß um diese Nachtstunde kaum andere Fahrzeuge unterwegs waren. Ansonsten hätte er die buchstäbliche Höllenfahrt nicht überlebt.
    Er stürmte in sein Haus und eilte mit der Seelenflasche in den Kellerraum. Er fühlte, wie Zar von seiner Schulter hüpfte, und sah sich nach dem Dämon um. Der hockte wie eine Katze auf dem Tisch und leckte seine Wunden. Obgleich Faulcon den Dämon nicht mochte, fühlte er Entsetzen. Zar war verwundet worden! Zamorra hatte ihm nicht unerhebliche Verletzungen beigebracht.
    Wahrscheinlich, so hoffte und fürchtete Faulcon zugleich, würde Zar die nächste Auseinandersetzung mit dem Parapsychologen nicht überstehen.
    Um so schneller mußte er zusehen, daß er Zarathos beschwor. Der würde mit Zamorra schon eher fertig werden.
    Faulcon begann die magischen Zeichen anzubringen, als Zar ihn mit schriller Stimme daran hinderte.
    »Sichere das Haus«, kreischte er. »Das ist wichtiger! Sieh zu, daß Zamorra nicht eindringen kann! Und beeile dich dabei.«
    »Aber die Zeit…«
    »Absichern, schnell!« befahl der Familiaris. »Oder ,…« Und er wuchs wieder zu beängstigender Größe auf, schlug mit seinen Klauen nach Faulcon. Der Seelendieb begriff, daß der Dämon nicht zögern würde, ihn zu verletzen oder zu töten, wenn er nicht gehorchte. Und wieder fühlte er sich als das, was er nie hatte sein wollen: ein Werkzeug anderer!
    Aber er mußte gehorchen. Er mußte erst das Haus absichern, ehe er Zarathos in diese Welt zwingen konnte…
    ***
    Nicole brauchte einige Zeit, bis sie begriff, was ihr zugestoßen war. Von ihrem Körper getrennt, gefangen in einem kleinen Behälter…
    Sie begriff sich in ihrem Zustand nicht als Seele, sondern weiterhin als Wesen an sich. Vielleicht lag das daran, daß die Flasche magisch abgesichert war und ihr das Gefühl eines Gefängnisses vermittelte, in dem sie körperlich vorhanden war ohne eine Möglichkeit, auszubrechen - normalerweise hätte sie sich durch das feste Material hindurchbewegen können.
    Hier ging das nicht.
    Zunächst empfand sie Angst. Aber bald schon kam die kühle Überlegung zurück. Um sich selbst als Seele fürchtete sie dabei weniger als um die Unversehrtheit ihres Körpers, von dem sie getrennt worden war. Denn sie selbst wußte sich im Notfall zu wehren.
    Sie versuchte Verbindung zu Zamorra aufzunehmen. Zwischen ihnen existierte ein Band geistiger Verbundenheit, das manchmal fast schon die Stärke von Telepathie erreichte. Häufig wußte einer genau, was der andere dachte, selbst wenn sie voneinander getrennt waren. Ihre grenzenlose Liebe ermöglichte diese geistige Nähe auch über Distanzen hinweg. Doch diesmal klappte es nicht.
    Die Abschirmung war zu perfekt.
    Aber da war etwas anderes. Sie spürte irgendwie die Ausstrahlung eines Dämons.
    Sie überlegte. Wenn die Ausstrahlung des Dämons zu ihr hereinkam, dann… kam vielleicht auch etwas hinaus, dann war dieses Behältnis zumindest nicht ganz so dicht, wie es zunächst den Anschein hatte! Und daß sie mit Zamorra nicht in Kontakt kam, hatte

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