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0330 - Ein Mann wie Rhodan

Titel: 0330 - Ein Mann wie Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einzuprägen, um sie später, wenn er freikommen sollte, der Polizei schildern zu können. In der Dunkelheit vermochte er jedoch kaum etwas zu erkennen. Die Männer handelten mit einer Entschlossenheit, die Anrath vermuten ließ, daß der Überfall bis in alle Einzelheiten geplant war.
    Man nahm ihm seine Erkennungsmarke und seinen Dienstausweis ab. Dann wurde er entkleidet. Die Männer trugen ihn auf einen zweiten Flugschrauber zu, der hinter der Station stand. Die Maschine mußte gelandet sein, als Fencher gekommen war. Der Lärm von Fenchers Flugschrauber hatte die Geräusche der anderen Maschine übertönt. Zum erstenmal spürte Anrath Zorn auf den kleinen Mann, der dort unten vor den Kontrollen saß und den Ahnungslosen spielte.
    Als Anrath an Fenchers Flugschrauber vorbeigeschleppt wurde, sah er, daß ein Mann darin lag.
    Nach seiner Haltung zu schließen, war er tot.
    Heiko Anrath fühlte, wie sich dumpfes Entsetzen in ihm ausbreitete. In welches unheilvolle Geschehen wurde er verwickelt?
    Drei der Männer hoben ihn in die zweite Maschine. Der vierte Fremde verschwand mit Anraths Kleidern und Papieren in Fenchers Flugschrauber. Die beiden Maschinen starteten gleichzeitig.
    Anrath wußte, daß noch eine Weile verstreichen würde, bevor er sich wieder bewegen konnte. Er glaubte nicht, daß er eine Chance hatte, die Pläne dieser skrupellosen Entführer zu durchkreuzen. An der Art, wie diese Männer vorgingen, war zu erkennen, daß sie für eine große Organisation arbeiteten und solche Dinge nicht zum erstenmal taten. Das war nicht irgendein Überfall, erkannte Anrath. Hier ging es um größere Dinge.
    Plötzlich erfolgte zweihundert Meter vor ihnen eine Explosion.
    Das war Fenchers Maschine! dachte Anrath verzweifelt.
    Mit dem Toten an Bord war sie abgestürzt.
    Ein paar Minuten später kam der vierte Mann mit seinem Fluganzug an Bord zurück. Er gab den drei anderen ein Zeichen. Es bedeutete, daß alles in Ordnung war.
    Das mochte vielleicht für die anderen zutreffen, überlegte Heiko Anrath niedergeschlagen.
    Für ihn war überhaupt nichts in Ordnung.
     
    *
     
    Der Polizeioffizier überreichte seinem Begleiter eine ausgeglühte Erkennungsmarke, die er im Wrack des abgestürzten Flugschraubers gefunden hatte.
    „Der Tote heißt Heiko Anrath", sagte er. „Er arbeitete als Schaltmeister im Beflutungspumpwerk."
    „Es war ein Unfall", sagte der zweite Polizist. „Ich glaube, daß wir auf Nachforschungen verzichten können."
    Er schob die Erkennungsmarke achtlos in die Tasche.
    Ein paar Stunden später erschienen in New-Tripolis die ersten Zeitungen vom 21.1.2436.
    Im Innern stand eine winzige Anzeige, vom Tod eines fleißigen und von seinen Mitarbeitern geschätzten Mannes berichtend. Die Öffentlichkeit nahm diese Notiz mit der gewohnten Gleichgültigkeit zur Kenntnis.
    Für die Welt war Heiko Anrath gestorben.
     
    2.
     
    Heiko Anrath hatte flach am Boden der Maschine gelegen, so daß er nicht sehen konnte, wo sie landeten. Inzwischen hatte man ihm andere Kleider gegeben. Ungefähr zwei Stunden waren sie durch die obersten Schichten der Atmosphäre geflogen. Die Lähmung war aus Anraths Körper gewichen, aber das war auch alles, was sich an seiner Lage verbessert hatte. Auf der hufeisenförmigen Bank im hinteren Teil des Flugschraubers saßen drei seiner Entführer. Einer von ihnen hielt einen Paralysator in der Hand und wandte seine Blicke nicht von Anrath ab. Der vierte Mann saß im Pilotensitz. Die Fremden hatten bisher nur ein paar Worte miteinander gewechselt.
    Anrath war sicher, daß man ihn mit jemand verwechselte. Er fragte sich, was die Verbrecher unternehmen würden, wenn sie herausfanden, daß sie sich getäuscht hatten. Wahrscheinlich würden sie ihn töten. Anrath studierte die Gesichter seiner drei Bewacher. Den Piloten konnte er nicht sehen, aber er war sicher, daß dessen Miene ebenso nichtssagend war wie die der drei Männer auf der Bank.
    Der Ingenieur gab sich keinen Illusionen hin. Er wußte, daß man die Leiche eines unbekannten Mannes benutzt hatte, um der Polizei glaubhaft zu machen, daß, der Schaltmeister von Sahara XI mit seinem Flugschrauber tödlich verunglückt war. Das war die einzige Erklärung für die Ereignisse in der Nähe des Beflutungspumpwerks.
    Anrath hob den Kopf. Sofort konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der drei Männer auf ihn.
    „Ich glaube, ich bin nicht der, den Sie suchen", sagte Anrath mit spröder Stimme. „Als Schaltmeister eines Beflutungspumpwerks

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