Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden

Titel: 0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ich an. Also 'ran an New Luna und den Transmitter eingeschaltet. Ich springe außerdem vor und unterrichte die beiden. Wenn alles wohlbehalten an Bord ist, werde ich Bericht erstatten."
    Es half alles nichts. Bully mußte seine Neugier unterdrücken und abwarten. Er kannte Gucky und seinen Hang, wichtige Dinge nur unter höchst dramatischen Umständen zu enthüllen. Und wie es schien, dachte auch sein Sohn in ähnlichen Bahnen.
    Die FREYT näherte sich abermals OLD MAN und ging in eine Kreisbahn um den Planeten New Luna. Gucky teleportierte nicht, sondern kletterte in den Transmitter. Durch ein Funksignal wurde Marshall verständigt, der den Empfänger in der Höhle einschaltete.
    Sekunden danach stand Gucky vor den beiden Mutanten.
    „Einsatz erfolgreich beendet", meldete er vorschriftsmäßig. Er hatte damit bereits alles gesagt, was zu sagen war. „Ihr könnt das Quartier hier aufgeben. Den Transmitter holen wir später ab. Vielleicht brauchen wir ihn hier noch."
    „Was ist mit den sechzehn Terranern, die entführt wurden?" fragte Marshall besorgt.
    „Die sind noch in den Schiffen. Sie werden von der FREYT übernommen und ins Hospital eingeliefert. Den armen Kerlen ist jetzt nicht zu helfen, aber wenn ihnen keine neuen Hypnobefehle erteilt werden, läßt der Einfluß der früheren Befehle allmählich nach. Habt ihr euch nicht zu sehr gelangweilt hier?"
    „Kaum. Wart ihr in OLD MAN?"
    „Und ob! Ich bin bis zur Trägerkuppel vorgestoßen. Aber davon später. Ich werde einen offiziellen Bericht abgeben, um Bully zu unterrichten. Ihr seid dabei. Ich habe keine Lust, alles zweimal zu erzählen."
    Marshall kannte Gucky und drängte nicht weiter. Die Hauptsache war schließlich, daß alles reibungslos und ohne Verluste verlaufen war. Sie verpackten zuerst die übrigen Vorräte und die Geräte, um sie über den Transmitter zur FREYT zurückzuschicken, dann folgten sie einzeln und nacheinander.
    Gucky wartete, bis alle verschwunden waren, dann schaltete er den Transmitter um auf Empfang. So war es später einmal möglich, jemand nach New Luna zu schicken, ohne erst einen Transmitter auf den Planeten zu stationieren. Er selbst teleportierte dann in die FREYT zurück.
     
    *
     
    Eine Stunde später saßen sie alle in der Messe bei einer guten Mahlzeit und einer noch besseren Flasche Wein. Sie hatten gebadet und sich umgezogen. Gucky trug eine normale Bordkombination, in der er sich am wohlsten fohlte. Jumpy hingegen hatte es sich nicht nehmen lassen, seine Paradeuniform anzulegen. Er sah aus wie ein bunter Papagei, der aus dem Zoo entflogen war. Er drückte die Brust derart heraus, daß die Jacke an den Nähten zu platzen drohte.
    „Hast du Bauchschmerzen?" erkundigte sich Bully teilnahmsvoll, obwohl er innerlich vor Spannung zitterte. Gucky löffelte genußsüchtig seinen Obstsalat und schwieg beharrlich. „Oder ist dir nicht gut?"
    Jumpy sackte ein wenig in sich zusammen.
    „Das ist nur meine Heldenbrust" eröffnete er seinen staunenden Zuhörern.
    „Aha", machte Bully ahnungsvoll. Er schielte zu Gucky, der seine Schüssel neu anfüllte und erwartungsvoll mit der Zunge schnalzte. Von seinem Nagezahn troff der Obstsaft. „Ich nehme an, du hast im Einsatz auf OLD MAN besondere Taten vollbracht. Würdest du etwas darüber berichten?"
    Jumpy wiederum blickte in Richtung seines Vaters, aber der war mit seinen Früchten beschäftigt.
    „Ohne mich wäre das ganze Unternehmen gescheitert", sagte er leise. „Bekomme ich einen Orden dafür?"
    Bully nahm hastig sein Glas und trank. Dabei verschluckte er sich und begann zu husten. Gucky löffelte weiter, aber er grinste schadenfroh. Seinem Sohn warf er einen warnenden Blick zu.
    „So, so", keuchte Bully schließlich. „Einen Orden willst du haben? Ich will aber wissen, wofür."
    „Für besondere Tapferkeit, hervorragende Intelligenz, gewagte Einsatzfreudigkeit und geschickte Planung", zahlte Jumpy auf. Nachdem er tief Luft geholt hatte, fugte er noch hinzu: „Das wäre im Augenblick alles, was mir einfällt."
    „Das wären vier Orden", rechnete Bully nach.
    „Um so besser", entgegnete Jumpy erfreut.
    Gucky schob seinen leeren Teller weit von sich. Er räusperte sich. Sofort wurde es totenstill in der Tischrunde, und Bully beugte sich weit vor, um kein Wort zu verpassen.
    Guckys Gesicht veränderte sich plötzlich. Das schadenfrohe Grinsen verschwand und machte einem seltenen Ernst Platz. Bully glaubte in Guckys Augen sogar so etwas wie Trauer lesen zu können, aber

Weitere Kostenlose Bücher