Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0340 - Kreuzwege im Kosmos

Titel: 0340 - Kreuzwege im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
daß Kulu vorher Anzeichen dafür bemerkt hätte.
    Nach einiger Zeit drängte sich Jefferson an ihm vorbei und übernahm wie selbstverständlich die Führung. Von nun an ging es rascher voran. Das Tier fand mit seinem Instinkt stets den besten Weg.
    Oft blickte Kulu sich um, aber das Untier mit dem Kuppelkopf ließ sich nicht mehr sehen.
    Die blauweiße Sonne brannte heiß vom Himmel, und wäre Kulu nicht aus seiner terranischen Geburtsheimat, dem afrikanischen Kontinent, ähnliche Temperaturen gewöhnt gewesen, er hätte es nicht ausgehalten, ohne die Klimaanlage seines Einsatzanzugs einzuschalten.
    Dennoch begrüßte er es, als die Sonne endlich tiefer sank und die Nacht hereinbrach. Jefferson hatte schon eine halbe Stunde zuvor nach einem geeigneten Lagerplatz zu suchen begonnen und führte nun seinen Herrn zu einem etwa fünfzig Meter hohen, glatten Felsen, in dessen Kuppe sich eine ungefähr zehn Meter durchmessende Mulde befand. Da der Felsen nur spärliche Vegetation trug und auch die Umgebung ziemlich frei lag, empfahl er sich sozusagen von selbst als Nachtlager.
    Nach einer weiteren geschmacklosen Konzentratmahlzeit schlang der Major sich das Seil Jeffersons um den Leib, schaltete die winzige Pumpe an seinem Anzug ein, so daß er bald auf dem zur Luftmatratze gewordenen Rückenteil seines Anzugs lag.
    „Sei ein braver Wachhund!" murmelte er - und sank fast augenblicklich in tiefen Schlaf.
    Als er erwachte, standen unzählige helle große Sterne am klaren Nachthimmel. Ihr Licht war so stark, daß ein Lagerfeuer die Felsmulde auch nicht besser erhellt haben würde.
    Vor allem aber war es die ungeheure Sternendichte, die Tschai Kulu veranlaßte, den Planeten im impulsiven Entschluß und etwas unlogisch Firestone zu nennen.
    In nächsten Augenblick machte er eine Entdeckung, die ihn aufs äußerste erschreckte.
    Jefferson war verschwunden!
    Das Seil lag mit einem Ende noch immer um Kulus Körper. Aber die Schlinge am entgegengesetzten Ende war aufgezogen. Der Schneegorilla hatte sich mit einem Geschick befreit, das seinen Intelligenzgrad plötzlich in einem anderen Licht erscheinen ließ. Vielleicht war er doch nicht nur ein dummes Tier...
    Doch augenblicklich machte ihm dieser Gedanke weniger Sorgen. Jefferson war eine Möglichkeit gewesen, über ein fremdes Energieniveau durch Zufall Truktan zu erreichen. Dieser potentiellen Möglichkeit beraubt, fühlte sich Tschai Kulu plötzlich hilflos.
    Er zog seine Schlinge auf und kroch heraus. Dann erhob er sich und trat zum Rand des Felskegels.
    Im Licht der zahllosen Sterne sah er deutlich die Konturen anderer Felserhebungen, die Geiser in der Nähe und den niedrigen Pflanzenwuchs.
    Ein Schatten schob sich aus dem brodelnden Wasser eines kleinen Geiserbeckens. Unwillkürlich griff Kulu zur Waffe und duckte sich.
    Die Konturen dieses Schattens deuteten auf einen kuppelförmigen Schädel hin.
    Aber noch mehr entsetzte den Terraner die Erkenntnis, daß das Ungeheuer die Größe und Körperform von hochintelligenten Lebewesen besaß, die mit den Menschen befreundet waren: von Halutern nämlich!
    Tschai war versucht, das Wesen anzurufen. Er zögerte nur deshalb, weil es sich bisher nicht so benommen hatte, als besäße es außer der gleichen Körperform auch den gleichen Intelligenzgrad wie ein Haluter. In M-87 herrschten die sechsgliedrigen Lebewesen vor; das hatte man bereits auf Truktan erkannt. Und zwar waren sowohl die intelligenten Rassen dieser Galaxis als auch die unintelligenten sechsgliedrig. Die äußere Ähnlichkeit konnte also durchaus täuschen.
    Der „Haluter" nahm ihm weitere Überlegungen ab.
    Er wandte sich schwerfällig um, während er sich gleichzeitig aufrichtete und die Wassertropfen von seinem Körper schüttelte. Rotglühende Augen starrten herüber.
    Major Kulu preßte die Lippen zusammen und griff unauffällig zum Impulsstrahler im Gürtelhalfter.
    Doch so unauffällig die Bewegung seiner Ansicht nach auch war, der Gigant hatte sie erspäht.
    Beinahe ansatzlos jagte er mit der Geschwindigkeit eines Renngleiters auf Kulus Standort zu.
    Der Major war klug genug, auf eine Feuereröffnung zu verzichten. Er hätte bestenfalls einen einzigen Schuß abgeben können. Statt dessen schaltete er sein Komplextriebwerk ein und schoß in den sternflimmernden Himmel von Firestone - in dem Augenblick, als das Monstrum seinen Standort erreichte.
    Der „Haluter" raste durch den Felsrand der Kuppe hindurch und drehte seinen mächtigen Körper im Zentrum der

Weitere Kostenlose Bücher