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031 - Die blaue Hand

031 - Die blaue Hand

Titel: 031 - Die blaue Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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erblickte sie nur Wolken. Es ging blitzschnell, sie hatte den Eindruck, daß rechts von ihr Bewegung entstand, ihr Begleiter seltsame Verrenkungen machte - instinktiv schloß sie die Augen. Als sie sie wieder öffnete, war Villa verschwunden. Jim hatte im Sturzflug eine senkrechte Schleife gezogen, und Villa, der nicht angeschnallt war, verlor den Halt und sauste kopfüber in die Tiefe.
    Jim wandte sich zu Eunice um. Sie sah, daß er in das umgeschnallte Mikrophon sprach. Mit zitternden Händen nahm sie den Apparat neben sich auf. Irgend etwas Schreckliches hatte sich ereignet. Sie konnte nicht mehr in die Tiefe sehen, sie fürchtete, ohnmächtig zu werden.
    »Was ist geschehen?« fragte sie.
    »Villa ist mit dem Fallschirm abgesprungen«, log er zu ihrer Beruhigung.
    »Jim, wie sind Sie hierhergekommen?«
    »Das erkläre ich Ihnen später«, rief er zurück.
    Der eine Motor setzte wieder aus, diesmal endgültig. An einen Flug nach London war nicht mehr zu denken. Er hatte auch zuviel Höhe verloren, um sich noch eine Landungsstelle aussuchen zu können, und hielt Ausschau, wo er niedergehen könnte. Wenn er allein gewesen wäre, hätte er nicht gezögert, auf einem der Felder direkt unter ihnen zu landen. Einige Kilometer weiter vorn dehnte sich eine riesige grüne Fläche aus. Es könnte ein Flugplatz sein, dachte Jim. Es erwies sich jedoch nur als große Rasenfläche.
    Er stellte den verbliebenen Motor ab und ging im Gleitflug nieder. Leicht setzten die Räder auf der Erde auf. Er hob Eunice aus dem Flugzeug. Sie zitterte trotz des dicken Mantels. Sie standen im hohen Gras, es war ein wunderbares Gelände, vielerlei Blumen blühten und strömten Düfte aus.
    »Scheint unbewohnt zu sein.« Jim zeigte auf das große Haus, zu dem der Boden, auf dem sie standen, offenbar gehörte. »Ich möchte wissen, was für ein Landsitz das ist!«
    Sie kamen über eine breite Terrasse, erreichten die Front des Gebäudes. Jim schaute in die große, halbverfallene Halle.
    »Ich will einmal nachsehen«, rief er zurück und verschwand.
    Er öffnete eine Tür, die nach links in ein Zimmer führte, das unmöbliert war und wie die Halle alle Zeichen des Verfalls aufwies. Er kehrte um, öffnete eine zweite Tür - auch dieser Raum sah ähnlich wie der erste aus.
    »Ist jemand hier?« Er drehte den Kopf, ihm war, als hätte er Eunice gehört, die draußen auf der Terrasse geblieben war. »Haben Sie gerufen, Eunice?« Seine Stimme hallte durch das verlassene Haus.
    Es kam keine Antwort. Er ging hinaus. Eunice war verschwunden. Er eilte bis zur Brüstung, weil er dachte, sie sei vielleicht zum Flugzeug zurückgegangen. Nichts - keine Spur von ihr. Laut rief er ihren Namen. Nur das weithin schwingende Echo antwortete ihm. Er rannte zur Haustür zurück, trat ein.
    Er hörte ein Sausen hinter sich, wandte sich halb um, als etwas Schweres seine Schulter traf. Eine Sekunde lang taumelte er, dann stürzte er auf den Mann zu, schlug ihm die Faust ins Gesicht.
    Im gleichen Augenblick spürte Jim, wie eine Schlinge über seinen Kopf flog, auf die Schultern fiel, sich um seinen Hals spannte - er fiel zu Boden und rang nach Atem.

39
    Nachdem Jim die Halle betreten hatte, um sich in dem verlassenen Haus umzusehen, war Eunice bis zum Ende der Terrasse gegangen. In den Anblick der Landschaft versunken, lehnte sie sich über die zerbrochene Balustrade. Dünne Dunstschleier lagen noch über der Gegend, in der Ferne zeichneten sich Wälder als violette Schatten ab. Blaugrauer Rauch stieg aus den Schornsteinen der Landhäuser. Die Sonne spiegelte sich in einem unruhigen Bach, der sich wie ein glitzerndes Band durch die smaragdgrüne Landschaft zog.
    Jemand berührte sie leicht an der Schulter; sie dachte, es sei Jim.
    »Ist der Anblick nicht herrlich?« fragte sie schwärmerisch.
    »Wirklich wunderschön, aber nicht halb so lieblich wie Sie ...«
    Beim Ton dieser Stimme hätte sie umsinken mögen. Sie stieß einen Schrei aus, schoß herum und starrte in Digby Groats Gesicht.
    »Wenn Sie Steeles Leben retten wollen«, sagte Digby leise, drängend, »dann sollten Sie jetzt nicht schreien - begreifen Sie?«
    Er faßte ihren Arm, schnell führte er sie über die Terrasse ins Haus und schob sie in ein Zimmer, in dem ein kräftiger Mann, der ein Seil in der Hand hielt, stand.
    »Warten Sie, Masters, wir werden ihn schon kriegen, wenn er zurückkommt«, flüsterte Digby.
    Man hörte Jims Schritte, der in die Halle zurückkam. Plötzlich entstand ein Tumult. Eunice

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