Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0293 - Unternehmen Central-Station

Titel: 0293 - Unternehmen Central-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
eingegriffen hätte."
    Tratlo stützte den Kopf in beide Händen. „Ich hatte gehofft, der Maahk wurde noch einen Ausweg finden. Doch wenn er tatsachlich verruckt wird, brauchen wir mit seiner Hilfe nicht zu rechnen."
    Quillank näherte sich und versetzte Tratlo einen heftigen Tritt. „Unterhaltet euch in Tefroda", sagte er schroff. „Ich will wissen, was ihr zu reden habt."
    „Wir haben uns gerade darüber unterhalten, was Sie für ein widerwärtiger Barbar sind", erklärte Lathar.
    Quillank begann schallend zu lachen. „Ihr seid doch tatsächlich verrückt!" stieß er atemlos hervor.
    „Vielleicht spürt Gucky unsere mentalen Impulse, bevor sich die Schiffe auf Schußweite genähert haben", sagte Lathar. „Das ist unsere letzte Hoffnung."
    „Sie vergessen den Abwehrschirm gegen parapsychische Kräfte", sagte Tratlo. „Warum sollte Miras-Etrin ihn ausgerechnet jetzt abschalten?"
    Lathar richtete sich auf und starrte Quillank an. „Warum sehen wir uns nicht ein bißchen im Schiff um?" schlug er vor.
    Sofort richtete der Tefroder die Mundung des Strahlers auf Lathars Kopf.
    „Setzten Sie sich wieder!" rief er wütend. „Niemand darf jetzt das Schiff betreten."
    Lathar betrachtete ihn abschätzend.
    Unwillkürlich wich Quillank vor den Blicken des hageren Rumalers zurück. Der Lauf der Waffe zitterte in seiner Hand.
    „Machen Sie keinen Unsinn!" sagte er beschwörend. „Ich wurde Sie erschießen."
    „So?" erkundigte sich Lathar höhnisch. „Glauben Sie, daß Sie mir mit dieser Drohung Angst machen können? Vergessen Sie nicht, was uns erwartet, wenn unsere Flotte von Miras-Etrin vernichtet wurde. Denken Sie wirklich, daß Ihr lächerlicher Strahler mir imponiert? Außerdem wurden Sie Schwierigkeiten mit Miras-Etrin bekommen, wenn Sie mich oder einen meiner Freunde töten."
    Quillanks Gesicht rötete sich. Auf seiner Stirn erschienen Schweißtropfen.
    „Bleiben Sie stehen!" schrie er nervös. „Bleiben Sie stehen, bevor ich abdrücke."
    Er umfaßte den Kolben des Strahlers jetzt mit beiden Händen, als sei das Gewicht für eine Hand zu schwer. Lathar machte einen weiteren Schritt auf den Tefroder zu. Quillank drückte ab. Lathar wurde von den Beinen gerissen und gegen die Wand geschleudert. Dort sank er langsam zu Boden. Er bewegte sich nicht mehr. Quillank taumelte auf den Kolonialterraner zu.
    „Ich wollte ihn nicht erschießen", stammelte er entsetzt. „Er hat mich bedroht. Ich wollte ihn nicht erschießen."
    Er beugte sich zu Lathar hinab und drehte dessen Kopf zur Seite.
    „Er hat ihn erschossen", sagte Tratlo ungläubig. Er erhob sich langsam.
    Da legte Redhorse eine Hand auf das Bein des Dreitöters.
    „Er wird auch Sie erschießen, Captain."
    Tratlo wollte einen Schritt auf den Tefroder zu machen, doch im gleichen Augenblick schwangen sich drei Roboter zu den beiden Männern herauf und hielten den Meredier fest.
    Redhorse zog Tratlo zu sich herunter.
    „Ich verstehe nicht, daß Sie so ruhig bleiben können", stieß Tratlo hervor. „Er hat Lathar erschossen."
    „Lathar wollte es so", sagte Redhorse. „Er hat sein Ende bewußt herausgefordert. Haben Sie das nicht bemerkt?"
    „Ich habe nur gesehen, wie der Tefroder abgedrückt hat", sagte Tratlo erbittert.
    „Verhalten Sie sich ruhig", empfahl ihm Redhorse. „Wir haben immer noch eine Chance."
    „Was?" entfuhr es Arl Tratlo. „Sie wissen nicht, was Sie sagen, Major. In wenigen Minuten werden die Gegenpolkanonen der Station zu feuern beginnen und die gesamte Gleam-Flotte vernichten. Und Sie sprechen von einer Chance."
    „Ich habe intensiv nachgedacht", erwiderte Redhorse. „Ich bin überzeugt davon, daß meine Hoffnung berechtigt ist."
    Tratlo ruckte unwillkürlich ein Stück von dem Terraner ab. Er nahm an, daß Redhorses Geist sich zu verwirren begann. Tratlo hieb mit geballten Fausten auf seine Oberschenkel. Seine Hilflosigkeit machte ihn fast wahnsinnig.
     
    *
     
    Die terranischen Schiffe waren jetzt noch acht Millionen Kilometer von der Central-Station entfernt. Es war nur noch eine Frage von Minuten, bis sie in den Feuerbereich der Gegenpolkanonen kommen würden.
    Miras-Etrin saß wie erstarrt im Sessel, vor den Kontrollbildschirmen. Seine Hände waren ineinander verkrampft.
    Er wußte, daß die Steuerpositronik automatisch die Waffen in Tätigkeit setzen wurde, wenn die Schiffe nahe genug heran waren.
    Der MdI brauchte sich um nichts zu kümmern. Er konnte das Schauspiel in Ruhe beobachten.
    Noch sieben Millionen Kilometer.

Weitere Kostenlose Bücher