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033 - Das vertauschte Gehirn

033 - Das vertauschte Gehirn

Titel: 033 - Das vertauschte Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter T. Lawrence
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Pistole in der Hand. Er wirkt gefaßter als vorhin. Es scheint ihn zu beruhigen, daß nun auch sein Chef zu überlegen beginnt.
    „Er war draußen“, sagt er rasch und läßt mich dabei nicht aus den Augen. „Sir, hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu!“
    Dann geht alles blitzschnell. Ich wünsche mich hinter ihn, höre ihn einen verblüfften Schrei ausstoßen, dann schlage ich ihm von hinten die Pistole aus der Hand. Getman greift sich an die Brust, sinkt zu Boden, während der Wärter herumwirbelt und mich fassungslos anstarrt.
    „Crowly!“ sage ich und sehe ihm fest in die Augen. „Ich wünsche mir, daß du auf der Stelle stirbst.“
    Crowly stößt einen erstickten Schrei aus, greift sich an den Hals, reißt den Kragen auf, als würde er ersticken. Mit aufgerissenem Mund geht er in die Knie, blickt mich dabei an, würgt, hustet und kippt dann zur Seite. Es ist still auf dem Flur, nur Crowly röchelt noch leise, aber dann verebbt auch dieses Geräusch.
    Ich lehne mich gegen die Wand, schließe für ein paar Sekunden die Augen und denke nach. Vor mir liegen die beiden toten Männer, die Stille wirkt beruhigend auf mich. Plötzlich fühle ich mich müde und ausgelaugt. Zu viel Energie habe ich verbraucht. Ich muß erst einmal schlafen, brauche Ruhe.
    Noch einmal fasse ich all meine Kraft zusammen, denke an Elisabeth und wünsche mich vor ihr Haus. Die Toten verschwimmen vor meinen Augen, es wird kühl, Nieselregen schlägt mir ins Gesicht. Ich sehe hoch. Ja, Elisabeth ist zu Hause.
    Hinter den Fenstern ihrer Wohnung brennt Licht. Und dann sehe ich einen Schatten – und noch einen. Den eines Mannes. Sie hat mich vergessen, will mit einem Mörder nichts mehr zu tun haben, läßt sich von einem anderen küssen, streicheln …
    Hass lodert in mir auf. Hass auf diesen Mann, der es wagt, mir Elisabeth wegzunehmen.
    Langsam gehe ich über die Straße auf das Haus zu.
    Tiefe Dunkelheit empfängt mich im Treppenhaus. Drei Stockwerke muß ich hinaufsteigen. Das kostet Kraft. Aber mich einfach die Treppe hinauf zu wünschen, würde noch mehr kosten. Und Kraft muß ich sparen. Wer weiß, wozu ich sie noch brauche.
    Erschöpft stehe ich vor ihrer Tür, stehe einfach da, ringe nach Atem, versuche Kraft zu sammeln. Wer wird es sein, der Elisabeth umgarnt? Wie wird er aussehen? Ist er jung, alt, in meinem Alter? Der Hass auf dieses Individuum gibt mir neue Kraft. Ich werde den Kerl umlegen, zerquetschen wie eine Natter. Und Elisabeth soll mir zusehen dabei. Ich bin fertig mit ihr. Ein für allemal.
    Der Klingelknopf. Ping-pong! Von drinnen höre ich jetzt Musik, und mein Herz krampft sich zusammen. Es ist die Schallplatte, die ich ihr einmal geschenkt hatte, meine Lieblingsmusik, Elisabeths Lieblingsmusik.
    Und nun dieser Kerl!
    Wieder drücke ich auf den Klingelknopf. Die Musik verstummt, dann, höre ich Elisabeths Stimme: „Du, hat es nicht eben geklingelt?“
    „Ich weiß nicht, Liebling. Aber ich sehe mal nach.“
    Diese Stimme! Das kann doch gar nicht sein. Ich will wegrennen, fort, egal wohin. Nur weg von dieser Tür und der Stimme, die durch sie hindurch dringt. Aber ich stehe da, wie angewurzelt, lausche den Schritten, die sich nähern. Darin öffnet sich die Tür, und er steht vor mir. Ich will schreien, zurückweichen, irgend etwas tun und stehe da, wie ein Baum, unfähig auch nur den kleinen Finger zu krümmen.
    „Ja, bitte?“
    Es ist dunkel auf dem Flur, und aus der Diele fällt nur ein schwacher Lichtschimmer auf meine Gestalt. Darum erkennt er mich nicht sofort. Ich versuche wieder, mich zu bewegen, strenge mich an, und dieses Mal gelingt es mir. Ich trete einen Schritt vor, bis das Licht auf mein Gesicht fällt. Der Mann reißt entsetzt die Augen auf.
    „Mein Gott!“ kommt es erstickt über seine zusammen gepreßten Lippen. „Ich denke – ich denke, du sitzt in der Todeszelle!“
    Kalt. Alles ist kalt in mir. Ich habe die Fassung zurückerlangt, denn jetzt weiß ich, wieso dies alles geschehen kann. Nur ein Mann ist schuld daran. Doc Lundi, dieser Teufel! Ihm allein habe ich alles zu verdanken, jeden dieser entsetzlichen, unfaßbaren Augenblicke meines Lebens. Dies ist das Werk des Satans, und Lundi muß mit ihm verwandt sein.
    „Hallo, John Morgan“, sage ich zu dem Mann in der offenen Tür. „Ich glaube, es gibt einiges zu bereden.“
    Ich trete ein und gehe an dem Mann vorbei. Für den Bruchteil einer Sekunde glaube ich, nun müßte irgend etwas geschehen. Aber es passiert nichts. Ich gehe

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