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0338a - Handlanger des Todes

0338a - Handlanger des Todes

Titel: 0338a - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Handlanger des Todes
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auf dem Parkett befanden.
    »Glauben Sie, dass der Einbruch schon in der Nacht verübt worden ist?«, fragte ich.
    »Nein, das ist unwahrscheinlich«, erwiderte Gullibrand, »einmal, weil in der Nacht bis heute Morgen kurz vor sieben Mrs. Rusher noch in der Wohnung war.«
    »Das ist kein Grund«, entgegnete ich. Der Lieutenant sah mich missbilligend an und fuhr fort: »Zum Zweiten, weil die Blutspuren noch sehr frisch waren, als wir alarmiert wurden.«
    »Sie glauben also, dass die Einbrecher gewartet haben, bis Mrs. Rusher das Haus verließ?«
    »So wird es gewesen sein.«
    »Sieht das nicht nach einer Verabredung aus?«
    »Sie meinen, dass Mrs. Rusher mit den Gangstern unter einer Decke steckt, um einen Versicherungsbetrug zu begehen?«
    »Man muss alle Möglichkeiten ins Auge fassen, zumal Dr. Rusher vermisst wird.«
    »Wer hat eine Vermisstenanzeige aufgegeben, seine Frau?«
    »Nein, sein Oberarzt Dr. Brendel. Dr. Rusher hatte eine wichtige Operation für heute Morgen angesetzt und kam nicht.«
    Da ich meine Anwesenheit in dieser Wohnung für überflüssig hielt, verabschiedete ich mich von Gullibrand und fuhr mit dem Lift hinunter.
    Der Hausmeister hockte in seiner Loge und studierte Zeitungen. Ich stellte ihm einige Fragen und erfuhr, dass Mrs. Rusher einen ruhigen Eindruck gemacht hatte, als sie das Haus verließ. Während ich mich mit dem Hausmeister unterhielt, betrat eine fünfundvierzigjährige Frau den Flur. Es war Rushers Köchin, wie der Hausmeister sagte. Sie trug einen Korb mit Waren am Arm.
    Ich trat ihr in den Weg und zeigte meine FBI-Marke. Miss Wambel war wie an jedem Morgen um halb elf gekommen und hatte die abgenommenen Bilder entdeckt.
    »Für wen haben Sie eingekauft?«, fragte ich zum Schluss.
    »Für die Herrschaften selbstverständlich«, erwiderte sie entrüstet, »schließlich muss das Essen auf dem Tisch stehen, wenn sie um halb zwei zur Tür hereinkommen.«
    ***
    Mein Magen knurrte wie ein junger Hund, als ich wieder das FBI-Gebäude in der 69. Straße betrat. Ich jagte trotzdem zuerst in unser Office.
    »Nach getaner Arbeit ist gut speisen«, sagte Phil und schwenkte einige beschriebene Blätter, »komm, Jerry, wie werden uns ein Steak in der Kantine genehmigen.«
    Ich widersprach, weil ich auf das Ergebnis seiner Nachforschung gespannt war. Aber es half nichts. Phil erwiderte ungerührt: »Ich kenne dich genau. Wenn du erst einmal die Spur aufgenommen hast, kommst du in den nächsten vierundzwanzig Stunden nicht mehr dazu, einen Bissen in den Mund zu schieben. Schließlich habe ich als Freund auch eine Verantwortung für dein leibliches Wohl. Ich habe bereits Steaks bestellt.«
    Ich knurrte etwas lauter als mein Magen und folgte Phil.
    Bei der Tasse Kaffee nach dem Essen rückte Phil mit den Ergebnissen seiner Rundfragen heraus.
    Weder Rusher noch Brendel wurden in der Kartei geführt. »Wie erwartet, keine Vorstrafen bei Dr. Rusher und Dr. Brendel«, fasste Phil zusammen. »Aber dafür präsentiere ich dir einen anderen interessanten Vogel.«
    Er zückte einen Dreierstreifen und schob ihn neben meine Kaffeetasse. Die Polizeifotos zeigten ein brutales Gesicht mit vorspringenden Backenknochen, zusammengepressten Lippen und tief in den Höhlen liegenden Augen. Ich las den Namen: Francis Benjamin Dracon.
    »Was hat dieser Mann mit unserem Fall zu tun?«, fragte ich erstaunt.
    »Das kann ich dir noch nicht sagen«, antwortete Phil, »dieser Dracon hat acht Jahre seines Lebens bisher hinter Gittern gesessen. Er war spezialisiert auf Versicherungsbetrug, Urkundenfälschung, Diebstahl und hat Heroin verkauft.«
    »Der Bursche scheint sehr vielseitig gewesen zu sein Aber rück mit der Sprache heraus, wer ist dieser Dracon?«
    »Vor Jahren war er noch Fahrer bei Mrs. Butfield.«
    »Was hat Mrs. Butfield mit ihm zu tun?«
    »Ganz so einfach ist die Sache nicht, Jerry. Dieser Dracon heißt heute ebenfalls Butfield.«
    »Moment, Phil, jetzt verstehe ich kaum noch etwas. Willst du nicht endlich der Reihe nach erzählen«, sagte ich ungeduldig.
    »Kann ich das, wenn du mich dauernd unterbrichst?«
    Fünf Minuten später kannte ich die ganze Story. Francis Dracon hatte eine Kraftfahrerstelle bei der Firma Butfield angenommen. Die Firma wurde zu dieser Zeit bereits von Miss Butfield geführt. Dracon verstand es, das Vertrauen der jungen Fabrikbesitzerin zu gewinnen. Er überschüttete das noch unerfahrene, junge Mädchen mit Blumen und anderen Aufmerksamkeiten. Schließlich war sie selbst davon

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