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0320 - Verloren im Höllensumpf

0320 - Verloren im Höllensumpf

Titel: 0320 - Verloren im Höllensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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er den Uranos mit der Sichel. Dann nahm er die Göttin Rhea zur Frau. Und sie gebahr ihm den Zeus. Doch das mußte heimlich in einer Höhle auf Kreta geschehen, denn die Überlieferung sagt, daß Chronos seine Kinder verschlang. Als seine Zeit gekommen war, erhob sich Zeus gegen Chronos. Er befreite die Titanen, die Chronos in der Unterweit festgeschmiedet hatte, von ihren Fesseln und sie halfen ihm, den Olymp zu stürmen. Mit einem Donnerkeil zerschmetterte Zeus den Chronos!«
    »Und wie hier aus dem Dokument zu erkennen ist, hat es diesen Uranos und diesen Chronos tatsächlich gegeben. Auch den Begriff ›Tinanen‹ lese ich hier. Leider ist die Kopie an vielen Stellen sehr schlecht… !«
    »Die Schrift auf der alten Rolle ist im Laufe von Millionen Jahren verblaßt!« sagte Aurelian milde.
    »Deshalb können wir nur fragmentartig erkennen, was die Tina den Menschen der Zukunft, an die sie diese Zeilen richtete, überhaupt mitteilen wollte!« setzte Dagmar hinzu. »Aber was sie aufgeschrieben hat genügte mir seinerzeit, um das Wesen der DYNASTIE DER EWIGEN zu erkennen!« erklärte Aurelian. »Diese Zeilen müssen aufgeschrieben sein, als die DYNASTIE schon einmal versuchte, diesen Teil des Kosmos für sich zu erobern. Und sie waren nicht alleine. Sieh mal hier, was dort steht. Chronos hat sich verbündet… das verwaschene Wort hier könnte Atlantis bedeuten… und dieses hier heißt fast unzweifelhaft Amun-Re. Und den kannte Tina Berner genau. In Venedig hatte er sie gefangen und Zamorra ist es nur mit Glück damals gelungen, sie zu befreien!«
    »Zamorra kommt morgen mit der nächsten Linienmaschine von Lyon!« sagte Carsten Möbius. »Er meinte, etwas Bewegung würde ihm gut tun!«
    »Wenigstens hat er seinen Humor nicht verloren!« nickte Pater Aurelian. »Ich denke, wir treffen uns morgen wieder und bereden alles Weitere!«
    »Ich denke, daß wir dann auch konkrete Ergebnisse über die Zeit vorliegen haben!« pflichtete ihm Carsten Möbius bei. »Auf morgen also!«
    Damit war die Unterredung beendet.
    Carsten Möbius war gespannt auf das, was kommen würde. Doch in der Nacht schrillte in seinem Haus in Bonames das Telefon. Der alte Möbius selbst war am Apparat und was er durchgab, ließ Carsten zusammenzucken.
    Im nächsten Moment war er hellwach. Er griff eins der Diktiergeräte und sprach einige Sätze für Michael Ullich auf Band, der die unteren Zimmer des Hauses bewohnte, während sich der Millionenerbe das Dachgeschoß nach seinen Bedürfnissen hergerichtet hatte. Nach außen hin wußte niemand, wer hier tatsächlich wohnte.
    Als Michael Ullich erwachte, den Freund suchte und das Tonband fand, war Carsten Möbius schon im Anflug auf Bangkok, um von da aus nach Hongkong weiterzufliegen.
    Manchmal gehen die geschäftlichen Interessen eben vor.
    ***
    Um Tina Berner wurde es schlagartig hell. Sie spürte die Kühle des Windes und merkte, daß sie auf frischem, hohen Gras lag.
    Um sie herum wurde gekämpft. Wie schnell fallender Nebel erkannte sie, daß sie sich inmitten eines gnadenlosen Ringens ums Überleben befand.
    Menschen kämpften mit Steinen und Knütteln.
    Waren das überhaupt Menschen? Oder waren es eher affenartige Geschöpfe?
    Ihre Körper waren sehr klein geraten und von einer dichten, dunkelbraunen Behaarung überzogen. Nur das Gesicht wirkte ledrig glatt.
    Tina Berner sah, daß diese Wesen, denen sie dennoch den Begriff »Menschen« gab, eine fliehende Stirn hatten. Die Nase war kaum ausgeprägt, dafür um so mehr der breite Mund mit wulstigen Lippen und einem starken Gebiß, das dem eines Bären ähnelte.
    »Neandertaler oder Cromagnonmenschen!« überlegte Tina, während sie sich erhob. Eigentlich hatte sie vor, sich aus dem Staube zu machen. Sie hatte keine Lust, sich in diesen prähistorischen Krieg einzumischen.
    Doch dann sah sie, wie eine der kämpfenden Parteien übermächtig wurde. Ohne Gnade erschlugen sie mit ihren Knütteln und Steinen, was sich ihnen in den Weg stellte oder was nicht von ihrer Horde war.
    Tina Berner erkannte, daß niemand verschont wurde und daß auch ganz kleine Wesen erschlagen wurden.
    Da konnte sich das Mädchen des zwanzigsten Jahrhunderts nicht mehr zurückhalten.
    Mit einem wilden Schrei sprang sie auf und zog das kurze Schwert, das ihr Achilles vor Troja gegeben hatte. Es war eine Waffe aus Bronze - aber hier allen anderen Waffen überlegen.
    Tina ließ die Klinge kreisen und stürzte sich genau dort ins Getümmel, wo offensichtlich Frauen versuchten,

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