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0338a - Handlanger des Todes

0338a - Handlanger des Todes

Titel: 0338a - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Handlanger des Todes
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»Hallo, Doc, Sie wollen doch noch nicht verschwinden?«, fragte der Mann und legte Dr. Rusher seine Hand auf den Arm. »Kennen Sie mich nicht?«
    »Tut mir leid«, entgegnete der Arzt, »ich habe morgen früh in der Klinik eine wichtige Operation. Außerdem kann ich mich nicht an Sie erinnern.«
    Rusher musterte sein Gegenüber. Der Mann hatte eiskalte, fast farblose Augen, einen kantigen Kopf, eine scharf geschnittene Habichtsnase.
    »Das macht nichts, Doc. So ein berühmter Chirurg wie Sie braucht nur wenige Menschen zu kennen, ist jedoch selbst stadtbekannt. Ich bin Ihnen schon häufig im Klub begegnet. Und ich habe immer schon eine Gelegenheit gesucht, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Mein Name ist Roger Fishback, Juwelengroßhändler.«
    »Ich habe Ihnen doch bereits erklärt, Mister Fishback, dass ich keine Zeit habe.«
    »Ich bin überzeugt, dass Sie es bereuen werden, wenn Sie meine Einladung ausschlagen, Dr. Rusher. Ich kenne eine ganz intime Bar, wo wir ungestört plaudern können«, erwiderte Fishback hartnäckig.
    »Ich wüsste nicht, worüber ich mich mit Ihnen unterhalten sollte.«
    »Ich brauche Ihren Rat als Arzt.«
    »Ich pflege keine Sprechstunden hier im Klub oder anderswo als in meiner Klinik abzuhalten«, erwiderte Dr. Rusher scharf.
    »Dennoch glaube ich, dass Sie eine halbe Stunde Zeit haben werden. Es handelt sich um Mrs. Butfield.«
    »Die Frau, die ich morgen früh operieren soll?«
    »Der Wagen steht vor der Tür. Verlieren wir keine Zeit, Doc, desto schneller kommen Sie nach Hause.«
    Der Arzt folgte Roger Fishback und dachte nach. Niemand wusste, dass Mrs. Butfield sich als Patientin in seiner Klinik befand, nicht einmal Mister Butfield, ihr Mann.
    Vor dem hell erleuchteten Portal des Klubs wartete ein Taxi. Fishback half dem Doc beim Einsteigen und ließ sich neben ihm aufs Polster fallen.
    »Woher wissen Sie, dass Mrs. Butfield in meiner Klinik ist?«, fragte der Arzt.
    Fishback lehnte sich in die Polster zurück und lächelte dünn.
    »Es hat mich einiges gekostet, das herauszufinden«, sagte er leise, »aber ich hoffe, es stört Sie nicht, Mitwisser zu haben, Doc.«
    »Viele meiner Patienten halten sich inkognito bei mir auf. Sie wünschen nicht, dass überhaupt bekannt wird, dass sie krank sind.«
    »Ich verstehe. Aber niemand hat bisher gesagt, dass ich die Presse über Mrs. Butfield informieren will.«
    »Was wollen Sie also, Mister Fishback?«, fragte der Chirurg ungeduldig.
    »Darüber möchte ich mich mit Ihnen in der Exelsior-Bar unterhalten.«
    Der Arzt kniff die Lippen zusammen und sah nach draußen. Die Häuser wurden niedriger. Die Fahrt dauerte bereits zwanzig Minuten.
    »Wo bringen Sie mich hin?«, fragte Dr. Rusher.
    »Wir steigen in wenigen Sekunden aus.«
    Der Wagen hielt tatsächlich schon vor einem vierstöckigem Haus. Eine Treppe führte zur Kellerbar. Über der Tür flackerte die Leuchtschrift Exelsior.
    Fishback ergriff den Arm des Chirurgen.
    »Denken Sie daran«, flüsterte der Juwelengroßhändler, »es geht um Mrs. Butfield.«
    Die Bar war nicht größer als ein Billardzimmer. An einer Holzwand stand eine Theke. Der Barmixer grinste, als Fishback hereinkam und mit dem Doc auf die Hocker zusteuerte.
    »Für unseren prominenten Gast einen Manhattan-Cocktail«, sagte Fishback.
    »Danke, ich trinke vor Operationen keinen Alkohol«, entgegnete Dr. Rusher.
    »Dann Fruchtsaft für den Doc«, sagte Fishback. Dr. Rusher sah sich in der Bar um. An der Theke saßen noch zwei Männer im Abendanzug. Im Raum standen zwei kleine Tische, die nicht benutzt waren. Der Doc zog die Stirn kraus.
    »Gefällt Ihnen unser Laden nicht, Dr. Rusher?«, fragte Fishback.
    »Über Geschmack lässt sich streiten.«
    »Jedenfalls bin ich überzeugt, dass wir uns hier ausgezeichnet unterhalten können, ohne dass uns jemand stört.«
    »Gut, was ist also mit Mrs. Butfield?«
    »Nichts, Doc, gar nichts«, erwiderte Fishback gedehnt und hob das Glas. »Auf Ihr Wohl, Doc.«
    Der Art sah ihn wütend an und knurrte: »Wollen Sie mich zum Narren halten?«
    »Behalten Sie doch die Ruhe, Doc.«
    »Bestellen Sie ein Taxi, Mister Fishback, sofort. Sonst schlage ich Alarm!«
    »Ich habe Ihnen gesagt, dass wir uns hier ungestört unterhalten können, denn die Leute hier sind alle taub und stumm bis auf den Barmixer.«
    Dr. Rusher rutschte von seinem Hocker.
    »Ich finde die Zeit sehr unpassend, um Scherze zu treiben«, erwiderte der Chirurg scharf.
    »Ich empfehle Ihnen, wieder Platz zu nehmen. Doch

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