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032 - Das Monster aus der Retorte

032 - Das Monster aus der Retorte

Titel: 032 - Das Monster aus der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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eine
Wirklichkeit allerdings, die einem gespenstischen Alptraum glich. Die acht
dunklen, riesigen Körper – woher kamen sie? Menschenaffen... Gorillas... hämmerten seine Gedanken. Er sah die glühenden Augen, die halbgeöffneten
Mäuler, an deren Lippen noch das Blut klebte. Und da wußte er, welches
Schicksal auch ihn erwartete. Ujeida ließ es auf einen letzten verzweifelten
Versuch ankommen. Die Panik und das Entsetzen und die Aussichtslosigkeit seiner
Lage gaben ihm noch einmal ungeheure Kraft. Er warf sich auf einen der haarigen
Körper. Es waren Frauen, das war deutlich zu erkennen, und es mußte ihm doch
gelingen, mit diesen unheimlichen Wesen fertig zu werden! Aber es war ein
hoffnungsloses Unternehmen. Sie behandelten ihn wie Spielzeug. Ujeida rannte
gegen eine Mauer an.
    Und dann teilte sich die Wand vor ihm plötzlich und
ein männliches Exemplar dieser Gattung stand vor ihm, breitschultrig, riesig;
es überragte die weiblichen Wesen um einen guten halben Meter.
    Die gorillaähnlichen Geschöpfe wichen zurück, als
Tonko auftauchte. Der mächtige Affenmann packte Ujeida einfach am Gürtel, zog
ihn zu sich herüber und hob ihn vom Boden auf.
    Ein dunkles, zufriedenes Knurren kam über die breiten
Lippen Tonkos. Seit er die Führung der Gruppe übernommen hatte, mußte er dafür
sorgen, daß man in ihm immer und immer wieder den Herrscher sah, daß man
erkannte, über welche Kraft er verfügte. Tonko ging davon, den zappelnden und
schreienden Bauern einfach auf den Armen tragend. Als dem Monster das Geschrei
zu lange dauerte, versetzte er dem unglücklichen Mann einen Schlag, daß Ujeida
die Besinnung verlor. Sein Kopf flog zurück, daß es gefährlich in den Wirbeln
krachte. Schlaff hingen die Glieder des Bauern herab.
     
    ●
     
    Tonko ging an der Spitze der Gruppe; die behaarten
Frauen folgten ihm, eine hinter der anderen. Mit bloßen Füßen bewegten sie sich
auf dem schmalen steinigen Pfad weiter in die Berge hinein.
    Seit Tonko da war, hatte sich das Leben in den Höhlen
verändert. Er führte die Dinge mit fester Hand. Und er sorgte dafür, daß
genügend zu essen da war. Sie passierten eine flache Hügelkette, stiegen über
ein Felsplateau und erreichten dann den düsteren, von zahlreichen Büschen und
Blattwerk verdeckten Höhleneingang. Eine der behaarten Frauen huschte nach vorn
und zerrte einen der großen Büsche zur Seite, so daß ein Teil des
Höhleneingangs sichtbar wurde. Geduckt suchten sie das Innere des Berges auf.
Kühle und Dämmerung hüllten sie ein. Auf dem Boden lagen einfache Bastmatten;
zurechtgeschlagene Felsbrocken dienten als Sitzgelegenheiten.
    Während die Frauen sich im vorderen Höhlenabschnitt
verteilten, suchte der riesige Tonko eine Nebenhöhle auf.
    Durch ein winziges Loch in der Decke fiel ein
schwacher Lichtstreifen. Über zwei gewaltigen Steinquadern, die wie abstützende
Säulen wirkten, lag ein dicker, mehr als armstarker, grob abgeschlagener Ast.
Und an diesem Ast waren mit Bastseilen die Vorräte befestigt, die an diesem Tag
herangeschafft worden waren. Da hingen zwei blutige Fledermäuse und ein Lamm,
dem das Fell abgezogen war. Es handelte sich um das Tier, das der Bauer Ujeida
vergebens gesucht hatte. Ganz rechts, in der Dunkelheit kaum wahrnehmbar – mit
dem Kopf nach unten – ein Mensch. Seine ganze linke Seite war aufgeschlagen; deutlich zu erkennen war eine schwere Kopfverletzung, die
zum Tod geführt haben mußte. Der Mann war bei seiner Flucht vor den
unheimlichen Affenwesen von einem Felsen gestürzt. Tonko hatte die Beute nicht
liegenlassen. Er holte sie in die Vorratskammer. Instinkt und heimtückische
Schläue mischten sich in seinem Gehirn zu einem gefährlichen Durcheinander. Es
gab für ihn keine Skrupel. Er handelte nicht nach Gefühl und Gesetz. Er folgte
dem Trieb der unheimlichen Macht, die in ihm erwacht war und immer stärkere
Formen annahm. Achtlos ließ er den Körper des immer noch bewußtlosen Bauern auf
den Boden gleiten. Dann griff er nach einem Bündel Bastschnüre, die in der Ecke
lagen, und fesselte den Mann an Armen und Beinen, rollte ihn unter eine
zusammengezimmerte Pritsche und ließ ihn allein zurück.
    Dann ging Tonko daran, den Haupteingang der Höhle zu
sichern. Draußen klatschten die ersten großen Tropfen auf das heiße, trockene
Felsgestein.
     
    ●
     
    Larry Brent hatte seinen Abflug um einen weiteren Tag
verschoben, um gemeinsam mit Keimatse den vielversprechendsten Hinweisen
nachzugehen. Doch jeder Einsatz

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