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033 - Das vertauschte Gehirn

033 - Das vertauschte Gehirn

Titel: 033 - Das vertauschte Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter T. Lawrence
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stößt einen hellen, spitzen Schrei aus und taumelt zurück. Sofort setze ich nach, meine Faust kracht gegen sein Kinn, und er fliegt gegen die rückwärtige Wand, hinter der sich die Gräber der beiden Toten dieser Grabkammer befinden.
    Mit Wucht knallt sein Schädel gegen die Wand, das Messer entfällt seinen Fingern. Sofort bin ich bei ihm. Ein Haken in den Magen läßt dumpf die Luft aus seinen Lungen entweichen. Ganz dicht vor mir sehe ich sein Gesicht. Elisabeths schönes Gesicht. Fast spüre ich selbst den Schmerz, als ich mit Wucht aushole und die Faust in dieses zarte Gesicht knalle. Wieder und wieder, bis meine Kraft nachläßt, und der Kopf nur noch eine breiige, blutende Masse ist.
    Ich glaube, daß er am Ende ist, lasse von ihm ab und ringe keuchend nach Atem. Das Mädchen sieht schrecklich zugerichtet aus, aber es richtet sich auf, gibt einen haßerfüllten Laut von sich und stürzt wieder auf mich.
    Der Angriff kommt so plötzlich und so unerwartet, daß ich durch den Anprall stolpere und zu Boden falle. Heißer Schmerz durchflutet mich, als mein Ellenbogen gegen den Steinboden prallt, und für Sekunden bin ich wie gelähmt.
    Mit einem Schrei liegt McDoonley über mir. Elisabeths Blut tropft mir auf das Gesicht, verklebt mir die Augen, perlt an meinen Wangen hinunter, und Ekel steigt in mir hoch, als mir ein paar dieser heißen Tropfen auf die Lippen fallen. Ich will den Kopf abwenden, aber die Hände, die nun in einem Würgegriff um meinen Hals gelegt sind, lassen es nicht zu. Tief pressen sich die feingliedrigen Finger in das weiche Fleisch meines Halses, schnüren mir die Luft ab, bis bunte Sterne vor meinen Augen ihren Reigen tanzen. Mit letzter Kraft werfe ich mich herum, reiße die Hände von meinem Hals und rollte mich zur Seite.
    Etwas fällt neben mir klappernd zu Boden. Die Maschinenpistole! Während McDoonley über den Boden heran kriecht, rolle ich noch eine Umdrehung weiter, greife gleichzeitig nach der MP und drücke ab. Das Rattern zerreißt mir fast das Trommelfell. Der Mädchenkörper wird hin und her geschüttelt, bis ich den Finger vom Abzug nehme und es still wird.
    Elisabeth liegt da, die Augen weit und anklagend auf mich gerichtet. Ich starre sie an, fühle mich bei ihrem Anblick hundeelend und völlig ausgelaugt. Ich versuche mir einzureden, eine Tote erschossen zu haben, aber irgendwie gelingt es mir nicht.
    „Peter!“ höre ich draußen die Stimme des Docs. „Hast du ihn? Wer hat geschossen?“
    Mühsam komme ich in die Höhe, blicke vorsichtig hinaus. Er steht immer noch an der gleichen Stelle und blickt in meine Richtung. Mehr als ein Meter trennt ihn von der schützenden Marmordeckung.
    Ich hebe die MP hoch, schiebe langsam den Lauf durch den Fensterspalt und visiere die kleine Gestalt an.
    „Ich habe geschossen!“ brülle ich all meine Wut heraus. „Und ich werde es wieder tun, Doc!“
    Das Hämmern der MP zerfetzt die Gräber um ihn herum, aber er ist schnell wie ein Wiesel, hechtet mit einem gewaltigen Satz hinter den Marmorblock. Das Magazin ist leer. Ich schiebe ein neues ein, während ich weiter auf die mondbeschienene Totenlandschaft hinaus starre.
    „John!“
    „Kommen Sie her, Doc! Ich warte!“
    „Was ist mit Elisabeth?“
    „Elisabeth?“ Ich lache hart auf. „Elisabeth haben Sie umgebracht, Doc! Ich habe nur McDoonley getötet. Hoffentlich gibt dieses blutrünstige Vieh nun endlich Frieden.“
    „John!“ Die Stimme des kleinen Mannes überschlägt sich fast. „Was haben Sie mit ihr gemacht! Ich habe ihren Körper McDoonley nur geliehen, um Sie zu überlisten. Vorher versprach ich ihr, das sie ihn wieder zurückbekommt.“
    „Sie versprachen es ihr?“ frage ich höhnisch. „Wollen Sie etwa behaupten, daß Elisabeth ihren Körper freiwillig zur Verfügung stellte?“
    „Natürlich, John. Sie ist doch meine Tochter.“
    Ich stehe da, wie vom Donner gerührt, blicke zurück, wo im Dämmerlicht das tote Mädchen liegt. Seine Tochter! Dann muß sie schon alles gewußt haben, bevor ich es ihr erklärte. Mein Gott, wie hatte sie geheuchelt! Dabei hatte sie nichts Eiligeres zu tun gehabt, als dem Doc meinen Plan zu erzählen.
    „So ist das also!“ höre ich mich niedergeschlagen sagen. „Nun gut, dann hat sie mich eben belogen, Doc. Jedenfalls ist ihr Körper nur noch ein blutiger Fleischhaufen. Ich glaube nicht, das sie auf ihn noch stolz sein kann, wenn sie ihn wiederbekommt.“
    „Du Schwein, ich habe es ihr versprochen!“ Es klingt wie ein

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