0293 - Unternehmen Central-Station
noch Minuten zählte.
Entschlossen beugte sich Grek lnach vorn und druckte die Feuerknöpfe. Er brauchte nicht zu zielen, denn wo die Impulsstrahlen aufschlugen, wurden sie eine verheerende Wirkung erzielen.
*
Redhorse und Tratlo mußten zusehen, wie drei Roboter den toten Lathar davonschleppten. Quillank stand mit mürrischem Gesichtsausdruck im Eingang und beobachtete, wie der Tote abtransportiert wurde. Redhorse spürte, daß Tratlo sich nur mit Muhe zurückhalten konnte. Der Dreitöter hätte sich auf Quillank gestürzt, wenn der Major nicht dabei gewesen wäre.
Redhorse konnte sich vorstellen, in welcher Verfassung der Captain sich befand. Tratlo war überzeugt davon, daß sie nichts mehr zu verlieren hatten. Ein Kolonialterraner, der als sein persönlicher Freund galt, war von einem Tefroder ermordet worden. Hinzu kamen die schweren Schäden, die Tratlo wahrend des Verhörs erlitten hatte.
Redhorse war sich darüber im klaren, daß Tratlo und er monatelang behandelt werden mußten, wenn sie jemals hier herauskommen sollten.
Der Schock, den sie erlitten hatten, würde nur schwer zu beseitigen sein.
Tratlos Gedanken waren völlig anderer Art. Der Dreitöter bedauerte, daß Redhorse nicht mehr im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte war. Zusammen mit dem Major hatte er bestimmt einen Weg gefunden, den nervösen Tefroder zu überrumpeln. Die Roboter hatten nicht einzugreifen gewagt, weil die Gefahr bestand, daß sie Quillank getroffen hatten.
Trotzdem hatte sich Tratlo etwas beruhigt, seit die Roboter Lathar davongetragen hatten. Der Anblick des Toten war für den Meredier unerträglich gewesen. Obwohl Lathar als schweigsamer Mann gegolten hatte, war Tratlo mit ihm befreundet gewesen. Der Rumaler hatte sich stets als zuverlässig erwiesen.
„Es wird Zeit, daß irgend etwas geschieht", sagte Redhorse. „Ich fange an, daran zu zweifeln, daß Grek luns helfen kann."
„Ich zweifle schon lange daran!" entfuhr es Tratlo. „Wie soll der Maahk uns helfen, obwohl er mit Atemnot zu kämpfen hat?"
„Er kennt sich in diesem alten Schiff aus", erwiderte der Cheyenne. „Die Tefroder haben ihn bisher nicht gefangengenommen, weil sie in ihm keine Gefahr sehen oder glauben, daß er längst das Bewußtsein verloren hat."
„Ich war selbst im Innern dieses Schiffes, Major", erinnerte Tratlo.
„Die Tefroder haben es fast vollständig ausgeplündert. Es gibt keine maahkschen Geräte mehr. Wie sollte uns der Maahk also helfen können."
„Sie haben nicht alle Räume gesehen. Im allgemeinen nehmen sich Eroberer nur das, was sie brauchen können. Ich halte es für unwahrscheinlich, daß die Tefroder die alten Maahkwaffen für ihre Zwecke benutzen können. Die Bug- und Heckgeschütztürme sind noch vorhanden, es wird also auch eine Feuerleitzentrale geben, die einigermaßen funktionsfähig ist."
„Und was soll Grek damit anfangen?" fragte der Kolonialterraner.
„Soll er vielleicht eine Kanone ausbauen und herausschleppen, damit wir sie auf Quillank abfeuern können?"
„Warten wir ab", sagte Redhorse.
In diesem Augenblick brach in der riesigen Halle die Hölle los.
Aus Bug und Heck des alten Maahkschiffes schlugen Flammenstrahlen und brachen tosend durch die Hallenwände. Das Schiff wurde so erschüttert, daß Redhorse den Halt verlor und zwischen die wartenden Roboter stürzte. Quillank konnte sich nicht schnell genug festhalten und schlitterte ins Schiffsinnere davon. Arl Tratlo klammerte sich verzweifelt am Eingang fest.
Die Roboter richteten Redhorse auf. Der Boden der Halle begann zu vibrieren. Innerhalb von Sekunden wurde es fast unerträglich heiß. Aber noch immer entluden sich die Impulskanonen des alten Maahkschiffes. Ihr Dröhnen und Zischen erschien Redhorse wie der Auftakt zur endgültigen Vernichtung der Central-Station.
*
Für den Bruchteil einer Sekunde wurde Miras-Etrin abgelenkt. Es war ihm, als sei ein fühlbarer Ruck durch den Planetoiden gegangen. Der MdI schüttelte unwillig den Kopf. Es war die Nervosität, sagte er sich.
Die terranischen Schiffe waren noch etwas über fünf Millionen Kilometer entfernt. Jeden Augenblick mußten die Gegenpolkanonen das Feuer auf die gegnerische Flotte eröffnen.
Wieder ging ein Ruck durch die Station. Diesmal war eine Täuschung ausgeschlossen. Verwirrt sprang Miras-Etrin auf und schaltete die Bildschirme des Monitors ein. Fast gleichzeitig begannen die Alarmanlagen zu schrillen.
Eine aufgeregte Stimme kam aus dem Lautsprecher des
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