0304 - Des Satans höllischer Trick
war.
Vor ihnen öffnete sich die Tür zu einem Raum, der eine moderne Folterkammer zu sein schien. Es blitzte und bankte von gefährlich aussehender Technik. Inmitten des Raumes befand sich auf einer Erhebung eine zylindrische Röhre, aus dessen Oberseite unzählige Kabel und Leitungen hervortraten und irgendwohin führten. Riesige Bildschirmwände flimmerten. Roboter und ein weiterer Ewiger standen abwartend bereit.
»Was soll das, ihr Narren?« fauchte Sigma. »Ihr glaubt doch wohl nicht im Ernst, daß ich keiner von euch bin…«
»Das werden wir gleich sehen«, sagte Delta ruhig. Er gab dem anderen Ewigen einen Wink. Die Roboter stießen Sigma auf die Röhre zu, die sich öffnete und ihn aufnahm. Der Agent wehrte sich nicht mehr dagegen. Die Röhre schloß sich. In ihrem transparenten Inneren war Sigma jetzt zu sehen. Hinter seinen Augenschlitzen funkelte es hell.
»Überprüfen«, befahl Delta.
Zwei Bildschirmwände zeigten plötzlich Farbmuster. Wellen- und Zackenlinien in allen Farben des Spektrums wechselten sich ständig ab. Die beiden Ewigen sahen gebannt hin. Das wäre eine Chance für Zamorra gewesen. Aber um loszuschlagen, mußte er entweder an die Waffe kommen oder den Dhyarra in seiner Gürtelschließe berühren, um ihn zu aktivieren. Beides aber konnte er nicht, so wie er von dem Roboter gehalten wurde. Er war nicht in der Lage, sich zu bewegen.
»Das Gehirnstrommuster ist echt«, sagte der Ewige, der schon im Raum gewesen war. »Er ist einer von uns. Der nächste.«
Zamorra wurde vorwärtsgestoßen, auf die Röhre zu.
Jetzt ist es soweit, dachte er, spannte die Muskeln und wartete auf eine winzige Chance, an eine seiner Waffen zu kommen. Ehe sie ihn endgültig entlarvten, wollte er so viel Zerstörungen anrichten wie eben möglich. Denn danach - würden sie ihn töten. Wenn sie ihn als Zamorra erkannten, rettete ihn nichts mehr. Zu viele Schlappen hatte er ihnen in letzter Zeit beigebracht. Daß es Pyrrhussiege für ihn waren, die er viel zu teuer hatte bezahlen müssen, würden sie ihm kaum lobend anrechnen.
Die Röhre öffnete sich, um Sigma hinauszulassen.
Jetzt, dachte Zamorra.
***
Auch Asmodis, der Fürst der Finsternis, fragte sich verzweifelt, wie er sich hatte verraten können. Seine Tarnung war doch so perfekt, wie sie nur eben sein konnte.
Niemand, der nicht ein Dämon war, hätte es besser gekonnt…
Asmodis hatte sich eine Schwäche der Ewigen zunutze gemacht. Sie trugen menschliche Körper, und damit unterlagen sie auch menschlichen Bedürfnissen und Gelüsten. Auch Asmodis konnte jetzt immer noch nicht feststellen, ob diese Gewalt das wirkliche Aussehen der Ewigen war oder ob sie diese Körper nur angenommen hatten, um nicht aufzufallen. Aber je länger sie sich in Menschengestalt auf der Erde aufhielten, um so menschlicher zeigten sie sich auch.
Asmodis selbst konnte seine Gestalt nach Belieben verwandeln und in seinen zahlreichen Tarnexistenzen auf der Erde weilen. Dem Höllenfürsten war kaum etwas unmöglich. Und so war er einem Agenten des Eliminierungskommandos in Gestalt einer verführerischen jungen Frau entgegengetreten. Der Ewige hatte die Anna-Samantha Modis nicht durchschaut, hatte sie für eine Menschenfrau gehalten und nicht erkannt, daß er seinem größten Gegner gegenüberstand. Denn die Höllischen fühlten sich durch das Erwachen und Widererstarken der DYNASTIE DER EWIGEN in ihrer Existenz gefährdet. Einige ranghöhrere Dämonen der Schwarzen Familie trugen sich zwar mit der Absicht, ein Bündnis mit der DYNASTIE zu erreichen. Aber nicht nur Asmodis wußte, daß das ein recht einseitiges Bündnis sein würde. Die DYNASTIE würde das Dämonenreich nur um so leichter unter absolute Kontrolle und Herrschaft bringen können. Was von den Ewigen zu halten war, hatte nicht nur Asmodis gespürt, der in einer seiner Tarnexistenzen von einem Ewigen überrascht und fast getötet worden war; der Agent hatte sofort mit mörderischer Wut und aller verfügbaren Macht zugeschlagen, und Asmodis hatte geraume Zeit benötigt, um wieder zu erstarken.
Jetzt handelte er als Sonderbeauftragter des Höllenkaisers LUZIFER in geheimer Mission. Nicht einmal die anderen Dämonen wußten, wo sich Asmodis aufhielt und was er tat. Für sie galt er als verschollen. LUZIFER und Lucifuge Rofocale hatten ihn losgesandt, weil er die meisten Erfahrungen mit der DYNASTIE gesammelt hatte.
So hatte er, völlig auf sich gestellt, ein gewagtes Spiel begonnen. Um sich in die Basis der Ewigen
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