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0307 - Die Macht der Gläsernen

Titel: 0307 - Die Macht der Gläsernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Atlan das panikartige Gefühl, seine Spezialuhr sei entweder plötzlich defekt geworden, oder die abgestrahlte Gasmenge müsse zu geringfügig gewesen sein.
    Kasom hatte den gleichen Eindruck. Nur Roi Danton beobachtete mit gebotener Nüchternheit. Er ließ sich weder verblüffen noch beeindrucken. Er wußte, wie Hypnobeeinflußte aussahen und wie sie sich bewegten.
    „Schneller", raunte er Kasom zu. „Verdammt, wann kommen wir in der Zentrale an?" Kasom konnte den Schritt nicht noch mehr beschleunigen. Atlan beherrschte sich mühevoll. Der Kontrollraum war der Schlüssel zum Erfolg. Von dort aus konnten sämtliche Schleusen und Hermetikräume durch die Betätigung des Katastrophenschalters druckdicht abgeschlossen werden, aber auch nur von dort aus!
    Der Verschlußzustand sämtlicher Abteilungen und Hauptschleusen war jedoch erforderlich, um die in zwanzig Beiboothangars konzentrierten Kristallmassen an einem Entweichen durch offenstehende Schotte zu hindern.
    Der Weg zum Zentralantigrav wurde zu einer Marathonstrecke für die strapazierten Nerven der drei so verschiedenartigen Männer, die nur den Wunsch hatten, eine der unerfreulichsten Episoden in der terranischen Raumfahrtgeschichte so schnell wie möglich zu beenden.
    Atlan sah schon wieder auf die Uhr. Noch acht Minuten bis zum Wirkungseintritt. Die Zeiger schienen doch nicht stillzustehen.
     
    *
     
    Der Plan war sorgsam durchdacht logisch und psychologisch fundiert sowie technisch bis zur letzten Einzelheit durchgeführt.
    Trotzdem hätte er sich als Versager erwiesen, wenn Melbar Kasom nicht gewesen wäre.
    Eine Minute vor der kritischen Zeit, es war 9:53 Uhr Standard, war man vor dem Zentralehauptschott angekommen. Die Schnellöffnung funktionierte üblicherweise in dreißig Sekunden.
    Verbleibende Frist Dreißig Sekunden oder weniger; falls die gesetzte Toleranzgrenze negativ ausfallen sollte. Vielleicht auch mehr, wenn der Plusfaktor eintrat. Niemand konnte es genau sagen. Roi baumelte immer noch mit hängenden Gliedern über Kasoms Schultern. Seine eigentümliche Stielbrille, die in ihrem goldenen Griffstück allerlei Mikromechanismen barg, durch die andere Mikroteile im Bügel angeregt wurden, hatte er unauffällig fassen können.
    Einen zweiten Überfall der hypnosuggestiv begabten Herrscher hatte er teilnahmslos an sich abprallen lassen. Der Angriff hatte nur ihm gegolten. Er hatte sich laut Befehl erheben und nach vorn springen sollen. Das Schott schwang endlich auf. Atlan stieß - anscheinend stolpernd so heftig gegen Oberst Dentcher, daß er durch den Sicherungsraum geschleudert wurde. An der unerläßlichen Rahmenschwelle der inneren Tore, die schon offenstanden, kam er zu Fall. „So passen Sie doch auf", schrie Atlan, anscheinend unbeherrscht. „Seit wann steht ein terranischer Kommandant nicht mehr sicher auf den Füßen? Wo bleibt die Verbindung mit Ihren Auftraggebern? Ich kann sie leider nicht direkt hören. Mr. Peruton, gibt es technische Hilfsmittel?"
    Beim letzten Wort betrat Atlan die Zentrale. Kasom folgte augenblicklich, indem er Hagenty und Peruton zur Seite drängte.
    Drei Wächter zückten die Waffen. Sie hätten sofort geschossen, wenn Atlan nicht die Hände erhoben hätte. Die Mündungen senkten sich wieder.
    Zu diesem Zeitpunkt hatten die gewaltigen Umwälzanlagen der OMASO die Bordluft bereits dreimal vollständig regeneriert und sie dreimal erneut in den Kreislauf geschickt. Rois Aussage hatte sich bewahrheitet: die chemischen Automattaster hatten die Gasverunreinigung nicht feststellen können!
    Ebenfalls zu diesem Zeitpunkt bekam ein Korporal, der zum Wachkommando gehörte, glasige Augen und fiel wie vom Blitz gefällt zu Boden. Die Toleranzspanne von der ersten Reaktion bis zum allgemeinen Wirkungseintritt betrug nach Rois Angaben im Extremfall zehn Sekunden.
    Die Angabe stimmte; Kasom hatte sie bei der Narkotisierung der achtzig Freifahrer überprüft.
    Als der erste Mann jählings besinnungslos wurde, waren nicht ganz zwanzig Minuten verstrichen. Die Panne wäre nicht eingetreten, wenn er nicht besonders empfindlich gewesen wäre und an einem leicht einzusehenden Ort gestanden hätte.
    Peruton, der grauhaarige Riese, stieß einen Warnruf aus.
    Zwanzig Bewaffnete fuhren in typisch terranischer Reaktionsschnelligkeit herum und rissen die Strahler hoch. Noch wußten sie nicht, welches Ziel sie anvisieren sollten.
    Das war Atlans Glück. Der Arkonide stand mit hocherhobenen Händen und daher harmlos wirkend, neben dem

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