0300 - Alarm im Sektor Morgenrot
nicht erzählen wollen, du wüßtest nichts von ihm und seinem Aufenthaltsort."
„Natürlich weiß ich, was er treibt und wo er zu finden ist. Das werde ich aber ebenfalls nicht verraten."
„Wir sollten einen Telepathen auf meine liebe Tochter ansetzen", meinte Perry.
Suzan winkte ab.
„Zwecklos. Dagegen bin ich präpariert. Michael ebenfalls. Ich soll dir sehr herzliche Grüße von ihm bestellen. Mike ist sehr zufrieden und sehr glücklich. Du hast ihm ein großartiges Fachwissen mitgegeben, das er nun gut gebrauchen kann."
„Hat - hat er meinen, ich meine, hat er seinen Namen abgelegt?"
fragte Rhodan innerlich aufgewühlt. „Mike ist mit vierundzwanzig Jahren plötzlich verschwunden. Seinen Abschiedsbrief habe ich mittlerweile tausendmal gelesen."
Suzan legte den Arm um die Schultern ihres schlanken, jugendlich aussehenden Vaters.
„Das wissen wir. Ja, Michael trägt einen anderen Namen; jedoch deshalb, weil er seinen Vater achtet."
„Darüber bin ich sehr glücklich. Er will ganz von unten anfangen, nicht wahr?"
Sie schaute Perry flüchtig an. Trotzdem erkannte sie das Leuchten in seinen Augen.
„Soeben sind Sie durchschaut worden", fiel Tifflor trocken ein.
„Suzan dürfte nicht Ihre Tochter sein. „Krausnase - dein Vater ist auf dich, besonders aber auf Mike stolzer, als ihr es euch vorstellen könnt. Natürlich kann er Mikes Haltung verstehen.
Wahrscheinlich hätte er an seiner Stelle nicht anders gehandelt.
Ganz bestimmt sogar!"
„Sie sind widerlich, Tiff", warf Perry dem Marschall vor.
Tifflor lachte.
„Wenn ich noch nie widerlicher wär, dann soll es mir recht sein.
Ich bewundere den Jungen. Er ist jetzt dreißig Jahre alt. Er muß zu sich selbst finden, ehe er an die Seite des großen Vaters treten kann. Lassen Sie ihn gewähren, Perry. Ich kenne ihn von frühester Jugend an. Mike wird niemals gegen die Interessen der Menschheit arbeiten. Das sollte doch vollauf genügen."
„Sie sagen es, Tiff", fiel Suzan ein. Ich fühle mich auf Terra sehr wohl. Es ist schön hier. Die Menschen sind tolerant, aufgeschlossen und liebenswürdig."
„Du hättest sie einmal ums Jahr 1970 erleben sollen", meinte Rhodan. „Die Gutwilligen und Toleranten mußte man fast mit der Lupe suchen."
„Überwundene Kinderkrankheiten", meinte Suzan mit einer Handbewegung. „Jedes galaktische Volk muß erst reifen. Bei der Menschheit hat es nicht einmal lange gedauert. Wird uns Atlan besuchen?"
Rhodan fuhr bei diesem plötzlichen Themawechsel zusammen.
Es war, als erwache er aus einem Traum.
„Was soll plötzlich diese Frage?"
„Oh, merkst du etwas, Tiff? Soeben hat der Großadministrator gesprochen. Meine Frage hat keine besonderen Hintergründe, Papa. Ich möchte Atlan gerne wieder einmal sehen."
„Da hast du Pech, Krausnase", fiel Tifflor ein. „Atlans Funkspruch ist der Grund meines Kommens. Er steht mit einem gemischten Verband aus USO- und solaren Streitkräften im Sektor Morgenrot und ist dort mit diesem sogenannten 'König' Danton zusammengetroffen."
„Mit dem Freifahrerchef?" warf Rhodan ein.
„Ja. Es gab Schwierigkeiten. Atlan hat sich infolgedessen mit ihm zu beschäftigen. Ich werde in einer halben Stunde starten, um mir dieses Unikum einmal anzusehen. Ich bin ihm noch nie begegnet.
Ich war auf einen Menschen selten so neugierig wie auf Roi Danton. Von ihm erzählt man sich Wunderdinge. Unsere Besatzungen finden stundenlang Gesprächsstoff, wenn nur sein Name erwähnt wird. Er muß trotz seiner Schrullen ein außergewöhnlicher Mensch sein."
„Er hält sämtliche Kommandanten zum Narren", behauptete Perry ärgerlich. „Diese Freifahrer werden allmählich zu einem ernsten Problem. Berichten Sie bitte genauer. Was hat dieser Bursche im geheimen Aufmarschgebiet der Flotte zu suchen? Ist das Zufall?"
„Das ist die Frage, Sir. Danton tut sehr verwundert, und Atlan kann ihn nicht zu einer wahrheitsgemäßen Aussage zwingen. Ich bin davon überzeugt, daß Danton nicht zufällig in unseren südlichen Aufmarschsektor gekommen ist."
„Ich werde Sie begleiten", entschloß sich Perry. „Ich kenne ihn nämlich ebenfalls noch nicht. Möchtest du mitkommen, Suzan? Es ist nicht weit von hier."
„Roi Danton, hmm...!" überlegte Suzan laut. „Lieber nicht. Ich bin verheiratet, und er soll ein Mann von unwiderstehlichem Charme sein Ich sehe mir mittlerweile die großen Städte der Erde an.
Einverstanden?"
Rhodan blickte Suzan nachdenklich an.
„Wenn meine Tochter so eigentümlich
Weitere Kostenlose Bücher