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032 - Das Monster aus der Retorte

032 - Das Monster aus der Retorte

Titel: 032 - Das Monster aus der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Augen des Amerikaners verengten sich. Der Ring,
sein PSA-Ring! Daß ihm der Gedanke nicht gleich gekommen war. – Ein Beweis
dafür, daß sein Denkapparat noch nicht wieder auf vollen Touren lief.
    Larry sorgte dafür, daß die Japanerin sich unter einen
schützenden Felsvorsprung setzte. „Verlassen Sie auf keinen Fall diesen Platz“,
warnte Larry sie. „Ich bin gleich wieder zurück. Ich will nachsehen, ob es doch
noch jemand gibt, der Hilfe braucht. Ich sehe mich in der nächsten Umgebung
um...“ Er stieg über einige Wrackteile und Gesteinsbrocken und verschwand
hinter den Felsen.
    Als er außer Sichtweite der Japanerin war, aktivierte
er den Ring, der eine geheime Miniatursendeanlage enthielt.
    Larry sprach einen knappen Bericht. Er gab eine
ausführliche Beschreibung der Gegend, in der sie sich befanden. Diese
Funksendung würde von einem der PSA-eigenen Satelliten aufgefangen und sofort
nach New York in die Zentrale der Abteilung weitergeleitet werden. X-RAY-1, der
geheimnisvolle Chef, konnte dann etwas in die Wege leiten, was die Suchaktionen
nach dem verschollenen Flugzeug zu einem schnelleren Erfolg führte. Unter
normalen Umständen wäre das auch so gewesen. Aber Larry Brent konnte nicht
erkennen, daß der PSA-Ring nicht mehr funktionstüchtig war. Durch den Schlag
mit der Hand gegen das harte Felsgestein waren wichtige Miniaturtransistoren
und Widerstände ausgefallen. Der Ring war nichts weiter als eine Hülle, die ein
wertloses Innenleben barg. X-RAY-3 wußte nicht, daß sein Funkspruch niemals
ankam. Die leise gesprochenen Worte wurden vom Wind davongetragen. Es war ein
Monolog, den niemand sonst zu hören bekam. Niemand ?
    X-RAY-3 wirbelte herum, als er plötzlich auf das
Geräusch aufmerksam wurde, das seitlich hinter einem Felsblock entstand. Er
glaubte zu träumen, als er es sah.
    Eine Frau, genau wie die Fremde, die Keimatse in
seinem Tokioer Büro untergebracht hatte! Ein Affenwesen, von dem der irrsinnige
Professor Yondo einige geschaffen haben sollte! Larry merkte, wie sein Blut in
den Schläfen hämmerte und der Pulsschlag sich beschleunigte.
    Yondo sollte ein Versteck haben! Sollte durch einen
tragischen Zufall das Flugzeug in unmittelbarer Nähe dieses Verstecks, so weit
von Tokio entfernt, abgestürzt sein? Dann war es ausgeschlossen, daß man Yondo
und seine Mutanten fand. Ein besseres Versteck zur Entwicklung und Ausdehnung
der Gruppe gab es nicht. Plötzlich tauchte die zweite riesige, behaarte Gestalt
auf. Tonko, das Monster aus der Retorte, mit dem Instinkt des Stammesführers
und der Schläue des Menschen...
    Er war über zwei Meter groß. Auf seinen Armen trug er
einen reglosen Menschen. Es handelte sich um einen jungen Mann, um einen
Passagier der Boeing 737. Der Mann stöhnte und wimmerte leise. Er schien stark
verletzt zu sein und Fieber zu haben. Tonko öffnete sein Maul und fletschte wie
ein Urtier die Zähne. Ein lautes Brüllen kam aus der Tiefe seiner Kehle, als er
den Amerikaner sah. Ein Mensch ! Haß und Zorn mischte sich in ihm und
trieben ihn sofort zum Angriff.
    Er warf die Gestalt auf seinen Armen einfach dem
Weibchen zu, winkelte die Arme an und näherte sich mit ausgreifenden Schritten
dem verletzten Amerikaner. Der Regen hatte nachgelassen. Die Wolkendecke war
ein wenig aufgerissen, aber nur schwaches Tageslicht zeigte sich am Firmament.
Larry Brent stellte sich auf den Angriff ein, aber er war durch seine
Verletzung und seine Schwäche noch so gehandicapt, daß es für das Monster eine
Kleinigkeit war, den Agent zu schnappen und wie einen Spielball in die Luft zu
heben.
    X-RAY-3 merkte, wie wenig er mit einer Hand ausrichten
konnte. Für den Bruchteil eines Augenblicks war er überzeugt davon, daß das
Ungeheuer ihn packen und auf dem Boden zerschmettern würde.
    Aber dann erkannte er, daß Tonko ihn als eine Art
Beute betrachtete, ein zufriedenes Knurren über seine Lippen kam und seine
Miene – wie bei einem Menschen – sich vor Stolz und Genugtuung aufhellte.
    X-RAY-3 versuchte sich dem kraftvollen Griff zu
entwinden. Er erinnerte sich daran, daß er vorhin doch noch seine Laserwaffe
bei sich gehabt hatte. Aber dann fiel ihm ein, daß er unmittelbar nach dem
Erwachen aus der Ohnmacht unwillkürlich nach der Schulterhalfter gegriffen und
die Laser gesucht hatte. Bei dem Sturz aus dem auseinanderbrechenden Flugzeug
mußte er die wirkungsvolle Waffe, die ihm jetzt einen unschätzbaren Dienst
erwiesen hätte, verloren haben. Danach war er auf die junge

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