Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0340 - Kreuzwege im Kosmos

Titel: 0340 - Kreuzwege im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Versorgungsleitungen zu den Maschinen!
    Welche Kraft trieb diese Aggregate an? Wie wurde diese Kraft übertragen?
    Das Alph, so überlegte Kulu, vernahm die Gedanken ganz bestimmt. Er zeigte aber anscheinend keinerlei Neigung, sie zu beantworten. Der Major begann sich zu fragen, was man mit ihm und Jefferson vorhaben könnte. Das Auftreten des Alph hatte harmlos gewirkt und war ohne jedes Anzeichen von Feindseligkeit gewesen.
    Doch natürlich konnte das täuschen. Wesen wie die Alph, die offenbar eine rein energetische Struktur besaßen, mußten völlig fremdartig im Sinne eines Menschen denken und handeln.
    Möglicherweise wußten sie überhaupt nicht, daß es Lebewesen gab, die den Tod fürchteten, und deshalb mochten sie seinen Tod beschlossen haben, ohne das für erwähnenswert zu halten.
    Ob er versuchten sollte, mit einem Sprung dieses Wesen zu erreichen und zu berühren?
    Er entschied sich dagegen, da er nicht wußte, ob der Kontakt zwischen dem Alph und ihm eine energetische Entladung hervorrufen würde.
    Wieder ging das Alph nicht auf seine Gedanken ein.
    Zwischen zwei bizarr geformten Aggregaten von mindestens hundert Metern Höhe blieb das Wesen stehen, von dem immer noch nur eine Art Luftwirbel zeugte.
    „Tritt nahe an mich heran, Terraner, und bringe deinen Gefährten mit!" erscholl es in Kulus Geist. Die Täuschung war beinahe perfekt; hätte er ein materiell stabiles Lebewesen vor sich gesehen, würde er an eine akustische Mitteilung geglaubt haben.
    Major Kulu gehorchte widerspruchslos. Er hatte bei sich beschlossen, erst einmal in Ruhe abzuwarten, wohin der Alph ihn führen würde.
    Sobald er mit Jefferson zwischen den beiden bizarr geformten Aggregaten stand, spürte er einen leichten Luftzug. Die Konturen der Maschinen verschwanden hinter einer kugeligen Energieblase, die zuerst langsam, dann immer schneller rotierte.
    Als die Rotation abklang und die Energieblase erlosch, blieben die Aggregate verschwunden. Nur der transparente Boden war geblieben.
    Tschai Kulu, Jefferson und das undefinierbare Etwas, das sich „Teil des Alph" genannt hatte, standen im Innern einer blauleuchtenden Kugel, deren Wandung Millionen Kilometer entfernt zu sein schien.
    Tschai bemerkte, wie sich die Bewegung allmählich weiter von ihm und dem Schneegorilla entfernte.
    Beinahe hätte er gefragt, was das sollte; er schluckte die Frage im letzten Moment hinunter. Er wollte dem Alph nicht das Schauspiel eines willensschwachen, triebhaft reagierenden Wesens bieten.
    Plötzlich meldete sich das Alph wieder.
    „Du bist frei, Terraner! Niemand wird dich aufhalten, wenn du diesen Ort verlassen willst. Nur die, die gleich euch hierhergebracht wurden und die Gefahren zwar überlebten, aber nicht zurückfanden, könnten euch gefährlich werden. Selbstverständlich dürft ihr nicht in den Kraftwerksplaneten zurückkehren, denn jeder Fremdkörper in diesen Einrichtungen gefährdet den Frieden des Sternhaufens. „ Leere Worte!" murmelte Kulu erbittert. „Warum, wenn du nichts gegen mich hast, bringst du mich nicht nach Truktan zurück?"
    Aber das Alph antwortete nicht. Auch die kaum merkliche Bewegung war verschwunden.
    Der Major holte tief Luft.
    „Ich fürchte, wir sind allein auf uns gestellt, Jefferson", sagte er zornig, enttäuscht und entschlossen zugleich.
     
    *
     
    Nach einer halben Stunde, in der der Major sich vergeblich bemüht hatte, einen Weg aus der gigantischen blauleuchtenden Kugel zu finden, stellte er fest, daß sich das leuchtende Riesengebilde langsam, aber unaufhaltsam zusammenzog.
    Er wußte nicht, ob das gefährlich für ihn und Jefferson sein konnte, aber in seiner Lage blieb ihm nichts weiter übrig, als es darauf ankommen zu lassen.
    Er zog an dem Seil, das den Schneegorilla und ihn verband, und marschierte in einer Richtung.
    Jedenfalls hoffte er, daß er die gewählte Richtung exakt einhielt. Der Wellenkompaß nahm die unsichtbaren Kraftfelder des Raum-Zeit-Kontinuums in sich auf, verstärkte ihre Ausstrahlung und markierte mittels einer elektronischen Anzeigenadel die stärkste erfaßbare, gerichtete und konstante Strömung", ganz gleich, ob es sich dabei um die magnetische Anziehungskraft eines planetaren Pols handelte oder - falls ein solches Magnetfeld fehlte - um die Energieemission einer fernen Supernova oder eines anderen starken Radiostrahlers.
    In den meisten Fällen hatte sich dieses Orientierungsverfahren bewährt; bis auf die Fälle, in denen die betreffenden Personen sich in einem

Weitere Kostenlose Bücher