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0296 - Ein Strick für den Henker

0296 - Ein Strick für den Henker

Titel: 0296 - Ein Strick für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Strick für den Henker
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wie?« zeterte eine schrille Stimme.
    Als die Lady meinen Aufzug sah, verstummte sie. Zitternd folgte sie meiner Aufforderung, -auszusteigen. Selbst die Versicherung, ich sei FBI.-Agent, konnte sie nicht beruhigen. Als ein Mann heranhetzte, zeterte sie los:
    »Hilfe, Mister! Ein Überfall! Helfen Sie mir!«
    »Später, Madam!« knurrte Phil.
    Als sie auch in seiner Hand eine Pistole sah, war es um sie geschehen. Wir kletterten in den Wagen und brummten ab. Erklärungen konnten wir später immer noch geben. Phil saß am Steuer und drehte mächtig auf.
    »Klasse, der Schlitten, was? Ist ein Importmodell, Jerry. Ein deutscher Mercedes 300 SL«, schwärmte Phil.
    »Schon gut, Phil! Gilbert fährt einen Dodge. Der ist auch nicht schlecht.«
    Er grunzte etwas in seinen Bart und drückte auf die Tube. Wir rasten gerade an dem Bauwagen vorbei. Weit vorn tauchten die Schlußlichter auf. Hinter dem Northern Boulevard waren wir schon ziemlich dicht an den Dodge herangekommen, aber es reichte noch nicht für einen Schuß auf die Reifen.
    Links glitzerte das Wasser des Alley Creek. Dann schossen wir über die Kreuzung des Harding Boulevard hinweg. Phil hing mit starrem Gesicht hinter dem Steuer.
    Ich kurbelte das Seitenfenster herunter. Der Abstand war noch immer zu groß für einen genauen Schuß. Die Kreuzungen kamen jetzt in immer kürzeren Abständen. Grand Central Parkway, Union Turnpike und Hillside Avenue. Dann ging die Jagd durch Bellerose. Langsam wurde es Wahnsinnsakrobatik, denn das Straßennetz wurde zusehends dichter. Ich sah das Unglück schon kommen.
    Endlich waren wir dicht genug heran. Ich hob die Hand mit der Special und visierte an. Doch dann ließ ich es sein.
    »Was ist, Jerry? Warum schießt du nicht?«
    »Der Wagenbesitzer ist mit drin, Phil! Ich hätte es fast vergessen.«
    An der Kreuzung Jericho Turnpike, kamen wir gerade noch mit dem Schrecken davon. Phil schlängelte sich um Haaresbreite vor der. Schnauze eines Tankzuges über die Kreuzung. Am Hempstead Turnpike passierte es dann. Wir waren fast auf Tuchfühlung mit dem Dodge, als von rechts ein Bus kam. Der Dodge bremste. Phil riß das Steuer nach links und sauste durch einen Maschendrahtzaun auf die Rasenfläche der Belmont-Rennbahn. Hinter uns krachte es. Dann splitterte Glas, und schließlich herrschte Totenstille.
    Phil fing den Mercedes ab und hielt an. Wir sprangen sofort heraus und liefen zur Kreuzung zurück. Es war kein schöner Anblick. Die Leute im Bus waren davongekommen. Der Dodge war bei dem Manöver auf den Bürgersteig geraten, und hatte sich um einen Laternenpfahl geschlängelt. Gilbert war in den Trümmern eingeklemmt worden. Er lebte noch. Der Besitzer des Wagens war tot.
    Als die Feuerwehr endlich kam, dauerte es noch zwei Stunden, bis man den Hiroshima-Boy mit Schneidbrennern aus seinem Gefängnis befreit hatte.
    Der neue Tag erwachte bereits, als wir müde und zerschlagen in der Zentrale ankamen. Dort erfuhren wir, daß man Doris Caputh und Joey Silva ins Militärhospital von Fort Totten gebracht hatte.
    Doris hatte nur einen Armschuß mitbekommen. Silva war schlimmer dran. Als er Doris versuchte aufzufangen, hatte er sich innere Verletzungen zugezogen. Doch Gefahr bestand auch für ihn nicht.
    Phil und ich waren zu müde, um noch nach Hause zu fahren. So hauten wir uns im Bereitschaftsraum auf die Betten, und waren im Nu eingeschlafen.
    ***
    Zwei Monate später wurde Gilbert der Prozeß gemacht. Bleich, aber gefaßt, saß er auf der Anklagebank.
    Richter Eimer Davis führte den Vorsitz. Der Zuschauerraum war bis auf den letzten Platz besetzt. Ein starker Kordon Beamter der City-Polizei mußte den brutalen Verbrecher vor der aufgebrachten Menge schützen.
    Wir saßen auf der Zeugenbank. Als ich mich einmal umsah, entdeckte ich hinter uns den Makler Kenmure und dessen junge Frau. Ihr Blick brannte sich förmlich in Gilberts Gesicht. Er schien es zu spüren, denn er blickte zu uns herüber. Für einen Moment sah er der Mutter seines Opfers in die Augen. Dann senkte er den Blick.
    In der Verhandlung enthüllte sich uns das Bild eines Mannes, der nach dem Krieg nicht mehr ins bürgerliche Leben zurückgefunden hatte. Seine Ehe war ihm zuwider. In seinem Gehirn hatte sich die Idee festgesetzt, daß er Elaine Duncan erst heiraten könnte, wenn Jimmy aus dem Wege geräumt wäre.
    »Warum verließen Sie die Wohnung von Miß Duncan am Morgen des 6. Juni wieder?« fragte Richter Davis.
    Gilbert senkte den Kopf. »Sie hatte die Suchmeldung

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