Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0304 - Des Satans höllischer Trick

0304 - Des Satans höllischer Trick

Titel: 0304 - Des Satans höllischer Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
dessen Namen er nicht einmal kannte. Er brauchte ihn auch nicht zu kennen. Der Zwang seiner Magie reichte aus.
    Unwillig richtete sich das Wesen auf, das über der am Boden liegenden Frau gekauert hatte. Für einen Augenblick fürchtete Aurelian schon, zu spät gekommen zu sein. Dann aber sah er, wie die Frau sich bewegte, daß sie noch lebte. Vielleicht war sie sogar unverletzt geblieben.
    Das Höllenwesen brummte.
    Aurelian sprach weiter. Sein magischer Brustschild leuchtete hell. Er zwang die monströse Gestalt, sich ihm zuzuwenden. Aurelian beobachtete jede Kleinigkeit. Er fürchtete insgeheim, daß dieser Mordgeist auch ihn noch angreifen würde.
    Aber er tat es nicht mehr.
    Er war dazu nicht mehr in der Lage.
    Unter Aurelians Weißer Magie schrumpfte er, wurde kleiner und damit ungefährlicher. Er begann sich in den unsichtbaren Fesseln zu winden und zu kreischen.
    Aurelian trat jetzt auf ihn zu.
    »Sprich«, sagte er, während seine Magie weiter wirkte und von Minute zu Minute stärker wurde. »Sprich, wer du bist und wer dich schickte. Und wissen will ich von dir, warum du Leben zu verschlingen trachtest anstelle der Seele. Denn du weißt so gut wie ich, Geist der Hölle, daß dies nicht eigentliche Aufgabe der Höllischen ist! Wer brachte dich zu deinem Tun?«
    Das Wesen fauchte und kreischte und brachte nahezu unverständliche Wortbrocken hervor. Aurelian wußte sie dennoch zu deuten. Er verstand die Worte einer fremden Dämonensprache.
    »Seit Belial Fürst der Finsternis ist, ist nichts mehr, wie es war. Belial paktiert mit einer verhängnisvollen Macht, die nicht die Seelen, sondern das Leben will. Verschone mich, und ich verrate dir den Namen dieser Macht.«
    »Nenne ihn mir«, sagte Aurelian.
    Die Kreatur aus den Höllenscharen wand sich in Krämpfen. »Verschone mich, dann…«
    »Sprich«, wiederholte Aurelian kalt.
    »Die Macht nennt sich DYNASTIE DER EWIGEN!« wimmerte der immer weiter schrumpfende Höllengeist.
    »Du weißt, daß ich dir kein Versprechen gegeben habe«, sagte Aurelian. »Und selbst wenn ich es getan hätte, so hätte ein Versprechen einer Kreatur wie dir gegenüber keine Gültigkeit.«
    Und er tötete das dämonische Wesen.
    ***
    Dann erst wandte er sich der Frau zu, die immer noch am Boden kauerte, geschockt und kaum noch in der Lage, sich zu bewegen.
    Sie, das wußte Aurelian, war für alle Zeiten »geheilt«. Sie würde kein zweites Mal versuchen, sich mit den Höllenmächten einzulassen. Dieser eine Versuch, der fast tödlich geendet hätte, war ihr genug. Er erkannte es in ihren Gedanken.
    Er half ihr vom Boden auf, geleitete sie zu ihrem Lager und berührte ihre Stirn mit den Fingerspitzen beider Hände. Etwas von seiner Kraft floß in sie und nahm ihr die Erinnerung an das Schreckliche, das geschehen war. Mehr konnte er für sie nicht tun. Mit den spitzen, gehässigen Zungen der Nachbarn mußte sie sich selbst auseinandersetzen, da konnte er ihr nicht helfen. Aber auf diese Weise überwand sie den Schock schneller.
    Ihn interessierte noch, wie sie ausgerechnet an diese scheußliche Kreatur gekommen war. Und er fand ein Buch, das selbst ihm noch fremd war.
    Mochte der Himmel wissen, wie sie daran gekommen war. Sie konnte es ihm nicht mehr sagen. Er hatte ihre Erinnerung vielleicht zu früh gelöscht.
    Aber schon auf den ersten Seiten fand er etwas, das ihn weitaus mehr interessierte als die im zweiten Teil abgehandelten Dämonen- und Geisterbeschwörungsriten .
    Pater Aurelian las vom Siebengestirn von Myrrian-ey-Llyrana
    Der Begriff Stern von Myrrian-ey-Llyrana an sich war ihm nicht fremd. Damit war das Amulett gemeint, das Zamorra besaß. Daher stolperte er auch darüber. Aber Siebengestirn ?
    Hieß das nicht, daß es sieben dieser Amulette geben mußte?
    Dem war so, erfuhr er, als er sich in den in altertümlichen Buchstaben geschriebenen Text vertiefte.
    Einst, vor langer Zeit, hatte Merlin experimentiert. Er wollte eine Macht schaffen, die stärker war als alles andere. Und er schuf den ersten der Sterne Doch dieser entsprach nicht den Erwartungen.
    Merlin schuf den zweiten Stern, der stärker und besser war als der erste. Doch noch immer genügte es den Ansprüchen nicht. Auch nicht der dritte und vierte, obgleich jeder den früheren an Macht und Kraft übertraf.
    Erst beim siebten hatte Merlin Erfolg. Denn diesmal holte er einen Stern vom Himmel - seinen, Merlins Stern, und schuf aus der Kraft dieser entarteten Sonne das Haupt des Siebengestirns!
    Und es hieß, daß

Weitere Kostenlose Bücher