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0327 - Die vier Unheimlichen

Titel: 0327 - Die vier Unheimlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verstanden?"
    Saragol antwortete nicht. Er hatte verstanden!
    Schweigend, in sich gekehrt, beobachtete er die ausschlagenden Meßzeiger seiner Synchronisatoren. Die IMPERATOR III, das Flaggschiff der USO, suchte Kontakt. Die routinemäßigen Ausführungsmeldungen wurden von Terminow diesmal gewissenhafter überprüft als sonst. Vor drei Tagen war es durch eine Abweichung im Entzerrungstaster des großen Materialtransmitters zu einem folgenschweren Unfall gekommen, bei dem hundert Schweine ihr Leben eingebüßt hatten. Hundert Stück Schlachtvieh, von der USO spendiert und über dreißigtausend Lichtjahre hinweg transportiert, ehe sie überhaupt in der Großen Magellanschen Wolke angekommen waren, hatte den fünftausend Mann der CREST IV schon Tage zuvor das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.
    Dann aber war der Gaumengenuß durch einen technischen Versager im Hauptentzerrer auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Wenn Terminow daran dachte, lief ihm jetzt noch die Galle über.
    Männer wie Lordadmiral Atlan und dem ertrusischen USO-Spezialisten Melbar Kasom durfte ähnliches auf keinen Fall passieren. Also überprüfte Terminow mit seinem Spezialrechner nochmals alle Daten, die von den einzelnen Stationen hereinkamen.
    Auch vor seinem Kommandostand baute sich nun der Abwehrschirm auf. Er hing wie eine durchsichtige Halbkugel vor dem Pult und schirmte es gegen die beiden leichten Transmitter ab, die in dem von hier aus überblickbaren Teil der Halle standen.
    Die Feldlinien zuckten an den Leitern empor. Sie verdichteten sich zu einem fauchenden Energiestrom von tiefroter Farbe. Ober den Polsäulen berührten sich die Beiden Ströme und bildeten somit den bekannten Spitzbogen moderner Transmitter. Zwischen ihnen entstand das schwarzblaue, grenzenlos wirkende 5-D-Feld, in dem der entstofflichte Hyperimpuls ankommen und anschließend rematerialisieren mußte.
    Terminow trat plötzlich der Schweiß auf die Stirn. Unbegründeterweise dachte er wieder an die hundert Schweine, deren schreckliches Ende in der Bordzeitung der CREST gebührend gewürdigt worden war.
    Die IMPERATOR III sendete noch immer nicht. Terminow zwang sich zur Ruhe.
    Weit hinter ihm öffneten sich die vorschriftsmäßig geschlossenen Strahlschutzschleusen. Ein hochgewachsener, hagerer Mann in einfacher Borduniform trat ein. Das allgegenwärtige Robot-Steuerelement der Transmittersektion gab einen Impuls an die vier Kampfmaschinen, die reglos rechts und links der Panzerschleuse standen. Die vier Giganten nahmen im gleichen Sekundenbruchteil die Individualschwingungen des eintretenden Mannes auf und identifizierten ihn als Chef des Solaren Imperiums, Großadministrator Perry Rhodan.
    Die Armstummeln mit den eingebauten Energiewaffen zuckten salutierend nach oben. Metallische Sohlen knallten auf den Boden.
    Rhodan verzog das Gesicht und warf einen unwilligen Blick auf die Maschinen. Die Salutordnung schrieb eigentlich den sofortigen Aufmarsch von einundzwanzig Robotern vor. Diese friedensmäßige Vorschrift war jedoch schon vor Wochen aufgehoben worden.
    Perry Rhodan blieb stehen, sah sich die fast drei Meter hohen Giganten an und tippte entsagungsvoll an seine etwas zerbeulte Schirmmütze.
    Rhodan wartete, bis die Maschinen seinen Gruß registriert und wieder ihre normale Wachstellung eingenommen hatten. Langsam, die Hände auf dem Rücken verschränkt, schritt er an den einzelnen Schaltkabinen vorbei, nickte flüchtig zu den grüßenden Männern hinüber und blieb im Eingang zur Transmitterhalle stehen.
    Sein schmales Gesicht war unbewegt. Nur die grauen Augen zeigten Leben. Sie schienen mit einem Blick alles zu erfassen, was überhaupt bemerkenswert war.
    Terminow hob lediglich grüßend die Hand. Er drehte sich nicht um. Seine Aufmerksamkeit galt den Kontrollen.
    „Darf man noch näherkommen?" vernahm er die Stimme des fast legendären Mannes, der am 8.
    Juni 2436 seinen fünfhundertsten Geburtstag erleben würde. Bis dahin mußte aber noch ein halbes Jahr vergehen. An Bord der CREST IV schrieb man erst den 12. Januar.
    „Das Feld steht, aber die Gefahrenlinie ist noch dunkel. Wenn Sie nähertreten möchten. Sir - hier gibt es einen zweiten Sessel."
    Terminow vernahm die Schritte des Großadministrators. Rhodan verlor kein Wort über die überflüssige Empfangszeremonie.
    Er drehte den Sitz herum, setzte sich und lehnte sich zurück. Als er die Mütze abnahm, fiel ihm eine Strähne seines dunkelblonden Haares in die Stirn. Rhodan wirkte müde und

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