0302 - Gestatten, Gucky und Sohn
ASBESI zurückschicken.
Sie ahnte natürlich nicht, wie sehr sie sich täuschte, denn Gucky hatte schon gestern einen heroischen Entschluß gefaßt.
Gestern abend, als Rhodans zweite Nachricht eintraf, die in beschwörenden Worten die große Gefahr schilderte, die von dem unbekannten Riesenrobot ausging, der durch das Universum flog und alles erbarmungslos vernichtete, was von Terranern geschaffen war.
Es war das Geheimnisvolle, das Gucky reizte, und es war die Tatsache, daß man nichts über den Gegner wußte. Und vor allen Dingen war es ein Satz in Rhodans Nachricht, der Gucky bewog, seine ganzen Plane zu ändern. Rhodan hatte nämlich gesagt, daß man ein Schiff des Roboters möglichst unbeschädigt erobern müsse, um weiterzukommen.
Also beschloß Gucky, ein solches Schiff zu erobern.
So einfach war das.
Natürlich sagte er Mory nichts davon.
„Gut, wir starten in zwei Stunden", entschied er und nickte würdig in Richtung Morys. „Ich danke dir für deine Hilfe. Eines Tages wirst du verstehen, daß du damit das Universum vor dem endgültigen Untergang bewahrt hast."
Mory starrte ihn verwundert an, dann lächelte sie.
„Natürlich, Gucky, so ist es wohl. In zwei Stunden also? Dann muß der Gleiter dich in neunzig Minuten abholen. Wir haben noch Zeit, uns in aller Ruhe zu verabschieden..."
„Ich bleibe hier", sagte Söhnchen plötzlich und rutschte auf Suzans Schoß.
Gucky sah ihn erstaunt an.
„Du kommst mit!" sagte er energisch. „Du kannst zeigen, daß du ein erwachsener Mausbiber bist, Kleiner. Dann bekommst du auch deinen Namen. Mir wird schon einer einfallen."
Mory beugte sich vor.
„Nur ein Routineflug zur Erde... wie soll dein Sohn da beweisen, daß er erwachsen ist?"
Gucky erkannte, daß er sich fast verraten hätte. Gleichmütig meinte er: „Man weiß niemals, was auf so einem Flug alles passieren kann, Tante Mory. Habe ich nicht recht?"
Sie nickte genauso gleichmütig.
„Natürlich hast du recht, Gucky."
*
Major Ronar Meztu war ein junger und gutaussehender Offizier. Er war genügend vorbereitet worden und verzog keine Miene, als ihm Gucky vorgestellt wurde. Als er die Hand zum Gruß an die Mütze legte, akzeptierte er den Mausbiber symbolisch als seinen Vorgesetzten auf Zeit.
Mory nahm Gucky beiseite.
„Du paßt auf deinen Sohn auf, nicht wahr? Und mute ihm nicht zuviel zu, hörst du? Er ist noch jung und verspielt. Vergiß das niemals."
„Wie sollte ich? Bin ich nicht genauso wie er?"
„Eben", sagte Mory und drückte seine Hand. „Viel Gluck!"
„Kann ich gebrauchen", gab Gucky zurück. „Ich habe eben noch einmal Rhodans letzten Bericht durchgelesen. Es sieht nicht gut aus."
Sie nickte und überließ Gucky der herbeieilenden Suzan, die ihn ebenfalls beiseite zog, als hatte sie ihm ein Geheimnis mitzuteilen.
Es war auch eins.
„Nun, Herr Sonderoffizier", sagte sie und lächelte schelmisch. Dann wurde sie plötzlich ernst, als sie sich zu ihm herabbeugte. „Haben Sie Ihren Auftrag ausführen können, oder ist Ihnen etwas dazwischengekommen?"
Gucky schluckte und sah verlegen hinauf in den Himmel.
„Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Tante Suzan. Welchen Auftrag meinst du denn?"
„Tu nicht so unschuldig, Kleiner und halte mich nicht für so dumm. Von wegen Urlaub...! Na, vergessen wir's. übrigens werde ich Onkel Geoffry von dir grüßen, wenn er kommt."
Gucky konnte es nicht sein lassen.
„Wann kommt er denn?" fragte er.
„Grüße Allan D. Mercant von mir", antwortete Suzan.
Major Meztu sagte dazwischen: „Das Schiff ist startbereit, Sir."
Gucky war direkt froh, sich schnell verabschieden zu können. Er umarmte die beiden Frauen. stieß seinen Sohn in die Rippen, damit er eine schöne Verbeugung machte - und marschierte dann schnurstracks in Richtung ASBESI davon.
Major Meztu und Söhnchen folgten ihm gehorsam.
Mory sah ihnen nach.
„Schade", murmelte sie. „Ich konnte ihm niemals böse sein."
„Ich auch nicht", gab Suzan zu. „Trotzdem hätte ich gern gewußt, was er eigentlich herausfinden sollte. Ob es wegen Geoffry ist?"
Mory nickte.
„Wahrscheinlich, aber ich lege meine Hand dafür ins Feuer. daß dein Vater nichts davon weiß. Und es wird auch besser sein. wenn er es niemals erfahrt. Seine Freunde meinen es nur gut. Komm. gehen wir. Der Start eines Schiffes ist nichts Neues für uns..."
Gucky war mit der Doppelkabine zufrieden, die man ihm und Söhnchen angeboten hatte. Meztu selbst zeigte sie ihnen.
„Haben Sie sonst
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