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0313 - Im Lager der Löwenmenschen

Titel: 0313 - Im Lager der Löwenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sharett sein Leben einsetzte, um die Flucht aus dem Lager in geordnete Bahnen zu lenken.
    „Warum lachen Sie?" fauchte Rownberk. „Sind Sie verrückt geworden?"
    „Können Sie die Hütte der jungen Kämpfer sehen?" erkundigte sich Sharett voller Spott. „Dort halt sich Ihr Favorit auf. Sie brauchen nur hinüberzugehen und Clan Perrahat die nötigen Befehle zu geben."
    „Wenn wir gerettet werden, sorge ich dafür, daß Ihr Verhalten bestraft wird", drohte der alte Kommandant.
    Der Headman schüttelte nachsichtig den Kopf.
    „Kaum einer von Ihnen hat Aussicht, ein Schiff zu erreichen", sagte er. „Das wissen Sie genau.
    Deshalb erwarten Sie daß ich mit einigen anderen Männern den Weg für Sie frei mache."
    Rownberk knurrte unwillig und zog sich zurück.
    Gabal Al Sharett blickte auf die Straße hinaus. Er wußte, daß er genau das tun würde, was die alten Gurrads von ihm erwarteten. Er war der Headman und als solcher für alle Lagerinsassen verantwortlich. Auch für jene, die nicht mit ihm einverstanden waren.
    Sharett richtete sich auf. Zwei Roboter kamen über das Dach des gegenüberliegenden Hauses und nahmen einen Gurrad unter Beschuß, der sich zu weit auf die Straße gewagt hatte. Der Guerilla machte noch ein paar Schritte und brach dann zusammen.
    Sharetts Körper spannte sich. Die kurze Entfernung bis zu Perrahats Unterkunft kam ihm plötzlich unendlich weit vor. Er wartete ungeduldig, bis die beiden Roboter über ihm waren und dann auf der anderen Seite des Lagers verschwanden.
    Dann gab er sich einen Ruck und rannte los. Niemals zuvor in seinem Leben war er so schnell gerannt. Seine Füße schienen den Schlamm kaum zu berühren. Er sah die Hütte der jungen Kämpfer schon greifbar vor sich, als hinter ihm ein Strahlenschuß einschlug. Er warf sich mit einem Sprung nach vorn und landete unsanft am Boden. Ohne zu zögern, rollte er sich seitwärts. Wieder schlug unmittelbar neben ihm ein Strahlenschuß ein. Da war er schon wieder auf den Beinen und rannte geduckt weiter. An der untersten Stufe der Holztreppe blieb er hängen und fiel der Länge nach hin. Seine Hände bekamen etwas zu fassen, und er zog sich daran hoch. Mit einem Sprung war er im Hütteneingang verschwunden.
    Atemlos stand er im Halbdunkel und wartete darauf, daß die Roboter die Hütte unter Beschuß nehmen würden. Doch nichts geschah. Die Gurrads innerhalb des großen Raumes hatten wie er auf einen Angriff gewartet.
    „Perrahat?" rief Sharett.
    „Was wollen Sie?" erkundigte sich Perrahat unwillig. „Ich dachte, Sie würden bei diesen alten Narren bleiben und sie beschützen."
    Sharett ging nicht darauf ein.
    „Wir müssen zum Raumhafen durchbrechen", sagte er. „Wenn die ersten Schiffe landen, muß jemand dort sein damit die Besatzungen sehen, daß sie ihr Leben nicht umsonst eingesetzt haben."
    Perrahat scharrte wieder mit den Füßen auf dem Boden.
    „Wir können hier warten, bis sich die Landetruppen zu uns durchgeschlagen haben. Sie besitzen Waffen, wir nicht."
    „Wir können nicht hier warten", widersprach Sharett heftig. „Jemand muß dort sein, um sie zu begrüßen. Es sind schon viele Schiffe abgestürzt, und es werden weitere abstürzen. Wir sind verpflichtet, ~uns zum Raumhafen durchzuschlagen."
    „Nun gut", sagte Perrahat. „Fragen Sie die jungen Kämpfer, ob sie mit Ihnen gehen wollen."
    „Sie werden tun, was Sie ihnen sagen", antwortete Sharett.
    Obwohl er den jungen Gurrad nicht sehen konnte, war er sicher, daß dieser gleichgültig die Schultern hob.
    „Wer begleitet mich?" schrie der Headman in die Dunkelheit. „Wer folgt mir zum Raumhafen?"
    Niemand antwortete. Sharett wußte, daß diese Männer nicht ängstlich waren.
    Aber sie hatten zulange auf die Rettung gewartet und wollten nun ihr Leben nicht im letzten Augenblick aufs Spiel setzen.
    „Ich werde jemand finden, der mit mir geht", sagte Sharett und verließ die Hütte.
    Die beiden Roboter warteten über dem Eingang. Der Headman verging in einem Lichtblitz. Es ging so schnell, daß er nicht merkte, wie er starb. Clan Perrahat kam zum Ausgang und starrte ins Freie hinaus. Übelkeit und Entsetzen stiegen in ihm hoch.
    Drüben auf der anderen Seite der Straße, erschien einer der alten Kommandanten vor der Versammlungshütte und winkte.
    „Wo ist der Headman?" schrie der Gurrad. „Er muß jetzt mit seinen Männern zum Raumhafen aufbrechen."
    Perrahat schluckte heftig, um das Brennen in seiner Kehle zu beseitigen.
    „Er ist hier!" schrie er mit sich

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