0348 - Die kosmische Falle
konnte.
Melbar Kasom war, wie erwartet bei seiner Kabine. Er lag in der geöffneten Tür. Gucky brachte den riesigen Ertruser in die KC-1. Jetzt blieb nur noch das Problem: Wo steckte Ras Tschubai? Bevor Gucky sich das Einmann-Boot genommen hatte und zu den Halutern geflogen war, so erinnerte er sich, hatte sich Ras in der Kommandozentrale der CREST aufgehalten.
Kurz entschlossen konzentrierte sich Gucky auf sein neues Ziel und teleportierte in die Kommandozentrale. Sein erster Blick galt dem verglasten Raum, in dem die Konferenz stattgefunden hatte. Rhodan und Atlan saßen noch in ihren Sesseln, waren aber ebenfalls bewußtlos. Von den beiden Stützpunktingenieuren war nichts zu sehen. Sie mußten die CREST bereits verlassen haben, oder sie hielten sich verborgen.
Er fand Ras Tschubai dicht neben der für zur Funkzentrale. Der Afrikaner lag auf dem Boden. Er mußte überraschend gestürzt sein, denn an seinem dunkelhäutigen Schädel, an der rechten Schläfe, prangte eine farbenprächtige Beule.
Gucky untersuchte ihn flüchtig und stellte fest, daß sein Atem regelmäßig ging. Erleichtert brachte er ihn in das Versteck zu den anderen beiden.
In dem Beiboot, das einen Durchmesser von sechzig Metern hatte, waren sie vorerst in Sicherheit.
Die schwierigste Aufgabe stand aber noch bevor, das wußte Gucky. Er mußte die beiden Mutanten und den Ertruser in das Schiff der Haluter bringen. Das konnte aber nur dann verwirklicht werden, wenn Ras Tschubai als zweiter Teleporter wieder bei Bewußtsein war und eingesetzt werden konnte. Allein würde der Mausbiber die schwere Last nicht bewältigen können.
Er ließ die drei Geretteten allein und watschelte durch die Gänge der Korvette, bis er die Krankenstation fand. Dort kramte er aus den Kisten belebende Medikamente hervor, und in einem verschlossenen Schrank, den er telekinetisch öffnete, entdeckte er eine Flasche echten Cognac, der wohl für besondere Notfälle gedacht war. Und daß es sich diesmal um einen solchen Notfall handelte, davon war Gucky fest überzeugt.
Auf dem Weg zurück in das Versteck suchte er auch noch die gefüllten Vorratskammern der KC-1 auf. Er nahm Lebensmittel und Konzentrate mit. Zu seinem Leidwesen waren im Kühlraum keine eingefrorenen Mohrrüben vorhanden.
Zwei Stunden später war es Melbar Kasom, der als erster wieder zu sich kam. Gleichzeitig gelang es Gucky, zahllose Gedankenimpulse aufzufangen, die nur von Dumfries stammen konnten, die in die CREST eingedrungen waren.
Die große Plünderung, wie Gucky es bei sich nannte, hatte allem Anschein nach begonnen.
Um sich darüber zu informieren, was im Schiff vor sich ging, entschloß er sich zu einigen vorsichtigen Teleportersprüngen. Er hatte Glück, daß er dabei nicht entdeckt wurde, denn überall auf den Korridoren und in den Räumen der CREST herrschte reges Treiben. Mindestens dreitausend Dumfries und tausend Spürroboter unterschiedlichen Aussehens waren damit beschäftigt, die besinnungslosen Terraner einzusammeln und in den riesigen Messeräumen niederzulegen. Im Sportstadion gelang es dem Mausbiber, sich unter dem Klettergerüst zu verstecken, von wo aus er eine gute Übersicht hatte. Er konnte feststellen, daß die Bewußtlosen sämtlicher Waffen beraubt wurden.
Dann ließ man sie einfach liegen, verschloß die Ausgänge und stellte bewaffnete Posten davor auf.
Damit war es für Gucky zur Gewißheit geworden: Rhodan befand sich mit seiner ganzen Besatzung in der Gewalt der Konstrukteure des Zentrums.
Niedergeschlagen kehrte er in die Korvette zurück.
Melbar Kasom war inzwischen endgültig munter geworden. Kurze Zeit später begann sich auch Goratschin zu bewegen. Mit Hilfe der Medikamente gelang es Gucky, wobei er sogar vor dem Cognac nicht zurückschreckte und selbst einen kräftigen Schluck nahm, die beiden Freunde munter zu kriegen.
Er schilderte ihnen die Lage, und Melbar Kasom meinte: „Sieht schlecht aus, ist aber nicht hoffnungslos. Ein Glück, daß außer uns auch noch die Haluter frei sind. Wenn wir auf ihrem Schiff sind, wird uns schon etwas einfallen. Die Hauptsache scheint mir zu sein, daß man uns nicht gleich umbrachte."
„Vielleicht haben sie aber Ras umgebracht", sagte Gucky und deutete besorgt auf den Teleporter, der noch immer bewegungslos und sehr schwach atmend auf seinem Bett lag. „Er ist nicht so widerstandsfähig wie ihr."
„Der kleine Iwanowitsch war auch drei Sekunden länger bewußtlos als ich", sagte Iwan, der ältere Kopf des
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