0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen
versuchte, die Kontrolle der Geisterreiter zu behalten, wurde sein Wille aus den Sandwesen hinweggefegt wie das welke Herbstlaub beim Novembersturm.
Was, bei den großmächtigen Namen der Elementargeister, hatte sich hier eingemischt? Und warum befahl es den Wesen aus Sand, diesem Mädchen den Tod zu geben? Verzweifelt versuchte Asfar, das Schlimmste zu verhindern.
Doch er war zu schwach. Er sah, daß die Geisterreiter sich voll auf den Angriff konzentrierten. Dämonischer Wille hielt sie fest im Griff.
Asfar spürte die Kraftströme, die über ihn hinweg zu den Sandwesen hinab wogten. Was sich auch immer dort unten tat und welches Schicksal dem Mädchen dort bestimmt war, er mußte wissen, wer ihm hier sein Spiel zerstörte.
Asfar wollte feststellen, wer den Geisterreitern den Tod in die Waffen legte.
Auf dem unsichtbaren Energiestrahl, der die dämonischen Kräfte in die Geisterreiter trieb, huschte Asfar zurück. Der Weg war weit, selbst für einen Dschinn, der ein anderes Verständnis für Entfernungen hat.
Für den menschlichen Begriff waren es mehr als tausend Kilometer in südlicher Richtung.
Irgendwo im Geröll der unendlichen Steinwüste sah Asfar ein Gebilde, das den Wohnungen der Menschen jener Zeit glich, als noch im Flüsterton die Menschen von einem Inselkontinent im Westen redeten.
Atlantis! Das Zauberreich des Schwarzen Kraken.
Das vielbesungene Atlantis des gräßlichen Hexenmeisters Amun-Re…
***
»Diese vielen Briefe!« stöhnte Professor Zamorra. »Ich weiß, daß alle Welt meine Bücher liest und unzählige Fragen aus ihnen entstehen. Aber warum müssen sie alle mich anschreiben und ihre Fragen so stellen, daß es fast ein weiteres Buch bedeutet, sie zu beantworten?«
»Du solltest versuchen, im Fernsehen eine wöchentliche Talk-Show zu bekommen!« flötete Nicole Duval und räkelte sich in einem Liegestuhl, während Professor Zamorra sich auf einem Tisch neben dem Swimming-pool die Schreibmaschine aufgebaut hatte, um wenigstens die wichtigsten Schriftstücke persönlich zu beantworten.
»Das wäre ganz schön, wenn das Fernsehen in bezug auf die Welt des Unbegreiflichen und alles, was damit zusammenhängt, objektiv wäre!« murrte Professor Zamorra. »Ein sehr guter Freund von mir war mal Gast in so einer Talk-Show. Aber die Fernsehmoderatoren haben ihn hochnäsig von oben herab behandelt, obwohl sie nur das Titelbild eines seiner Bücher gesehen, aber keine Zeile aus seinen Werken gelesen haben.«
»Aber das ist doch unmöglich!« protestierte Nicole. »Wie wollten die Leute denn da objektiv bleiben?«
»Sie kamen mit den üblichen abgedroschenen Phrasen und bezeichneten alles als Humbug!« lachte Professor Zamorra bissig. »Die armen Narren wissen nicht, wie nahe ihnen der Teufel schon im Nacken sitzt. Überall in der Welt geschehen unerklärliche Dinge. Aber sie werden ignoriert. In einer anderen Sendung haben sie dann seine Arbeiten noch einmal fürchterlich heruntergeputzt. Kinder, Kinder - in was für Zeiten leben wir eigentlich?«
»Dann laß uns den Kampf gegen die Kräfte des Bösen weiterhin im Geheimen führen!« sagte Nicole ganz ernsthaft. »Sicherlich ist die Menschheit noch nicht reif genug, um alles zu erkennen. Was sie nicht mit Zahlen belegen können, gilt für sie nicht.«
»Immerhin sind wir nicht alleine!« sagte Professor Zamorra, und die Resignation schwand aus seiner Stimme. »Wenn ich bedenke, wie wichtig alleine Colonel Balder Odinsson für uns ist. Oder Stephan Möbius. Der eine hat die Macht im Pentagon, der andere das Geld. Und sie haben sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten ganz unserem Kampf gegen die Kräfte des Chaos verschrieben. Dazu kommen Gryf und Teri, von Merlin ganz zu schweigen!«
»Vergiß nicht Fenrir, den Wolf!« setzte Nicole Duval hinzu. »Oder Pater Aurelian, die Peters-Zwillinge oder diesen seltsamen Typen namens Tendyke. Dazu Ted Ewigk, den Reporter, der den großen Dhyarra-Kristall beherrscht!«
»Es sind sehr viele Menschen, die uns helfen. Und auch andere kenne ich, die begriffen haben, was unser Kampf bedeutet. Daher ist es manchmal wichtig, daß die Post beantwortet wird!«
»An wen schreibst du denn gerade?« wollte Nicole wissen.
»An die Dagmar Musick aus Frankfurt!« sagte Professor Zamorra. »Sie verfolgt meine Bücher immer mit besonderem Interesse, wie sie schreibt!« .
»Dann grüß sie mal schön von mir und schreib ihr, ich wäre auch gar nicht eifersüchtig!« schnurrte Nicole Duval.
»Auf wen müßtest du
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