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0313 - Im Lager der Löwenmenschen

Titel: 0313 - Im Lager der Löwenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unmittelbar hinter ihm. Der Major hatte seinen Helm verloren. Sein schwarzes, ölig glänzendes Haar war völlig durchnäßt. Fellmer Lloyd schwamm mit kräftigen Stößen von der Wand weg. Seine Arme teilten mühelos das unruhige Wasser. Von Mash Olney konnte Haagard nichts sehen. Offenbar war der junge Leutnant abgetrieben worden.
    Je mehr Wasser ins Innere der Kuppel strömte, um so ruhiger wurden die Wellen. Die Heftigkeit des ersten Ansturms war vorüber. Das Wasser stieg schnell, und die fünf Männer ließen sich mit in die Hohe treiben. Allmählich änderte auch Overmile den Rhythmus seiner Bewegungen. Er begriff, daß er kaum etwas tun mußte, um an der Oberfläche zu bleiben.
    Haagard fragte sich, wie hoch das Wasser steigen würde, bevor die komprimierte Luft es aufhalten würde. Wahrscheinlich würde den Männern nur ein schmaler Raum zum Atmen bleiben. Es war am besten, wenn sie nicht solange warteten, sondern schon früher zu tauchen begannen. Je langer sie ausharrten, desto größer wurde der Druckunterschied zur Meeresoberfläche, so daß die Gefahr bestand, daß der eine oder andere von ihnen bewußtlos wurde.
    Plötzlich erlosch die Deckenlampe. Es drang zwar noch Licht durch die transparenten Teilstücke der Wände herein, aber das genügte kaum, um Haagard den am nächsten schwimmenden Mann erkennen zu lassen. Die Dunkelheit wurde für die. ungeübten Schwimmer eine zusätzliche Belastung sein.
    „Hier ist Ihr Helm, Sir!" hörte Haagard Leutnant Olney rufen. „Ich habe ihn festgehalten, als er auf mich zugetrieben wurde. Ich wundere mich, daß er nicht untergegangen ist."
    Hohle nahm seinen Helm in Empfang und befestigte ihn.
    „Trauen Sie sich zu, als erster einen Tauchversuch zu unternehmen?" fragte er Olney.
    „Ja", sagte der junge Offizier. „Ich schlage jedoch vor, daß wir noch warten. Die Blase ist erst zur Hälfte gefüllt."
    Hohle stimmte zu.
    Inzwischen hatte sich die Wasseroberfläche soweit beruhigt, daß Haagard sich auf den Rücken legen konnte. Nur in der Mitte der Kuppel sprudelte das nachfließende Wasser noch in die Höhe.
    Ab und zu ging ein Knirschen durch die Kuppelwandung. Jedesmal, wenn diese Geräusche lauter wurden, hielt Haagard den Atem an. Er erbrach einen Teil des unangenehm riechenden Wassers, das er geschluckt hatte. Den anderen erging es nicht besser, und vor allem Overmile hatte Atemschwierigkeiten: Im Halbdunkel konnte Haagard nur ab und zu den Kopf eines vorbeischwimmenden Mannes sehen.
    „Versuchen Sie es jetzt, Leutnant", ordnete Hole Hohle an. „Wenn Sie nicht zurückkommen, schicke ich den nächsten Mann hinterher."
    Sie hörten, wie Mash Olney tief Luft holte. Gleich darauf tauchte er unter. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis er wieder hochkam und den Atem ausstieß.
    „Der Druck des hereinströmenden Wassers ist noch zu stark", erklärte er. „Ich wäre vielleicht durchgekommen, aber die Öffnung ist scharfkantig, so daß die Gefahr bestand, daß ich irgendwo hängenblieb."
    „Ist das Loch groß genug, daß auch Haagard durchkommt?" wollte Lloyd wissen.
    „Er wird durchkommen", meinte Olney. „Aber die Öffnung wird schwer zu finden sein, wenn der Druckausgleich hergestellt ist. Ich bin der Strömung gefolgt, weil ich die Sprengstelle nicht sehen konnte."
    Das bedeutete, daß mit der Suche nach dem Ausgang weitere kostbare Sekunden verstreichen würden, während denen die Männer den Atem anhalten mußten.
    Haagard hatte das Gefühl, daß das Wasser jetzt langsamer stieg. Er geriet mit dem Kopf in einen Schaumberg und wandte sich angeekelt ab. Die Perlians mochten sich in dieser brackigen Brühe wohlfühlen, aber er würde froh sein, wenn er sie wieder verlassen konnte.
    „So, ich unternehme jetzt einen zweiten Versuch", kündigte Olney an.
    Diesmal kam er nicht zurück.
    „Jetzt sind Sie an der Reihe. Korporal", sagte Hohle.
    Overmile antwortete nicht, aber sie hörten ihn angestrengt paddeln.
    „Ich... komme nicht runter, Sir", sagte er schließlich mit erstickter Stimme.
    „Stellen Sie sich vor, wir schwämmen in Salatöl", bemerkte Hohle spöttisch. „Vielleicht schaffen Sie es dann."
    Wallen Overmile verstärkte seine Anstrengungen, aber als Haagard schon gehofft hatte, der Korporal hätte es geschafft, kam dieser schnaubend wieder nach oben.
    „Das Wasser stellt mir die Luft ab", stieß er hervor. „Außerdem brennt es teuflisch in den Augen."
    „Trainieren Sie noch ein bißchen", empfahl ihm Hohle kaltblütig. „Inzwischen

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