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03 Arthur und die Stadt ohne Namen

03 Arthur und die Stadt ohne Namen

Titel: 03 Arthur und die Stadt ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruebenstrunk Gerd
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Kreis. Was genau sie dort taten, vermochte ich nicht zu erkennen. Keiner von ihnen sagte etwas oder gab sonst ein Geräusch von sich, und wenn, dann so leise, dass ich es wegen des Surrens nicht hören konnte.
    Da sie keine Anstalten machten, wieder zu gehen, und ich nicht mehr viel Zeit hatte, beschloss ich, die Halle trotzdem zu durchqueren. Sie schienen so beschäftigt zu sein, dass sie mich hoffentlich nicht bemerken würden.
    Vorsichtig glitt ich aus der Türöffnung und drückte mich gegen die Wand, an der ich mich Schritt um Schritt entlangschob, bis die Gestalten in den roten Roben nur noch wie winzige Spielzeugfiguren erschienen. Dann holte ich tief Luft, stieß mich von der Wand ab und sprintete zur anderen Seite der Halle.
    Obwohl ich geduckt lief, fühlte ich mich wie auf einem Präsentierteller. Die Sekunden kamen mir wie eine Ewigkeit vor. Ich hatte die gegenüberliegende Wand fast erreicht, als ich einen überraschten Ruf vernahm. Ich riskierte einen Blick. Die Gestalten hatten ihren Kreis aufgelöst und schauten jetzt alle in meine Richtung. Eine von ihnen hob den Arm und deutete damit auf mich. Dann setzten sie sich in Bewegung.
    Keuchend erreichte ich die Türöffnung. Einen Moment stützte ich mich mit der Hand an den Steinen ab und holte tief Luft. Ein letzter Blick in die Halle zeigte mir, dass die Roben bereits bedrohlich nahe gekommen waren. Sie bewegten sich weitaus schneller, als ich erwartet hatte.
    Ich gab mir einen Ruck, knipste die Taschenlampe wieder an und verschwand in dem dunklen Korridor, der vor mir lag. Sollte es sich dabei um eine Sackgasse handeln, war ich unweigerlich verloren.
    Nach wenigen Metern gabelte sich der Weg. Beide Abzweigungen sahen absolut identisch aus. Ich entschied mich für den linken Gang. Soweit ich es im auf und ab wippenden Lichtkegel der Lampe erkennen konnte, war dieser Tunnel eine genaue Kopie desjenigen, der mich zur großen Halle geführt hatte. Das war ein guter Schutzmechanismus: Wenn alle Wege gleich aussahen, machte das die Orientierung für Ortsfremde deutlich schwieriger. Ich befürchtete, dass meine Verfolger dieses Problem nicht hatten.
    Der Gang führte leicht aufwärts. Nachdem ich mehrere Minuten ohne Pause gelaufen war, hielt ich an und lauschte. Nichts zu hören. Ob ich die Roben abgeschüttelt hatte? Zur Sicherheit leuchtete ich den Tunnel hinter mir aus. Nichts zu sehen. Erleichtert atmete ich durch. Dann konnte ich mich ja wieder dem Zweck meines Aufenthalts hier zuwenden.
    Ich ging langsam weiter. Diesmal ließ ich den Lichtkegel rechts und links über die Wände gleiten, um auch nichts zu übersehen. Und tatsächlich: Nach einigen Schritten stieß ich auf eine Öffnung, die nicht viel höher als einen halben Meter war und die ich beim schnellen Vorbeilaufen sicher nicht bemerkt hätte.
    Kurz entschlossen ließ ich mich auf die Knie sinken und kroch in den Tunnel hinein. Nach einigen Minuten stand ich in einem weiteren Gang. Das Surren schien von rechts zu kommen, also wandte ich mich nach links, denn eines wusste ich genau: Das, was ich suchte, würde ich in der großen Halle nicht finden.
    Kurz darauf öffnete sich der Gang zu einem kreisrunden Raum von vielleicht zehn Metern Durchmesser, der keinen anderen Zugang besaß. Er war in ein fahles Licht getaucht, dessen Quelle ich nicht ausmachen konnte. An der Wand rechts von mir ragte ein Podest in die Höhe, auf dem eine kleine Statue stand. Sie stellte ein Wesen dar, das auf den ersten Blick aussah wie ein Stier. Allerdings einer mit zwei Köpfen und nahezu menschlichen Zügen.
    Ich packte die Taschenlampe in meine Umhängetasche und näherte mich dem Podest. Einen Moment zögerte ich. Was geschah wohl, wenn ich die Statue von ihrem Standort nahm? Würde mich ein Schauer von Eisenpfählen durchbohren oder ein Felsbrocken niederwalzen, wie ich es schon oft in Filmen gesehen hatte?
    Noch einmal ließ ich meinen Blick durch den Raum gleiten, ohne etwas Verdächtiges zu erkennen. Dann streckte ich meine Hand aus, hob die Figur vorsichtig herunter und verstaute sie in meiner Tasche.
    Ein leises Geräusch hinter mir ließ mich herumfahren.
    Vor mir standen meine Verfolger in den roten Roben.
    Wie sie so lautlos und schnell hereinkommen konnten, wusste ich nicht. Mir war nur klar, dass ich mich in einer ziemlich schlechten Lage befand, denn sie hatten sich in einem Halbkreis zwischen mir und dem Ausgang aufgebaut.
    Die dunklen Schatten der Kapuzen ließen nicht erkennen, was sich darunter

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