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03 Arthur und die Stadt ohne Namen

03 Arthur und die Stadt ohne Namen

Titel: 03 Arthur und die Stadt ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruebenstrunk Gerd
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Hintergrund. Wir wissen zwar von ihm, aber keiner, den ich kenne, hat ihn jemals getroffen.«
    »Moment mal«, warf ich ein. »Wollen Sie damit sagen, dass Sie die ganze Zeit von der Existenz eines anderen Bewahrers gewusst haben? Und dazu noch von einem, dessen Kenntnisse und Fähigkeiten Larissas und meine bei Weitem übersteigen? Warum haben Sie uns nie von ihm erzählt?«
    »Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, seinen Namen nicht zu erwähnen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.« Er senkte seine Stimme zu einem Flüstern. »Es wissen nicht viele, dass es ihn überhaupt gibt, und die meisten halten seine Existenz für eine Legende.«
    »Wenn er doch so mächtig ist – wieso mussten wir dann nach den Vergessenen Büchern suchen und nicht er ?«, fragte ich.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte der Alte. »Er wird seine Beweggründe haben, erst jetzt einzugreifen. Das kann er euch ja selbst erklären, wenn er hier eintrifft.«
    »Woher weiß er denn überhaupt von unserer Suche? Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    Der Bücherwurm schüttelte den Kopf. »Dem Bibliothekar bleibt wenig von dem verborgen, was mit den Vergessenen Büchern oder den Suchern und Bewahrern zu tun hat. Allerdings verlässt er nur selten seine Deckung. Wie ihr euch sicher denken könnt, ist er für die Sucher die Zielscheibe Nummer eins. Wenn er ausgeschaltet wird, werden die Bewahrer dadurch entscheidend geschwächt. Deshalb ist die Position des Bibliothekars zu allen Zeiten besonders geschützt gewesen.«
    »Und warum wagt er sich ausgerechnet jetzt aus der Deckung?« Die Frage klang sarkastischer, als ich beabsichtigt hatte.
    »Nun, er hat davon erfahren, dass ihr nach der Stadt ohne Namen sucht. Und das beunruhigt ihn offenbar sehr.« Er hob entschuldigend die Hände. »Das ist alles, was ich weiß. Mehr kann ich euch nicht sagen.«
    »Ich lasse mich von niemandem daran hindern, nach meinen Eltern zu suchen!«, rief Larissa. »Ob er nun Oberhaupt der Bewahrer ist oder nicht!«
    »Langsam, langsam«, beschwichtigte sie ihr Großvater. »Ich habe doch gar nicht gesagt, dass er euch an irgendetwas hindern will. Ich habe nur erwähnt, dass er beunruhigt ist.«
    »Beunruhigt! Pah!« Larissa spuckte die Worte förmlich aus. »Sitzt gemütlich in seinem Nest in Prag, während wir die Drecksarbeit erledigen, bei der er uns kein Stück geholfen hat. Und jetzt, kurz bevor wir am Ziel sind, taucht er plötzlich auf!«
    Auch ich fand es merkwürdig, dass der Mann genau zu diesem Zeitpunkt auf der Bildfläche erschien. Das Buch der Wege, das wir bei unserem letzten Abenteuer gefunden hatten, hatte uns den eindeutigen Hinweis gegeben, nach der Stadt ohne Namen in der Wüste zu suchen. Dort hielten sich nicht nur die Schatten auf, jene bizarren Wesen, die älter sein sollten als die Menschheit, dort wurden auch Larissas Eltern gefangen gehalten.
    Unsere erste Begegnung mit einem der Schatten hatte uns deutlich gemacht, wie gefährlich diese Gegner waren. Deshalb konnten wir vielleicht wirklich vom Wissen des Bibliothekars profitieren.
    »Wenn er seine Kenntnisse mit uns teilen will, finde ich das okay. Auch wenn es mir ein wenig spät erscheint«, sagte ich. »Wir sollten einfach abwarten, was er will.«
    Larissa brummte etwas vor sich hin, das ich nicht verstand. Sie war immer noch sichtlich erregt. Doch auch ihr war klar, dass wir jede Hilfe bei der bevorstehenden Aufgabe brauchen konnten. In vier Monaten begannen die Sommerferien, und wir hatten uns vorgenommen, gleich in der ersten Woche aufzubrechen. Dann würden meine Eltern bereits in Urlaub gefahren sein und mich beim Bücherwurm in besten Händen wähnen. Wenn sie wüssten, was wir in den letzten beiden Jahren getrieben hatten! Ich glaube, sie hätten mich keinen Fuß mehr in das Haus oder Geschäft des Alten setzen lassen.
    »Wann trifft dieser Bibliothekar denn hier ein?«, fragte ich.
    »Er wird morgen oder übermorgen ankommen.« Der Bücherwurm angelte sich eine neue Brotscheibe. »Keiner von euch ist verpflichtet, seinen Ratschlägen zu folgen. Ich schließe mich aber Arthurs Rat an, auf jeden Fall zu hören, was er zu sagen hat.«
    »Von mir aus.« Larissa malträtierte ihre Schnitte mit einem Stück zu harter Butter und riss dabei große Löcher in die Scheibe. Entnervt legte sie das Messer weg, packte ein Bündel Salami auf die Kraterlandschaft, klappte das Brot in der Mitte zusammen und biss trotzig hinein.
    Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Larissa funkelte mich mit vollem

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