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0329 - Ein Planet läuft Amok

Titel: 0329 - Ein Planet läuft Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesicht des Ertrusers.
    Es sah so schrecklich aus wie der Totenschädel eines Riesen. Die Haut war aufgeplatzt und hing in pergamentartigen Fetzen vom gelblich verfärbten Fleisch. Die Hände glichen beinahe denen eines Skeletts.
    „Sehen Sie sich vor, Kasom", sagte er, „daß Sie sich nicht gleich zuviel zumuten. Ich fürchte, Sie und Masut haben am meisten unter Hunger und Durst gelitten."
    „Mein Magen vertragt alles", gab Kasom grinsend zurück.
    Aus dem Hintergrund der Schleuse tauchte eine seltsam anmutende Gestalt auf.
    Es war Oro Masut mit einem merkwürdigen Gestell auf dem gekrümmten Rücken.
    Perry Rhodan öffnete den Mund brachte jedoch keinen Ton hervor.
    Er kannte das Gestell, denn Roi Danton hatte es in seine Gastkabine auf der CREST IV bringen lassen weil er sehr oft für längere Zeit auf dem Flaggschiff des Großadministrator wohnte.
    Es war ein antiquiertes Himmelbett!
    „Vorsicht, bitte!" schrie Oro heiser.
    „He!" rief Melbar Kasom überrascht. „Was willst du mit dem Sündenpfuhl Seiner Majestät?"
    Oro versetzte ihm, einen Fußtritt.
    „Weg da, Erdenwurm! Seine Majestät befinden sich in Gefahr, unstandesgemäß zu ruhen!"
    Kasom stieß einen unterdrückten Schmerzensschrei aus.
    Blitzschnell schob er ein Bein vor.
    Dantons Leibdiener stolperte, da er das Hindernis nicht sehen konnte. Mit einem Hechtsprung stürzte er aus der Schleuse auf den Boden Clearwaters. Das Himmelbett hüpfte über die Rampe und fiel seitlich herunter. Die Einzelteile verstreuten sich im Gras. Der Himmel senkte sich fallschirmartig auf Oro herab und hüllte ihn ein.
    Rhodan, Atlan und Kasom lachten bis ihnen die Kehlen schmerzten.
    Schimpfend und fluchend verstrickte sich Masut immer mehr in dem Betthimmel - bis der Stoff mit einem lauten Krachen zerriß.
    Wütend zog Rois Leibwächter seinen Schockblaster.
    Aber geistesgegenwärtig warf Kasom ihm die Thermoskanne zu und rief: „Fang auf!"
    Oro ließ seinen Strahler fallen und fing die Kanne auf. Mit ausgesprochen dummem Gesichtsausdruck starrte er sie an.
    „Kommen Sie!" sagte Kasom zu Rhodan und Atlan. „Dieser mißratene Sohn von Ertrus bringt es sonst noch fertig und schießt mit dem Impulsstrahler auf uns."
    Schmunzelnd durchquerten sie die Schleusenkammer und traten in den Lift, der sie zur Kommandozentrale bringen sollte. Hinter ihnen verklang Oros zorniges Gebrüll.
    Perry Rhodan wurde sehr schnell wieder ernst, als er die ersten Meldungen aus der Bordklinik erhielt.
    Zweiundvierzig Männer waren mit schweren Magen - und Darmkrämpfen eingeliefert worden. Sie hatten am Fluß zuviel Wasser getrunken, was ihren ausgetrockneten Körpern naturgemäß schlecht bekommen war.
    Doc Artur berichtete, daß zwei Männer bereits gestorben waren. Vier weitere befanden sich in Lebensgefahr. Außerdem hatten die Roboter einen Ertrunkenen aus dem Fluß gezogen. Der Mann war beim hastigen Trinken über das felsige Ufer gefallen und wegen seiner körperlichen Erschöpfung nicht fähig gewesen, sich durch Schwimmen zu retten.
    Der Großadministrator machte sich schwere Vorwürfe, daß er nicht dafür gesorgt hatte, daß die Schleusen nach der Landung geschlossen blieben. Mit einer einzigen Schaltung von der Zentrale aus wäre das möglich gewesen.
    Aber Atlan wies ihn darauf hin, daß er zum Zeitpunkt der Landung gar nicht mehr in der Lage gewesen sei, einen klaren Gedanken zu fassen. Seine letzten Reserven hätte er beim Landemanöver selbst verausgabt und damit ihnen allen das Leben gerettet, denn ein anderer wäre dazu nicht mehr fähig gewesen. Außerdem, so fügte er hinzu, seien die Besatzungsmitglieder des Flottenflaggschiffes keine unwissenden Kinder und wüßten genau, welche Gefahren einem Halbverschmachteten drohten, wenn er sich bei der Zuführung von Flüssigkeit und Nahrung nicht mäßigt. Bei der außergewöhnlichen Situation nach der Landung sei jeder für sich selbst verantwortlich gewesen.
    Allmählich beruhigte sich Rhodan wieder.
    Er ordnete, soweit die Roboter nicht schon selbständig gehandelt hatten, Maßnahmen zur Behandlung der gesamten Besatzung an, ließ die Kampfroboter Wachtposten aufstellen und verfügte eine halbtägige allgemeine Erholungspause.
    Mit letzter Kraft schleppte er sich danach in seine Wohnkabine, legte sich angezogen aufs Bett und war im gleichen Moment eingeschlafen.
     
    *
     
    Er erwachte vom hartnäckigen Summen des Türmelders.
    Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bis er sich zurechtfand. Doch spürte er die

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