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030 - Die Teufelshexe

030 - Die Teufelshexe

Titel: 030 - Die Teufelshexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca LaRoche
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— gelinde gesagt — gehörig auf die Nerven.«
    »Eifer hat noch nie geschadet!« konterte Martha. Sie hatte überhaupt die spitzere Zunge von den beiden. Und er hatte sie zunächst für schüchtern gehalten.
    »Ihr seid zu jung. Ein Monstrum geht um in unserer Stadt. Ein mordendes, perverses Monstrum, das seinen Opfern auch noch Körperteile abschneidet. Hier braucht es unbedingtes Fingerspitzengefühl und Kaltblütigkeit.«
    »Haben wir«, behauptete Kitty Dobson kühn. »Und vor einem Monstrum haben wir keine Angst. Es gibt keine Geister oder Teufel. Alles im Leben hat eine simple, überzeugende Erklärung, und dieses Monstrum ist ein Mensch, der abartig veranlagt ist und schleunigst in psychiatrische Behandlung muß, ehe er weitermorden kann.«
    »Deshalb übergebe ich den Fall meinem fähigsten Beamten Ecktal.«
    »Wir haben eine Theorie, Chef!« fuhr Martha fort. »Man müßte in dem Vorleben der drei Toten nachforschen...«
    »Vier Tote.«
    »Wieso?«
    »Ein gewisser Godolew war der erste Tote in dieser Horrorserie. Er wurde vor drei Tagen ermordet.«
    Er berichtete den beiden Beamtinnen kurz, wie Godolew umgekommen war.
    Kitty dachte angestrengt nach.
    »Man muß bei den vier Toten eine Übereinstimmung finden, Chef«, sagte Martha. »Das sind keine wahllosen Morde. Wissen Sie, wie mir das vorkommt?«
    »Nun? Sie werden’s mir sicher gleich sagen.«
    »Wie eine Hinrichtung.«
    Schweigen lag über den drei Menschen.
    »Wenn zum Beispiel diese vier Toten früher einer Fußballmannschaft angehört haben«, lächelte Kitty naiv, »und wenn sie irgend jemand verärgert haben, der sich jetzt dafür rächen will, dann...«
    »Aufhören! Ihr seid ja verrückt«, fuhr der Kriminalrat sie an. »Fußballmannschaft! Das würde ja heißen, daß noch sieben Leute umgebracht werden sollen.«
    Martha nickte. »Und wer sagt Ihnen, daß es nicht so ist, Chef?«
    Bitter blickte der Kriminalrat in die beiden Augenpaare der Mädchen.
    Wie er das haßte, wenn so junges Gemüse aus der Polizeischule kam und hier herumtönte, als ob es die Weisheit mit Löffeln gefressen hätte. Solche Theorien fand er zum Kotzen. Nein, hier mußte jetzt ein Praktiker her. Er glaubte nicht an irgendwelche Zusammenhänge zwischen den Opfern, das heißt: Er glaubte, daß es sich um ein und denselben Täter handelte. Der ging jedoch nach seiner Meinung nicht nach Plan vor, sondern mordete wahllos.
    »Wenn ihr wollt — bitte«, brummte Kriminalrat Baltram. »Ich gebe euch freie Hand. Prüft nach, ob die Opfer miteinander in irgendwelcher Verbindung gestanden haben.«
    Kitty sprang auf und zog die Freundin mit hoch. »Das ist doch ein Wort, Chef! Sie werden mit uns zufrieden sein!«
    ***
    Der Russe Boris Godolew hatte vor über zwanzig Jahren die junge Französin Juliette geheiratet. Als sie an jenem Nachmittag in der Wohnung Flachsbohnenweg 4 vorsprach, sah Elsa Robeli sie entgeistert an.
    »Sie wünschen bitte?«
    »Ich bin Juliette Godolew, Frau Robeli. Ich habe in der Zeitung vom Tod Ihres Mannes gehört. Darf ich eintreten?«
    »Aber ich weiß nicht...«
    »Mein Mann hat Ihren Mann gut gekannt«. fuhr Juliette fort. »Ich wurde einen Tag vor Ihnen Witwe, Frau Robeli.«
    Die Witwe Robeli starrte in das dickgeschminkte Gesicht der Jüngeren und überlegte, ob sie sie in die Wohnung lassen sollte.
    Rudolf hatte ihr nie von einem Mann namens Godolew erzählt.
    »Mein Mann wurde ebenso grausam ermordet wie Ihrer, Frau Robeli. Aber die Polizei tappt im Dunkeln. Ich habe da eine vage Idee... Aber wollen wir das an der offenen Tür besprechen?« Ängstlich sah sie sich um, doch es schien niemand im Treppenhaus zu sein.
    Doch halt, unten ging die Haustür. Schritte näherten sich.
    Die beiden Frauen sahen sich furchtsam an.
    Elsa Robeli zog die Französin in die Wohnung, warf die Tür zu und legte die Sicherheitskette vor.
    »Meine Nerven sind nicht mehr die besten«, sagte die Französin. »Seitdem man Boris als Wasserleiche an Land zog und feststellte, daß man ihm die Zunge herausgeschnitten hatte...«
    Sie brach in trockenes Schluchzen aus.
    Elsa Robeli legte den Finger auf den Mund und trat an die Wohnungstür. Sie lauschte. Schließlich preßte sie ihr rechtes Auge an die winzige runde Scheibe des Türspions.
    Jenseits der Tür hörten die beiden Frauen lautes Atmen.
    Elsa Robeli rührte sich nicht.
    Sie starrte durch den Türspion und schien vor Schreck wie erstarrt zu sein.
    Jetzt klingelte es. Durchdringend hallte der schrille Ton durch die

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