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0303 - Im Labyrinth desTodes

Titel: 0303 - Im Labyrinth desTodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn zu einer Tür brachten, vor der zwei Kampfroboter standen.
    „Der Großadministrator erwartet Sie, Sir!" meldete der ältere der beiden Begleiter.
    Roi Danton verneigte sich leicht. „Vielen Dank, Messieurs. Üben Sie weiter mit dem Lift; vielleicht lernen Sie es noch." Er wandte sich um und schritt zwischen den wartenden Kampfrobotern hindurch.
     
    *
     
    Roi Danton kannte nur einige der Männer, die um den runden Tisch saßen und in Stapeln von Dekodierfolien blätterten, die vor ihnen lagen, aber die wenigen, die er kannte, gehörten zur Führungsspitze des Solaren Imperiums: sein Vater, Atlan, Onkel Bully, Tiff und John Marshall.
    „Da ist ja der Lümmel schon wieder!" stieß Reginald Bull halblaut hervor, als er ihn erspähte. Im ersten Augenblick schien es Roi, als hätte Vaters Stellvertreter ihn erkannt, denn die gleiche Redewendung pflegte er früher anzuwenden, wenn der junge Mike Rhodan auftauchte, um ihm „Löcher in den Bauch zu fragen", wie er immer behauptete. Aber dann merkte er, daß Onkel Bully nicht seinen Neffen Michael, sondern den „König" der Freihändler, Roi Danton, gemeint hatte. Rhodan warf Bull einen verweisenden Blick zu und gab ihm ein Zeichen. Daraufhin führte der Staatsmarschall Tiff und Marshall durch eine Seitentür hinaus.
    Der Großadministrator aber kam auf Roi zu.
    Er ignorierte die Verbeugung des Freihändlers und sagte knapp und kühl: „Sie wollten mich sprechen, Mr. Danton. Bitte, folgen Sie mir in den Nebenraum!" Lordadmiral Atlan stand in der Nähe der Tür und musterte Roi Danton mit jenem seltsamen Blick, der dem Sohn Rhodans schon auf Rubin eiskalte Schauer über den Rücken gejagt hatte. Der uralte Arkonide schien etwas zu ahnen.
    Aber anscheinend lief seine Vermutung in die falsche Richtung, sonst hätte er sehr schnell des Rätsels Lösung finden müssen. Roi unterdrückte seine Beklemmung und schwenkte den Dreispitz, den er im Raumanzug in die sublunare Anlage Nathans mitgebracht hatte.
    „Bonjour, Sire! Vous m'avez fait un grand plaisir. - Guten Tag, Majestät! Sie haben mir einen großen Gefallen getan."
    Um Atlans Mundwinkel zuckte es vor unterdrückter Heiterkeit.
    „Pas de quoi, Monsieur l'avocat! Keine Ursache, Herr Advokat!"
    Roi zuckte die Schultern.
    Es wunderte ihn nicht, daß Atlan die französische Sprache einwandfrei beherrschte und außerdem genau wußte, daß Danton von Beruf Advokat gewesen war.
    Vielleicht hatte er diesen gerissenen Revolutionär und Geschäftemacher sogar persönlich gekannt.
    Später - wenn er sein Pseudonym einmal abgelegt hatte - würde er danach fragen.
    Dies war einer der seltenen Augenblicke, in denen Roi Danton bedauerte, daß er keinen Zellaktivator besaß.
    Es mußte wunderbar sein, nach tausend, zehntausend oder zwanzigtausend Jahren zu Sterblichen sagen zu können: Ich war damals dabei!
    Er lachte gedankenlos.
    Hirngespinste waren das! Wahrscheinlich würde die Last größer sein als die Freude!
    „Qu'est-ce qu'il ya?" fragte der Lordadmiral leise. „Was ist los?"
    Roi murmelte ein französisches Kraftwort und eilte hinter seinem Vater her.
    Onkel Reginald bot Plätze an.
    Die Tür hatte sich automatisch geschlossen. Aus zwei Nebentüren marschierten plötzlich acht Kampfroboter ein und stellten sich an den Wänden auf.
    Rhodan wandte den Kopf, nachdem er etwa eine Minute lang seinen Sohn angestarrt hatte, ohne ihn zu erkennen.
    „Nun?" John Marshall erwiderte den fragenden Blick mit ratloser Miene. „Nichts, Sir." Roi hüstelte.
    „Sie sehen mich betrübt, Messieurs. Leider wird Monsieur Marshall keinen Erfolg bei mir erzielen. Ich gestehe, daß ich darüber untröstlich bin, aber ich darf meine Gedanken nicht preisgeben.
    Gewisse Leute könnten sonst unter Umständen seelischen Belastungen ausgesetzt sein, die zu einer Tragödie führen würden."
    Er grinste Atlan zu.
    „J'espere que vous ne prenez pas cela en mauvaise part! - Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel!"
    „Kommen wir zur Sache!" fiel Rhodan mit Ungeduld in der Stimme ein. „Mr. Danton, meine Zeit ist sehr knapp bemessen, und ich bin nicht in der Stimmung, Ihre Redekünste zu genießen. Verzeihen Sie, aber es ist so."
    Roi hob in dramatischer Gebärde die Hände gen Himmel.
    „Grandseigneur. Sie ahnen ja nicht, wie sehr Sie mir damit entgegenkommen."
    „Dann reden Sie! Was führt Sie zur Erde?"
    Der Freifahrer ließ seinen Blick über die Gesichter der Anwesenden schweifen. Er sah in den Mienen widerwillige Duldung, Ironie und

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