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0292 - Sieben Seelen für den Dämon

0292 - Sieben Seelen für den Dämon

Titel: 0292 - Sieben Seelen für den Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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wie auf den Kitschpostkarten vom fröhlichen Urlaub. Das Hotel gehörte zur First Class mit einer ganzen Menge Sternchen. Die Zimmer waren sauber und dem Preis angemessen. Mit dem Einräumen ihres Gepäcks hatten die vier keine großen Probleme; sie waren nur mit kleinster Ausrüstung unterwegs. Ein willkommener Grund für Nicole, einen Einkaufsbummel durch die Boutiquen der Hauptstadt einzuplanen. Und diesmal konnte Zamorra nicht einmal etwas dagegen einwenden. Außer, daß er vorhatte, Nicole höchst selten in den Genuß des Kleidertragens kommen zu lassen. Sonnengebräunte Haut und allenfalls ein Bikinihöschen müßten völlig ausreichen, behauptete er. Nicole ließ das nicht gelten und verwies auf ein gewisses Maß an Schicklichkeit, das von der Bevölkerung vorausgesetzt werde. Sie schnappte sich Zamorras Scheckheft, nahm Manuela an der Hand und zog los.
    »Das wird ein teurer Urlaub«, murmelte Zamorra gedankenverloren. Bill grinste ihn an und nickte.
    »Deins auch?« staunte Zamorra.
    »Die liebe Manu ist zwar millionenschwer, aber wenn sie auf meine Kosten einkaufen kann, tut sie das natürlich liebend gern… Da können sich unsere beiden süßen Damen die Hand reichen. Und leider tun sie das auch noch. Bei dir kann man es ja noch als Vorgriff auf deine verlorene Wette sehen, aber bei mir…?«
    »Die Wette verliere ich nicht!« sagte Zamorra. »Was soll hjer schon passieren? Es gibt keine historischen Begebenheiten, die ihre Schatten in unsere Zeit werfen, es gibt keine Relikte aus tiefster Vergangenheit, es gab hier niemals heidnische Rituale, weil die Inseln erst spät besiedelt wurden… nichts, was einen Dämon reizen könnte, sich hier einen Bezugspunkt zu schaffen!«
    »Nur ein paar zum Teil noch tätige Vulkane hier und da«, schmunzelte Bill, »in denen ein Feuerteufelchen die Kohlen schaufelt… und daß wir uns hier auf dem Gipfelpunkt der höchsten Berge des versunkenen Atlantis befinden, dürfte dir doch auch klar sein.«
    »Ich habe beschlossen, daß es hier keine Dämonen gibt, und damit basta! Aus, Ende. Schau lieber im Kühlfach nach, ob die Hotelleitung uns ein paar Flaschen Bier zur Verfügung stellte…«
    Sie stellte nicht. Nur eine Menge alkoholfreier Getränke waren verfügbar. Die wollte Zamorra nicht. »Ich will einmal ganz unsolide Urlaub machen«, sagte er. »Okay, plündern wir die Hotelbar. Die wird ja hoffentlich schon geöffnet sein.«
    Kurz darauf fanden sie sich im Parterre des Hotels in der Open-Air-Bar wieder, genossen die Aussicht auf eine parkähnliche Freifläche mit Swimming-pool und Bikini-Schönheiten und versanken ins tiefsinnige Philosophieren. Zamorra prostete Bill zu und hob dozierend den Zeigefinger. »Ein Mann hatte auf den Azoren einen Juckreiz in seinen Ohren. Aus diesem Grund tat er von frühe bis spat nichts als bohren und bohren und bohren.«
    »Oh, Himmel, jetzt fängt er auch noch an zu dichten«, ächzte Bill.
    »Das war kein Gedicht, sondern ein Limerick«, belehrte ihn Zamorra. »Ich hab’ noch mehr davon auf Lager.«
    »Bloß nicht. Dich kennt ja keiner mehr wieder. Wenn du so weitermachst, wirst du noch verhaftet, wegen Mangel an Menschenähnlichkeit. Prost.«
    Zamorra war mit sich und der Welt zufrieden. Er war hundertprozentig sicher, daß diesmal nichts geschehen würde.
    ***
    Robert Faulcon stolperte, verlor das Gleichgewicht und hielt sich an einem der kleinen runden Tische fest. Ein Glas kippte um und lief aus. Pedro Saumarez fuhr verärgert hoch. Seine Hände schossen vor, packten Faulcon bei den Schultern. »Das war Absicht, Señor!« zischte er, rückte Faulcon zurecht und wollte eine gestochene Gerade auf die Reise schicken, Ziel: Faulcons Kinn.
    »Nein!« stöhnte Faulcon auf und riß abwehrend die Hände hoch. »Nicht! Es war keine Absicht…«
    Saumarez ließ die Hand wieder sinken. »Sah aber verdammt danach aus«, knurrte er. »So zielbewußt, wie Sie auf meinen Tisch zugetaumelt sind…«
    »Bitte, entschuldigen Sie«, sagte Faulcon leise. »Es war wirklich keine Absicht. Ich war in Gedanken versunken… bitte, ich zahle Ihnen einen neuen Drink.«
    Pedro Saumarez musterte Faulcon eingehend. Der sah nicht danach aus, als müsse er vor einer Schlägerei Angst haben. Hochgewachsen, breitschultrig, sehnige Hände, die mit Sicherheit fest zupacken konnten… und dieser Mann gab so einfach nach, obwohl er sich fast ein volles Pfund gefangen hätte? Ein anderer wäre eher aufgebraust.
    »Gut, Trinken Sie mit?«
    Faulcon nickte. »Warten

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