03 - komplett
nicht Jacob.“ Unsicher blickte er sie an. „Als ich glaubte, du hättest John Vance geheiratet, überlegte ich mir Wege, wie ich dich davon überzeugen könnte, meine Mätresse zu werden. Ich liebte und begehrte dich, konnte mir dies aber zunächst nicht eingestehen. Wie konnte ein solch unschuldiges, engelsgleiches Geschöpf wie du nur solche Macht über mich ausüben? Aber du tust es. Du bist alles, was ich will, Sylvie, und ich möchte, dass du das weißt.“
Seine Stimme war rau geworden, in jedem Wort offenbarte er seine Sehnsucht nach ihr und Sylvie spürte, wie sie schwach wurde. „Dir macht es nichts aus, was Hugo mir angetan hat?“
„Natürlich macht es mir etwas aus“, meinte er grimmig. „Ich hätte den Bastard am liebsten umgebracht, statt ihn auf Vergnügungsreise auf den Kontinent zu schicken.
Deine erste Erfahrung in der Liebe hätte angenehm sein sollen, etwas, das man wie einen Schatz hüten kann. Stattdessen hat er es zu einer hassenswerten Qual gemacht. Das werde ich ihm nie verzeihen, Sylvie“, sagte er.
Als Sylvie zu ihm kam und die Hände ausstreckte, um ihn zu trösten, ergriff er sie und führte sie an seine Lippen, um sie zärtlich zu küssen. „Bitte glaube mir. Hugo Robinson ist Abschaum. Er ist ein brutaler Kerl und ein Feigling, der den Boden nicht wert ist, auf den du trittst. Und hätte ich geahnt, dass du mich ernsthaft küssen wolltest – nicht aus Dankbarkeit, weil ich dich vor diesem Teufel gerettet habe, sondern weil du mich liebst und begehrst, dann hätten wir diese Büsche in den Vauxhall Gardens sicher einige Stunden lang nicht verlassen.“
Sylvie schaute in seine dunklen Augen, in denen Liebe und Leidenschaft zugleich loderten. Sie erwiderte diese Gefühle und streckte ungestüm die Arme aus, um ihn zu umfangen, doch er kam ihr zuvor, fasste ihre Handgelenke in sanftem Griff und zog sie an seine Brust. Dann legte er ihre Arme um seinen Nacken. „Nicht um die Hüfte, sondern so, Sylvie“, flüsterte er auf ihren Lippen. „So gefällt es mir besser.“
Dann verschmolz sein Mund mit dem ihren, und sein Kuss erfüllte all ihre Sehnsüchte.
18. KAPITEL
„Ich muss gehen!“, sagte Sylvie. Sie ließ den Worten einen enttäuschten Seufzer folgen.
„Noch nicht, Sylvie“, bat Adam.
Bereitwillig ergab sie sich seinem starken Willen und ließ sich von ihm zurück aufs Sofa ziehen, um mit einem weiteren magischen Kuss verführt zu werden. Zärtlich strichen seine warmen Hände über ihre Haut, liebkosten sie sanft und brachten ihren ganzen Körper zum Beben.
Sylvie wölbte den Rücken und stöhnte voll Wonne, als seine Zunge sie sanft kreisend neckte, und schmiegte sich enger an ihn.
Adam keuchte auf und drückte sie sanft zurück in das Polster, bemüht, die Leidenschaft nicht mit sich durchgehen zu lassen. Liebevoll und verwundert zugleich schaute er ihr in die Augen. Ihr Blick war verschleiert, und ihr Mund leicht geöffnet.
Eine tiefe Befriedigung durchströmte ihn. „Ich hatte schon befürchtet, dass Hugos Rohheit dich dazu veranlasst haben könnte, alle Männer als abstoßende Scheusale zu sehen. Ich habe mich gefragt, ob du je den Wunsch verspüren würdest, mich zu küssen, dich von mir liebkosen zu lassen, damit ich dir meine Liebe beweisen kann ...“
Sylvie beugte sich zu ihm, fand seinen Mund und bedeckte seine Lippen in der sinnlichen Weise, die er sie gelehrt hatte. „Nie hätte ich mir erträumen können, dass es so wunderbar sein könnte“, flüsterte sie und öffnete die Augen.
Adam stützte sich auf einen Ellbogen und strich ihr mit der anderen Hand die blonden Locken aus dem Gesicht. „Bevor wir weitergehen, wirst du meine Gemahlin sein, das schwöre ich.“
„Ich glaube, es würde mir gefallen, weiterzugehen“, sagte Sylvie neckend, dann fügte sie hinzu. „Ich vertraue dir, Adam.“
Er strich mit dem Finger über ihre rosigen Lippen. „Das weiß ich, Liebes. Aber unser erstes Mal sollte etwas ganz Besonderes sein. Du verdienst eine Hochzeitsnacht, so wie es sich gehört, mit einem weichen Federbett und Seidenlaken und Champagner.“
Sylvie lächelte. „Mir wäre auch ein Ledersofa recht, es ist bequem, und ich habe, bevor ich das Haus verließ, etwas Madeira getrunken. Hätte ich das nicht getan, hätte ich nie den Mut gefunden, hierher zu kommen.“ Als er erneut den Kopf beugte, um sie zu küssen, wandte sie sich unvermittelt beschämt zur Seite. „Ich glaube, ich muss schon ein unverbesserliches Gör sein, um solche
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