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0330 - Der Seelenwächter

0330 - Der Seelenwächter

Titel: 0330 - Der Seelenwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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ich die Pläne des Astaroth und seinen Seelenpakt gestört habe. Auch wenn es gegen Freunde unseres Erzfeindes Zamorra ging – es gibt eben die Regeln!«
    »Der Starke unterwirft sich den Regeln nicht!« grollte Wang. »Er bricht sie, um neue Maßstäbe zu stellen und andere Regeln aufzubauen!«
    »Bedauerlicherweise bin ich dazu nicht mächtig genug!« In Leonardos Stimme klang eine Art Enttäuschung. »Ich mußte mich dem Gericht der 11 Dämonenfürsten unterwerfen. Und deshalb habe ich euch, in Unkenntnis eures Sieges, zu mir gerufen. Denn den Ort, wohin wir gehen, können nur Sterbliche betreten. Doch ein Dämon muß den Schlüssel dafür besorgen. Sterbliche können den Dämon mit hinein und hinaus nehmen – weil er den Schlüssel führen muß!«
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß wurde im Gesicht noch blasser. Seine Lippen zitterten als er sich jetzt an Leonardo de Montagne wandte.
    »Ich fürchte, ich habe von dem Ort vernommen, wohin unsere Reise geht!« sagte er dann leise. »Es ist die Scheol, die Vorhölle und Hölle der Heiden!«
    Leonardo de Montagne nickte mit grimmiger Miene.
    »Ich werde hinuntergehen und ihr werdet mir folgen!« befahl er. »Einer von euch wird meine Dämonensubstanz hinein- und hinaustragen. Der andere wird diesen Chandras hinausbringen, wenn wir ihn gefunden haben!«
    »Richtig!« bemerkte Eysenbeiß. »Aber erst müssen wir ihn finden. Und das dürfte fast unmöglich sein. Die Schoel ist unendlich groß und vielschichtig. Weder die Gesetze dieses Kosmos noch aus dem Reich der Schwefelklüfte haben dort Gültigkeit. Ich habe in meinem anderen Leben geheime Schriften gelesen…«
    »… deren Wissen uns sehr zugute kommen wird, wenn wir unten sind!« unterbrach ihn Leonardo. »Ihr werdet gehorchen?« Seine Frage war mehr eine Feststellung.
    Die beiden Angesprochenen nickten. Wang legte die Hand auf sein Schwert und Eysenbeiß machte ein ängstliches Gesicht. Er war feige – aber dennoch gefährlich, wie eine Natter. Und er wußte zu gut, daß ihn Leonardo zwingen konnte, den Weg mitzugehen.
    »Dann folgt mir zu Phenex!« befahl der Fürst der Finsternis. »Lucifuge Rofocale sagte mir, daß Phenex, der Lehrmeister der Hölle, die Wege hinunter kennt und weiß, wo sich der Schlüssel befindet, der das Tor zur Scheol für uns öffnet!«
    Er ergriff ohne weitere Worte abzuwarten, seine beiden Vasallen bei den Händen und versank mit ihnen in jene Regionen, in denen Phenex, ein mächtiger Marquis der Falschen Hierarchie und 37. Dämonenfürst der Goethia, regiert…
    ***
    »Kamera ab! Und – Action!« dröhnte die Stimme des Regisseurs durch die Halle. Die Männer, von denen die Klappen geschlagen wurden, sprangen zurück. Professor Zamorra hörte das leise Surren der Kameras, die ein nie dagewesenes Schauspiel auf Zelluloid bannten.
    Vorn auf dem Set war durch die Kräfte des Uromis eine bizarre Fantasylandschaft entstanden, welche den Hintergrund bildete. Davor war ein unübersehbares Gewimmel von Gestalten, die in Kämpfe verwickelt waren.
    Und mitten drin Michael Ullich und Corinna Bowers…
    ***
    »Was für ein Kampf!« stieß Michael Ullich aus. »Dieser Film wird alles in den Schatten stellen, was jemals gedreht wurde! Und wir sind dabei!«
    Corinna Bowers konnte nicht antworten. Sie standen Rücken an Rücken und wehrten Scharen von eindringenden Kriegern ab, die Schwerter schwangen, Lanzen erhoben, Streitäxte in den Händen hielten und Morgensterne wirbelten. Aus einem Scharmützel in dem Roman der Autorin Christina Berninger hatte man eine hollywoodgerechte Massenszene ins Drehbuch gesetzt. Die »Tigerin«, Heldin des Romans »Das Schwert der Macht« und ihr Gefährte »Lival, der Nachtprinz« wurden von unübersehbaren Scharen angegriffen. Um diese Schlacht einigermaßen logisch zu erklären, ließen die Drehbuchautoren das Heldenpärchen in ein Kampfgetümmel zweier feindlicher Heere geraten. Literarische Originalvorlagen erkannten die Autoren in Filmdrehbüchern meist nur am Titel wieder.
    Für Corinna Bowers war alles ein fürchterliches Durcheinander. Wer sie angriff, den bekämpfte sie. So einfach war das. Und sie wunderte sich, daß es ihr die Gegner manchmal leicht machten, obwohl es so aussah, als würden sie tatsächlich Verwundungen davontragen und sterben.
    »Uromis leistet ganze Arbeit!« rief ihr Michael Ullich zu. »Heute klappt die Sache vorzüglich. Los, Mädchen. Es sind Dämonenwesen, die keinen Schmerz verspüren. Du brauchst keine Hemmungen zu haben. Es

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