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0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

Titel: 0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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finden konnten, besaßen wir nicht.
    So mußten wir abwarten und unsere Ermittlungen sehr behutsam beginnen, denn wir wollten keine Panik haben.
    Hotelzimmer hatten wir uns reservieren lassen. Das Hotel lag in Strandnähe und war im Sommer sicherlich überfüllt. Jetzt hatten wir noch zwei Zimmer bekommen, obwohl man uns mitgeteilt hatte, daß auch um Weihnachten herum viel Betrieb auf Sylt herrscht.
    Geschneit hatte es schon. Der Wärmeeinbruch der letzten Tage allerdings hatte den Schnee auf den weiten Dünen tauen lassen, so daß nur an vereinzelten Stellen noch ein paar grauweiße Flecken zu sehen waren.
    Der Strand und damit das Hotel waren leicht zu finden.
    Allerdings mußten wir die Fußgängerzone umfahren und nahmen die Käpt’n-Christiansen-Straße, die an der Milchkurhalle vorbeiführte und am Strand endete. Das Hotel besaß eine Garage, in die wir den Bentley hineinfuhren.
    »Ihre Zimmer haben Meerblick«, sagte uns die freundliche Dame am Empfang und lächelte so stark, als würde sie sich selbst drüber freuen.
    »Leider können wir nicht baden«, erwiderte ich.
    »Oh, da irren Sie sich. Wir haben hervorragende Hallenbäder hier auf der Insel…«
    »Ich meine in der See.«
    »Das können Sie auch, meine Herren. Ich kann Ihnen Gäste nennen, die sich auch bei diesem Wetter nicht abschrecken lassen. Die nehmen morgens ein Bad in der Nordsee. Sogar Menschen, die doppelt so alt sind wie sie. Da wäre ich an Ihrer Stelle vorsichtig.«
    Ich winkte ab. »Danke, ich habe schon zu oft im Meer gepaddelt. Im Moment habe ich kein Interesse daran.«
    »Das kann ich Ihnen nachfühlen.« Die Frau schob uns einen Anmeldeblock hin.
    Ich trug mich als erster ein, übergab Suko den Block und sah zu, wie die Dame an der Anmeldung über ihren dunklen Pullover eine ebenfalls dunkle Jacke streifte.
    Im selben Augenblick hörte ich hinter mir eine helle Jungenstimme.
    »Bist du fertig, Helga?«
    »Ja, Moment.«
    Ich drehte mich um.
    Ein Junge von etwa sechzehn Jahren schaute mich an. Er war hochgewachsen, hatte braunes Haar, ein freundliches Gesicht und musterte uns ein wenig kühl. Auch schien er sich unwohl zu fühlen, denn der schwarze Anzug paßte ihm nicht, er war zu eng.
    Die schwarze Krawatte, sie gehörte noch zu den breiten, wie man sie vor Jahren trug, deutete darauf hin, daß der junge Mann zu einer Beerdigung wollte und die Frau von der Anmeldung wohl auch. Sie kam aber noch nicht, sondern redete mit einem älteren Herrn, der eine braune Jacke mit grünen Aufschlägen trug, auf denen der Name des Hotels abgedruckt stand.
    Friedhöfe, Beerdigungen, Trauer – all das waren Begleiterscheinungen, die auch zu meinem Job gehörten. Aus diesem Grunde interessierte es mich, wer begraben werden sollte.
    Ich fragte den Jungen. »Hattest du einen Trauerfall?«
    »Ja. Ein guter Bekannter ist gestorben. Wir alle kennen ihn. Er heißt Lars Lengerich und vermietet im Sommer Strandkörbe.«
    »Woran ist er denn gestorben? War er schon so alt?«
    »Nein, das nicht. Gerade über vierzig.«
    »Herzschlag?« fragte ich.
    »Nein, niemand weiß es. Es war auch seltsam. Wir haben keine Leiche gefunden, wir…«
    »Jan, bitte, laß die Herrschaften in Ruhe! Wir müssen uns beeilen.«
    Die Frau von der Anmeldung hatte die Worte gerufen, sie schritt quer durch die Halle und nickte uns zu, wobei ein flüchtiges Lächeln um ihre Lippen huschte.
    Wir schauten ihnen nach, als sie durch die aufschwingende Glastür schritten.
    »Hast du das gehört?« fragte ich Suko.
    »Du meinst das mit der Leiche?«
    »Genau. Man scheint sie nicht gefunden zu haben.« Ich runzelte nachdenklich die Stirn.
    Suko lächelte sparsam. »Siehst du bereits eine Verbindung zu unserem Fall?«
    Ich lächelte. »Das noch nicht. Interessant ist es allerdings schon.«
    Mein Freund lachte leise. »Wie ich dich kenne, werden wir schon bald einer Beerdigung beiwohnen.«
    »Richtig«, gab ich zu. »Ich wollte sowieso die Stadt kennen lernen. Da können wir auch nach dem Friedhof schauen.«
    »Fragt sich nur, wo der ist.«
    Ich war bereits in der Nähe des Lifts. »Den Weg wird man uns bestimmt zeigen.«
    Die Zimmer lagen in der dritten Etage. Sie waren sauber und strahlten eine gewisse Freundlichkeit aus, wie man sie nicht immer bei Hotelzimmern erlebt.
    Es war eine Woche vor Weihnachten. Wobei wir überhaupt von Glück sprechen konnten, noch zwei Einzelzimmer bekommen zu haben.
    Seltsamerweise hat Sylt zu Weihnachten Hochsaison.
    Ostfriesennerze, diese gelben Gummijacken,

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