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033 - Der Frosch mit der Maske

033 - Der Frosch mit der Maske

Titel: 033 - Der Frosch mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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mit Hagn, der nun eine besondere Zelle, entfernt von den gewöhnlichen Haftplätzen, in der Cannon-Row-Station einnahm.
    Hagn weigerte sich, irgendwelche Geständnisse zu machen.
    »Sie haben keine Beweise, Elk«, sagte er. »Und Sie wissen, daß ich unschuldig bin.«
    »Sie waren der letzte, den man in Genters Gesellschaft gesehen hat«, sagte Elk fest. »Im übrigen hat auch Mills alles verraten. Ich will es Ihnen gestehen, wir haben seit heute morgen Nummer Sieben unter Schloß und Riegel.«
    Zu seinem Erstaunen brach Hagn in helles Gelächter aus, »Bluff! « sagte er. »Und ein billiger Bluff. Damit können Sie kleine Diebe täuschen, aber mir machen Sie nichts weis. Wenn Sie ›Sieben‹ gefangen hätten, würden Sie nicht so fröhlich zu mir sprechen. Gehen Sie doch und finden Sie ihn, Elk. Und wenn Sie ihn gefunden haben, dann halten Sie ihn nur ja fest. Lassen Sie ihn nicht entkommen, so wie Mills Ihnen entkommen wird.«
    Elk kehrte von dieser Unterredung mit dem Gefühl zurück, daß vielleicht doch nicht alles ganz nach seinem Wunsch gegangen war.
    Aber als er das Gebäude verließ, winkte er dem Oberinspektor.
    »Ich werde Hagn heute nachmittag einen Lockvogel schicken. Stecken Sie die beiden zusammen und lassen Sie sie allein.«
    Der Oberinspektor nickte verständnisinnig.

17.
    An jenem Morgen, an dem Elk auf die Ankunft des geständigen Mills wartete, wurden umständliche Vorsichtsmaßregeln ergriffen, um den Gefangenen sicher in die Polizeidirektion zu schaffen. Während der ganzen Nacht war das Gefängnis von einem Kordon bewaffneter Wachen umgeben, und Wachen patrouillierten in dem angrenzenden Hof. Der gefangene Frosch war ein gebildeter Mann, dem es nicht schlecht ergangen und der auf der Walze von zwei vagabundierenden Mitgliedern der Brüderschaft angeworben worden war. Aus seinen Aussagen ging her vor, daß er als Abteilungschef fungiert hatte, indem er die Instruktionen und Orders den Unteroffizieren und Gemeinen weitergab.
    Um elf Uhr brachte man ihn aus seiner Zelle, aber Mills war trotz der Versicherung, die er erhalten hatte, nervös und furchtsam. Außerdem war er erkältet und hustete stark.
    Um elf Uhr fünfzehn wurden die Gefängnistüren geöffnet, und drei Motorradfahrer führen gleichzeitig heraus. Ein geschlossenes Auto mit herabgelassenen Vorhängen folgte ihnen. Auf beiden Seiten begleitete den Wagen eine Patrouille auf Motorrädern, und ein anderes Auto, mit Polizeibeamten bemannt, folgte.
    Sie erreichten Scotland Yard ohne Mißgeschick. Die Tore an beiden Seitenflügeln des Gebäudes wurden geschlossen, und Mills wurde durch das Haupttor hereingebracht. Elks Beamter Balder und ein Detektivsergeant nahmen den Mann in Obhut, der sehr blaß war und schwankte.
    Er wurde in ein kleines Zimmer, das an Elks Büro stieß, geführt. Es war ein Raum, dessen Fenster mit schweren Stangen versehen waren, weil er während des Krieges als Arrest für Spione verwendet worden war. Zwei Leute wurden zur Bewachung außerhalb der Tür beordert, und der immer unzufriedene Balder kam herein, um zu berichten.
    »Wir haben den Burschen ins Wartezimmer gesteckt, Herr Inspektor.«
    »Hat er etwas gesagt«, fragte Dick, der um des Verhöres willen gekommen war.
    »Nein, nur verlangt, daß das Fenster geschlossen werden soll. Da habe ich es selber zugemacht.«
    »Bringen Sie uns den Gefangenen!« sagte Elk.
    Sie warteten eine Weile und hörten das Rasseln von Schlüsseln und dann ein aufgeregtes Stimmengewirr. Balder stürzte herein.
    »Er ist krank, ohnmächtig oder so was!« keuchte er. Und Elk stürzte ihm nach, den Korridor entlang in das Wartezimmer. Mills lag halb, den Oberkörper schwer gegen die Mauer gelehnt. Seine Augen waren geschlossen, sein Gesicht war aschfahl. Dick beugte sich über ihn und legte ihn flach auf den Boden. Er roch an seinem Mund.
    »Blausäure«, sagte er. »Aus.«
    An jenem Morgen war Mills bis auf die Haut ausgezogen und alle seine Kleidungsstücke waren gründlich untersucht worden. Aus besonderer Vorsicht hatte man außerdem seine Taschen zugenäht. Den beiden begleitenden Detektiven gegenüber hatte er hoffnungsvoll von seiner bevorstehenden Reise nach Kanada gesprochen. Niemand, außer den Polizeioffizieren, war mit ihm in Berührung gekommen.
    Dicks erster Blick galt dem Fenster, von dem vorhin Balder erwähnt hatte, er hätte es geschlossen. Es war jetzt etwa sechs Zoll weit geöffnet.
    »Herr Hauptmann, ich weiß ganz bestimmt, daß ich es geschlossen habe«, sagte

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