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0329 - Ein Planet läuft Amok

Titel: 0329 - Ein Planet läuft Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Nein, meine Herren ich halte eine systematische Erkundung für sinnlos. Gäbe es hier eine Zivilisation, hatten wir es längst bemerkt - beziehungsweise, ihre Vertreter hätten uns längst aufgespürt. Intelligentes Leben der Entwicklungsstufe eins aber braucht uns nicht zu interessieren."
    „Ich weiß nicht", sagte Roi Danton und putzte angelegentlich die Gläser seiner Lorgnette. „Eigentlich sind wir bisher nur deshalb so weit gekommen, weil wir uns für alles interessierten..."
    „Ich wollte, wir wären nicht ganz so weit gekommen!" bemerkte Kasom zynisch. „Oder ist Ihnen M-87 nicht weit genug, Monsieur Danton?"
    Roi steckte seine Lorgnette umständlich weg und betupfte sein Schönheitspflästerchen.
    „Es gibt Leute", sagte er langsam, „die sind bereits zufrieden, wenn sie aus ihrem Wohnraum in die gefüllte Speisekammer laufen können. Naturgemäß können solche Leute den Höhenflügen eines Genies nicht folgen."
    Er räusperte sich.
    „Oro, mein Schönheitsmal ist eingetrocknet. Warum hat Er nicht dafür gesorgt, daß ich standesgemäß gerüstet in diesen Raum treten darf?"
    Dienstbeflissen angelte sich der Ertruser das Schminkköfferchen aus rotem Saffianleder, das hinter ihm stand. Er wühlte in seinem Inhalt, dann reichte er seinem Herrn triumphierend ein daumennagelgroßes Schönheitspflaster.
    Roi streckte empört die Hände aus.
    „Ist Er denn von allen guten Geistern verlassen, Er Nichtsnutz? Dieses Mal ist für meine Epaule, aber nicht für mein Menton!"
    Oro zuckte zurück.
    „Verzeihung, Majestät, aber ein kleineres Pflaster ist nicht mehr vorhanden. Der Vorrat liegt in Ihrer Kabine auf der FRANCIS DRAKE."
    „Dann schaffe Er mir die FRANCIS DRAKE umgehend herbei!" befahl der Freihändlerkönig hochfahrend.
    „Das dürfte etwas schwierig sein", bemerkte Kasom grinsend.
    Roi Danton musterte ihn lange durch seine Lorgnette, dann sagte er lässig: „Für einen guten Diener gibt es das Wort 'unmöglich' nicht, Monsieur Kasom. Sie müssen noch viel lernen, bevor ich Sie in die Schar meiner Bediensteten aufnehme."
    „Hören Sie bitte auf!" befahl Rhodan. „Wir haben keine Zeit für Ihre Mätzchen."
    „Ha!" ächzte Roi. „Mir das! - Oro, mein Riechflakon!"
    Während sein Diener sich beeilte, dem Befehl seines Herrn zu folgen, meldete sich Icho Tolot zu Wort.
    Der Großadministrator nickte ihm auffordernd zu.
    „Mein Kollege und ich", begann Tolot, „haben den Planeten, den Sie Clearwater nannten, selbstverständlich umkreist, bevor wir Sie hierherführten. Dabei konnten wir keine Anzeichen einer Besiedlung durch intelligente Bewohner feststellen. Wir halten es auch nicht für unbedingt erforderlich, uns darüber Gewißheit zu verschaffen. Andererseits könnte es natürlich nicht schaden, wenn die Beibootbesatzungen ein wenig trainierten, damit sie wieder ihre ursprüngliche Kondition erhalten."
    „Das ist natürlich auch ein Grund", erwiderte Perry Rhodan schmunzelnd, „aber nicht der primäre."
    „Ich bin für eine genaue Untersuchung Clearwaters und seiner beiden Monde!" warf Iwan Iwanowitsch Goratschin ein. „Wissen wir denn, ob sich nicht auf einem dieser Himmelskörper der Stützpunkt einer raumfahrenden Rasse verbirgt? Sie muß ja nicht unbedingt von Clearwater stammen!"
    „Ganz meine Meinung, Monsieur Goratschin", sagte Roi affektiert.
    Rhodan nickte bedächtig und wandte sich dann an Merlin Akran und Ische Moghu.
    „Wir werden in einer Stunde zwanzig Beiboote ausschleusen, meine Herren. Sie sorgen dafür, daß die CREST während dieses Erkundungsunternehmens überprüft und für den Start vorbereitet wird.
    Irgendwo müssen wir dann das vergiftete Wasser ablassen und die Tanks mit Frischwasser fühlen."
    Er blickte die Flottillenchefs an.
    „Major Keller und Major McCisom, Sie übernehmen mit Ihren Korvetten den Erkundungsflug. Sorgen Sie dafür, daß nur gesunde Besatzungen eingesetzt werden. - Die Majore Hohle, Runete und Kulu halten sich unterdessen in Alarmbereitschaft."
    Er erhob sich.
    „Das wäre alles. Genauere Anweisungen erhalten die einzelnen Offiziere von mir persönlich."
     
    *
     
    Es war Nacht über diesem Teil Clearwaters, als die zwanzig Beiboote mit ohrenbetäubendem Dröhnen in den Himmel rasten. Über dem südlichen Horizont leuchtete einer der beiden Monde als rotgoldene Sichel, vor die sich allmählich die mächtigen Türme von Gewitterwolken schoben.
    Iwan Iwanowitsch Goratschin stand auf einem Felsvorsprung am steinigen Ufer des Flusses und

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