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032 - Das Monster aus der Retorte

032 - Das Monster aus der Retorte

Titel: 032 - Das Monster aus der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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erwies sich als ein Schlag ins Wasser.
    Die Suche nach Yondo war indessen über das ganze Land
ausgedehnt worden, aber bis zur Stunde hatte man noch keine Spur von ihm
gefunden. Larry hatte es noch mal mit der Affenfrau versucht, die Keimatse in
einer Untersuchungszelle untergebracht hatte. Doch jeder Dialog mit ihr war ausgeschlossen.
Die durch radioaktive Strahlung veränderte Japanerin war während der letzten
vierundzwanzig Stunden völlig vertiert. Sie reagierte nicht mehr mit Worten,
sondern nur noch durch Fauchen und Knurren. Das Endstadium der Entwicklung
schien sich anzukündigen. Ein herbeigerufener Spezialist erklärte sich
außerstande, hier etwas tun zu können. „Ich kann nicht mehr rückgängig machen,
was die ursprünglichen Gene verändert hat. Das ist ausgeschlossen.“ Das waren
seine Worte. Aber der Fall interessierte ihn sehr. Er hatte nie zuvor etwas
Ähnliches gesehen.
    Inzwischen hatte man den Wagen in der abgelegenen
Tankstelle an der Landstraße gefunden und den Fluchtweg des kriminellen und
wahnwitzigen Professors zu rekonstruieren versucht. Nach einem Weg von zwanzig
Meilen gab es eine Kreuzung, von wo aus es möglich war, sich in drei
verschiedene Himmelsrichtungen abzusetzen. Diese Tatsache machte die Fahndung
nicht einfach. Bis zur Stunde fehlte noch jeglicher Hinweis auf den von Yondo
entwendeten dunkelblauen VW.
    Am dritten Tag seit der Flucht des Irren trat Larry
Brent seine Flugreise nach Hongkong an. Er versprach, mit der nächsten
Linienmaschine gleich am Abend desselben Tages wieder nach Tokio
zurückzukehren. Die Weiterentwicklung der Dinge interessierte ihn. Er wollte
sich nach Erledigung seines Auftrags in Hongkong stärker hinter eine
Erforschung der Probleme klemmen, die die Mutation einiger unglücklicher
Menschen aufgeworfen hatte. Wenn man nur gewußt hätte, wo Yondo seine anderen
Opfer versteckt hielt, wäre es ein leichtes gewesen, das Versteck und Yondo
aufzustöbern. Zum Abschied am Flughafen hatten sich Keimatse und die charmante
Agentin Keiko Yamado eingefunden. Dem Mädchen ging es wieder blendend. Mit
keinem Wort mehr hatte sie den Zwischenfall erwähnt, der sich vor drei Tagen
ereignete. Über Tokio herrschte noch immer eine drückende Hitze, und die
gefährliche Dunstglocke wurde von Stunde zu Stunde schlimmer. Die Menschen in
den Straßen gingen gebeugt wie unter einer schweren Last. Man sah nur
schwitzende Gesichter und schweratmende Gestalten, die sich nach einem
erfrischenden Regenguß sehnten. Für einzelne Teile des unter einem
Tiefdruckkern liegenden Landes waren zum Teil schwere Gewitter angesagt. Im
Süden der Insel sollte es vor zwei Tagen schon zu ersten schweren Regenfällen
und Gewitterstürmen gekommen sein.
    Um 10.20 Uhr startete die Maschine der Japanischen
Flugverkehrsgesellschaft, eine Boeing 737. An diesem Werktag befanden sich nur
69 Passagiere und vier Mann Besatzung an Bord. In dieser Linienmaschine hielt
sich auch der Führer einer gemäßigten japanischen Studentengruppe auf.
    Ob es die Tatsache war, daß dieser Führer mitflog,
oder ob das schlechte Wetter daran schuld war, in das die Maschine nach einer
Flugzeit von knapp einer halben Stunde geriet, das ließ sich zum Zeitpunkt der
Katastrophe nicht mehr sagen. Als das Unheil über die Maschine hereinbrach,
geschah es – im wahrsten Sinne des Wortes – wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
Niemand begriff zunächst die tödliche Gefahr. Ein greller Blitz leuchtete im
Passagierraum auf, dann erfolgte eine ungeheure Detonation. Die Maschine, die
gerade über dem Gebiet von Yama-Guchi flog, senkte sich bedrohlich auf die
Seite und verlor sofort an Höhe. Dunkelgraue Wolkenfetzen rasten an den
Fenstern vorüber. Regen prasselte gegen die Scheiben, und man fühlte im
Flugzeug jetzt jeden Windstoß.
    Einige Passagiere schrien laut und versuchten, aus
ihren Sitzen aufzuspringen. Panik stand in ihren Augen zu lesen. Und
Todesangst... Wie ein Pfeil stieß die Maschine im Sturzflug nach unten.
Donnergrollen und Blitze begleiteten sie. Aber da war außer dem Licht der
Blitze noch ein anderer Schein im Passagierraum. Und der kam von draußen.
    Larry Brents Atem stockte, als er den Blick wendete.
Er saß so, daß er schräg auf den linken Flügel zu sehen vermochte.
    Das Triebwerk stand in hellen Flammen ! Die
Tragfläche sah angeschwärzt aus, und die Landeklappen waren verbogen.
    „Meine Damen und Herren, bitte verhalten Sie sich
ruhig“, klang die Stimme der Stewardeß aus dem Lautsprecher.

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