0338 - Die stählerne Zitadelle
vollkommener Zerstörung. Im Halbdunkel konnten die beiden Terraner erkennen, daß fast alle wichtigen Anlagen entweder explodiert oder ausgebrannt waren. Nur die kuppelförmige Erhöhung des Hauptkonverters hatte dem Angriff standgehalten. Perry Rhodan war erleichtert darüber, denn obwohl Marshall und er Zellaktivatoren trugen, war es gefährlich für sie, sich längere Zeit harter Strahlung auszusetzen.
Sie wühlten in den Überresten der Kontrollen herum. Rhodan bezweifelte, daß sie in diesem chaotischen Durcheinander etwas fanden, selbst wenn der Skoarto einen Hinweis hinterlassen haben sollte.
John Marshall richtete sich auf.
„Das sieht alles so hoffnungslos aus", sagte er. „Außerdem sind die Lichtverhältnisse so schlecht, daß wir nicht sehen können, was alles auf dem Boden herumliegt."
„Lassen Sie uns noch die Funkanlage untersuchen", schlug Perry Rhodan vor. „Vielleicht haben wir dabei etwas mehr Glück."
Seine Erwartungen wurden jedoch enttäuscht. Die Hauptanlage war umgekippt und wies auf ihrer Rückseite eine Reihe von Löchern auf. Der Boden unterhalb der Geräte war mit kleinen Teilen bedeckt.
Rhodans Beine verfingen sich in einem Gewirr von Kabeln, als er über das Hyperfunkgerät hinwegkletterte, um den Normalfunk zu untersuchen. Er riß sich los und beugte sich über die zerstörte Anlage.
„Nichts!" rief er Marshall zu.
„Wir haben keine Aussichten, etwas zu finden", antwortete der Mutant. „Auch dann nicht, wenn der Skoarto eine Nachricht in der Funkpositronik gespeichert hdt."
Rhodan strich mit beiden Händen über sein durch Biomolplast verändertes Gesicht. Der Skoarto hatte die vergessene Flotte von über dreitausend Walzenraumer um Hilfe gerufen.
War ihm keine Zeit geblieben, innerhalb des Schiffes irgendwelche Hinweise zurückzulassen, die später gefunden werden konnten?
„Der Skoarto hoffte auf die Hilfe seiner Soldaten", sagte Perry Rhodan. „Er wußte offenbar nicht, was mit den dreitausend Schiffen im Verlauf von dreihundert Jahren passiert ist. Da er mit der Ankunft der Soldaten rechnete, muß er in diesem Wrack Informationen hinterlegt haben."
„Wahrscheinlich haben Sie recht", stimmte John Marshall zu. „Sie dürfen jedoch nicht vergessen, daß wir nicht die ersten sind, die dieses Walzenschiff durchsuchen. Die Unbekannten, die den skoarischen Oberbefehlshaber hier herausholten, haben sicher alles gründlich durchforscht."
„Wir brechen die Suche ab", entschied Rhodan. „Entweder hat der Skoarto eine Nachricht hinterlassen, die nur von Skoars verstanden wird, oder andere haben vor uns alle Hinweise entfernt, die uns dienlich sein könnten."
„Wir hätten Jyll Ahnt Aymar mitnehmen sollen", sagte John Marshall niedergeschlagen.
„Es ist jetzt zu spät, um ihn noch zu holen", erwiderte Rhodan.
„Wollen wir noch andere Räume untersuchen?"
„Ich glaube nicht, daß dies Sinn haben wird." Rhodan deutete zum großen Schott, durch das sie hereingekommen waren. „Es wird am besten sein, wenn wir den Raumer jetzt verlassen. Ich rechne damit, daß Skral Markh früher oder später begreift, daß er einen Fehler begangen hat. Dann wird er Jagd auf uns machen."
Als sie die Zentrale verließen, sprachen die Mikrosender an, die sie bei sich trugen.
„Das ist Ras!" stieß John Marshall erregt hervor. „In der Nähe des Silos muß es zu einem Zwischenfall gekommen sein."
„Vielleicht sind es auch Ralf Marten und Major Kulu", sagte Perry Rhodan, obwohl er nicht daran glaubte, daß das Versteck der Space-Jet in den Bergen entdeckt worden war. Er zog das kleine Funkgerät unter der Kittelbluse hervor und schaltete auf Empfang. Ras Tschubais Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen, aber sie war deutlich zu verstehen.
„Ich muß mich zurückziehen", meldete der Teleporter. „Das Erntefahrzeug, mit dem wir von den Bergen heruntergekommen sind, wird angegriffen."
„Ras!" rief Rhodan. „Besteht auch für uns Gefahr?"
Es erfolgte keine Antwort. Rhodan und Marshall wechselten einen bestürzten Blick. Der Teleporter befand sich in Not. Wahrscheinlich hatten die Bewohner der Festung jetzt festgestellt, daß Fremde auf Truktan aufgetaucht waren.
„Wir müssen das Schiff schnell verlassen", sagte Rhodan.
*
Ras Tschubai beobachtete ungeduldig, wie drei truktanische Plantagenarbeiter die schweren Absaugstutzen mit Hilfe eines Rohrauslegers zu einer anderen Ladeluke zogen. Die Pflanzen, die die Truktaner anbauten, ähnelten Stauden. Die geernteten
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