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0298 - Todesfalle Rummelplatz

0298 - Todesfalle Rummelplatz

Titel: 0298 - Todesfalle Rummelplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todesfalle Rummelplatz
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rotem Gesicht, schütterem Haar und empor gestreiften Ärmeln.
    Er kassierte die von den Kellnern abgegebenen Bons.
    »Mr. Main?«, fragte ich.
    Aber er reagierte nicht.
    Erst beim zweiten Mal blickte er kurz auf und schnauzte: »Sie sehen doch, dass ich jetzt keine Zeit habe. Kommen Sie'morgen früh wieder.«
    »Bundespolizei«, antwortete ich kurz. »Ich muss Sie sofort sprechen. Sie werden ja jemanden haben, der Sie vertreten kann.«
    Er sah mich erstaunt an.
    Dann brüllte er: »Jacky… Jacky!«
    Ein junges Mädchen steckte den Kopf durch einen Vorhang hinter der Theke.
    »Yeah, Daddy!«
    »Komm mal her. Du musst für fünf Minuten Bons annehmen.«
    Das Mädchen kam heran und übernahm den Posten seines Vaters. Der verließ seinen Platz und näherte sich mir.
    »Was kann ich für Sie tun, Mister…?«
    »Cotton«, antwortete ich und hielt ihm meinen Ausweis hin.
    »Wieso interessiert sich die Bundespolizei für mich?«, fragte er mit verlegenem Lächeln. »Ich bin mir keiner Schuld bewusst.«
    »Es handelt sich nur um eine Kleinigkeit. Ich möchte wissen, warum Sie den Kellner angewiesen haben, mich nicht mehr zu bedienen.« .
    »Ach so, Sie sind das.« Jetzt wurde er noch unsicherer. »Es war mir gesagt worden, Sie seien ein überall unerwünschter Gast. Sie hätten die Angewohnheit, Streit anzufangen und gewalttätig zu werden, sobald Sie zu viel getrunken hätten.«
    »Wie Sie wahrscheinlich beurteilen können, habe ich durchaus nicht zu viel getrunken, und nicht ich, sondern andere Leute brachen den Streit vom Zaun und wurden handgreiflich.«
    »Das ist nicht meine Schuld.«
    »Mr. Main«, sagte ich mit Nachdruck. »Wer hat Ihnen diese Information gegeben?«
    »Das möchte ich Ihnen lieber nicht sagen.«
    »Warum nicht?«, herrschte ich ihn an.
    »Auch darüber möchte ich mich nicht auslassen.«
    »Hören Sie, Mr. Main.« Mir riss der Geduldsfaden. »Ich weiß nicht, ob es Ihnen bekannt ist, dass heute Abend hier auf dem Gelände des Willow Parks ein Mädchen - und zwar Mr. Oaktrees Tochter - ermordet wurde. Ich war zufällig dabei, als die Tote aus dem See der Liebesgrotte gezogen wurde. Es haben sich da verschiedene Umstände ergeben, die mich sehr neugierig gemacht haben. Ich habe den Eindruck, dass es Leute gibt, denen meine Neugierde auf die Nerven fällt. Da es sich um eine Morduntersuchung handelt, würden Sie gut daran tun, mir meine Frage zu beantworten. Ich werde die Auskunft vertraulich behandeln. Das verspreche ich. Wenn Sie sich jedoch weigern, so werden Sie morgen früh vorgeladen. Dann wird Ihre Aussage protokolliert. Möglicherweise kommt sie in die Zeitung. Sie haben also die Wahl, Mr. Main.«
    Er blickte sich nach allen Seiten um, als wolle er sich vergewissern, dass er nicht belauscht oder beobachtet werde.
    Dann sagte er leise: »Bitte folgen Sie mir unauffällig. Es braucht nicht jeder zu merken, dass wir uns längere Zeit unterhalten.«
    Er drehte sich um, ging zuerst zur Theke und dann durch den Raum dahinter, ohne sich noch einmal nach mir umzublicken.
    Schließlich verschwand er durch eine kleine Tür im Hintergrund.
    Ich ging ihm nach, aber erst fünf Minuten später.
    Ich gelangte in ein kleines Büro.
    Es gab dort einen Schreibtisch, einen kleinen Schrank mit Schnellheftern, eine Schreibmaschine und zwei Stühle.
    »Sie haben mir versprochen, die Auskunft diskret zu behandeln«, sagte Main. »Wenn Sie Ihr Wort nicht halten, werde ich Unannehmlichkeiten bekommen.«
    »Ich halte meine Versprechungen«, erwiderte ich. »Packen Sie aus.«
    »Es war Mr. Chase, der mir den Rat gab, Ihnen nicht zu viel einschenken zu lassen. Er sagte, ich solle Sie so schnell wie möglich abservieren.«
    »Was hat dieser'Mr. Chase Ihnen denn zu befehlen? Es sieht ja so aus, als ob er der Chef des Willow Parks sei.«
    »Das stimmt in etwa«, antwortete Mr. Main. »Mr. Chase ist der Eigentümer des Geländes. Es liegt an ihm, die Plätze zu verpachten. Es wäre nicht das erste Mal, dass er jemanden - der es gewagt hat, ihm zu widersprechen - ohne Erklärung hinaussetzt. Ich weiß nicht, ob es Ihnen bekannt ist, wie schwer es heutzutage ist, auf einem anderen Platz einen guten Stand zu bekommen. Wenn Chase mir hier kündigt, bin ich ruiniert.«
    »Dieser Mr. Chase scheint ein recht merkwürdiger Zeitgenosse zu sein.«
    »Das kann man wohl sagen. Er ist ein Tyrann. Es gibt kaum jemanden im Willow Park, der nicht vor ihm kuscht.«
    »Wissen Sie, wo der Mann wohnt?«
    »Nein. Ich kenne nur die Nummer seines

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