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0300 - Alarm im Sektor Morgenrot

Titel: 0300 - Alarm im Sektor Morgenrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lächelt wie jetzt, führt sie etwas im Schilde. Was hast du vor?"
    „Oh, ich habe gelächelt? Das kommt gelegentlich vor, Papa."
     
    2.
     
    Vor zehn Minuten war die KOBE, ein Leichter Kreuzer der Solaren Flotte, noch ein schönes Schiff gewesen. Jetzt glich sie einem Schrotthaufen.
    Von der hundertfünfzigköpfigen Besatzung lebten nur noch fünfundvierzig Mann. Sie hielten sich zumeist in der hermetisch abgeriegelten, ebenfalls kugelförmigen Panzerzentrale im genauen Schnittpunkt des Schiffes auf.
    Die Katastrophenautomatik hatte die Zentralkugel zusätzlich mit einem Energieschirm abgeriegelt, um die vielen Treffer absorbieren zu können.
    Major Kary Akanura, Kommandant der KOBE, wußte, daß ihm nur noch ein Wunder helfen konnte. Er war unverhofft in einen Verband revoltierender Blues hineingeflogen, die hier, auf der sogenannten Eastside der Galaxis, sogar das Recht hatten, unwillkommene Eindringlinge unter Feuer zu nehmen. Genau das hatten sie getan, als die KOBE bei ihrer Rückkehr aus der linearen Zwischenzone in den Einstein-Raum zwischen den Linien der Blues-Schlachtschiffe erkennbar geworden war.
    Es war Akanuras Fehler gewesen, die letzten Geheimdienstnachrichten über die Flottenbewegungen der Tellerköpfe zuwenig beachtet zu haben. Ehe die KOBE erneut in den schützenden Halbraum hatte gehen können, war sie von etlichen Großkampfschiffen beschossen worden.
    Die normal lichtschnellen Impulstriebwerke waren schlagartig ausgefallen. Die Kalupschen Überlichtflugaggregate näherten sich zehn Minuten nach dem ersten Schuß der Auflösung. Die Kraftwerke hatten automatisch abgeschaltet, als ihre Steuergehirne feststellten, daß die Stromverbraucher nicht mehr arbeiteten. Dem Vorgang des Ausschaltens war schon bei der nächsten Salve die Zerstörung gefolgt.
    Jetzt arbeitete nur noch die Notstation dicht unterhalb der Kugelzentrale. Sie wurde vom Ersten Offizier ferngesteuert und lieferte den Arbeitsstrom für den inneren Katastrophenschirm und die Funkstation.
    Diese Funkstation war die letze Chance für die Überlebenden der KOBE. Nur wenige Lichtjahre entfernt mußten die schlagkräftigen Geschwader der USO stehen. Lordadmiral Atlan persönlich fungierte als Oberbefehlshaber.
    Major Akanura war es rätselhaft, was die Blues so nahe der terranischen Ausfallzone mit der Tarnbezeichnung Morgenrot suchten. Grundsätzlich betrachtet, konnte es dem Kommandanten gleichgültig sein, was die Beherrscher der Eastside in dieses Gebiet geführt hatte. Wahrscheinlich hatten sie keine Ahnung, daß der Sektor Morgenrot schon vor fünfzig Jahren mit einigen planetarischen Stützpunkten eingerichtet worden war, um bei einer eventuellen Großoffensive durch die Blues als Sprungbrett dienen zu können.
    Die KOBE strahlte mit höchster Leistung ihre Notrufe ab, gab ihre genaue Position bekannt und sendete überdies pausenlos Peilzeichen, um eine Ortung durch eigene Schiffe zu erleichtern.
    Kary Akanura hoffte inbrünstig, der Chef des Bluesverbandes würde die Sendung folgerichtig auswerten. Eigentlich mußte er daraus ersehen daß die KOBE in diesem Raumsektor nicht allein war.
    Akanura blieb keine andere Wahl als den wahrscheinlichen Selbsterhaltungstrieb der Blues in seine Hoffnungen einzubauen.
    Jeder Tellerkopf, ob Admiral oder Hilfstechniker, kannte die grenzenlose Überlegenheit der terranischen Waffen. Wenn die KOBE noch eine halbe Stunde durchhielt, war sie gerettet. Wenn..!
    „Funken Sie weiter", schrie Akanura in sein Helmmikrophon. „Auf keinen Fall unterbrechen. Kommt denn von unseren Schiffen nichts herein?"
    „Kein Piepser", antwortete der Diensthabende aus der Funkzentrale. „Dafür kommen die Thermoschüsse der Blues herein. Sir, wir sollten aussteigen, solange die KOBE noch existiert."
    „Lassen Sie das meine Sorge sein. Erster - wann kommen Sie endlich mit der Waffenfernsteuerung klar? Jeder terranische Schiffsbauingenieur kann Ihnen bestätigen, daß es bei einem Ausfall der Feuerleitzentrale möglich ist, die Geschütztürme von der Zentrale aus zu bedienen. Warum begreifen sie das nicht?"
    Der Erste Offizier fluchte. Zwei neue Treffer schlugen in den allmählich aufglühenden Körper des Leichten Kreuzers ein und wirbelten ihn um seine Polachse.
    „Es liegt nicht im Begreifen", entgegnete der I. O. erbittert. „Die Notschaltung hat etwas gegen die Theorien unserer Ingenieure.
    Ich kann nicht mehr tun, als auf die Knöpfe drücken."
    „Peilkontakt", brüllte jemand. Die Stimme überschlug

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